Ich will doch nur normal sein!
sie einen FB.
Ein tolles Gefühl für den nächsten Tag. Das ist wieder so eine Situation, wo ich lieber weg wäre. Es ist so schon schlimm genug, auf dem Fußboden zu mir zu kommen und Angst vor einem nicht vorhandenen Hund im Bett zu haben.
Ich habe keine Lust, mich zum Gespött zu machen, weil alle drüber reden werden morgen früh bei der Übergabe. Und ich, was ich sage, ist doch sowieso alles verkehrt. Ich wäre gerne weg, weil ich mich schäme, wie die morgen von mir denken werden. Aber jetzt komme ich hier nicht raus, alles ist abgeschlossen. Ich bin das einfach alles müde und habe es satt, wenn mir keiner glaubt.
Wenn ich das morgen im Einzel vielleicht anspreche? Aber wozu? Da wird bloß gedacht, ich habe heute Abend nicht richtig getickt oder wollte die Nachtwache ein bisschen beschäftigen. Ich fühle mich nicht gut, ich fühle mich beschissen und ich habe immer noch Angst – aber ich bin allein und fühl mich allein. Ich habe gedacht, ich habe es geschafft, dass ich mir im Notfall Hilfe bei der Nachtwache holen kann, das geht nicht mehr, wenn die so von mir denken, da schäme ich mich zu sehr.
Sehnsucht nach dem Tod
Wenn ich dich nicht umbringe, dann tust du es!
Ich kenne diesen Befehl, ich höre ihn jeden Tag.
Und – ja, ich wünsche mir immer öfter tot zu sein,
denn lebendig tot fühle ich mich sowieso schon.
Es kann mir keiner mehr wehtun – keiner!
Es kann mich keiner mehr enttäuschen – keiner!
Ich brauche mich nicht mehr zu schämen.
Ich brauche mich nicht mehr schuldig zu fühlen.
Ich brauche mich nicht mehr zu verstellen, keine Rolle mehr zu spielen.
Mein Kopf ist schlimm.
Ich halte es nicht mehr aus!
Wozu? Wird sich je etwas ändern?
Ich kann nichts mehr aushalten, es tut zu weh und ich muss erwachsen sein.
Alle sagen, ich bin es!
Ich bin es nicht – mein Körper ist es – ich nicht!
Ich bin 12 und hoffe immer noch, meine Mutti hilft mir.
Dieser Schmerz, diese Enttäuschung, das kann man nicht aushalten – keiner!
Ich sehne mich nach Ruhe im Kopf, nach Freiheit im Kopf – ich will weg!
12.02.2002 Tina
Gefangen im Schweigen
Es sind so viele Menschen um dich herum und doch bist du einsam.
Du schreist – keiner hört dein Schreien.
Du weinst – keiner sieht dein Weinen.
Du erzählst es – keiner versteht, was du sagen willst.
Du hoffst auf Hilfe – doch keiner hilft dir.
Du bist allein, einsam, traurig –
musst schweigen, weil du dich schuldig fühlst, weil du dich schämst.
Du bist gefangen im Schweigen müssen.
12.02.2002 Tina
Lasst mich endlich in Ruhe!
Ich habe Angst, es passiert immer wieder.
Ein Bekannter ist freundlich – ich kann ihn gut leiden. Ich kann nicht sagen – nein, lass mich in Ruhe.
Isolier dich! Sperr dich ein!
Lerne niemand näher kennen! Vertraue niemanden!
Dann kann nichts passieren!
Bei ihm habe ich Schutz - er ist mein großer Teddybär! Das ist das Wichtigste an unserer Beziehung. Angst vor anderen – Schutz durch ihn. Nie allein gehen – immer zusammen.
Die Große ist nicht groß, sie ist immer noch klein.
Nur im Spiegel bin ich groß.
Alle sehen die Große!
Ich bin nicht erwachsen, ich bin klein und kann mich nicht wehren –
aber das weiß keiner
Nur ich weiß es und habe Angst.
Das kleine Mädchen hat immer Angst.
23.02.2002 Tina
23.03.2004
Mir geht es einfach nur schlecht und ich weiß nicht, was ich tun kann, um es zu ändern. Wie so oft, kommt mir das Schreiben in den Sinn. Ich habe soviel im Kopf, soviel durcheinander, Altes und Neues. Nichts richtig Neues, nur neue Ausschnitte und Bilder dazu und das lässt es mir nicht gut gehen. Außerdem ist da diese riesengroße Angst vor dem Schlafen, vor dem Flashback und davor, noch tiefer abzurutschen.
Ich merke, wie ich immer Stück für Stück abrutsche, es geht ins Nichts, ins Leere. Ich finde das auf einer Seite schlimm und auf der anderen Seite ist dort dann vielleicht endlich die Ruhe und der Frieden und vor allem, der Schluss, das Ende des ganzen unseligen Erfahrens, Erinnerns. Ich habe wieder einmal Angst, durchzudrehen. Es ist, als könnte ich meinen Kopf, diesen Wust im Kopf, den Druck und Schmerz, die Schmerzen in den Armen und die Schmerzen drinnen, ganz tief in mir drin, nicht mehr aushalten. Ich kann keine Gefühle außer Traurigkeit, Leere, Einsamkeit, Schmerz mehr spüren und doch ist da etwas, was ich nicht so richtig beschreiben kann, ich habe auch das Gefühl, es zerreißt mich, ich will schreien, will um mich
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