Ich will mehr von dir!
er fort. »Ich hätte mich niemals mit einer Kollegin einlassen dürfen. Und ausgerechnet im Büro der Lust freien Lauf zu lassen war mehr als dumm.«
In dem Moment, als er die Worte ausgesprochen hatte, wuchs in ihm das ungute Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht richtig lief.
Und Candy hatte offenbar dasselbe Gefühl, denn sie versteifte sich spürbar.
Bevor er eine Entschuldigung/Erklärung stammeln konnte, ergriff Candy das Wort: »Du hattest mit einer Kollegin Sex im Büro?«
Das warme Bett kam Jared auf einmal eiskalt vor. »Nein, nein, wir hatten keinen
Sex.
«
»Was denn? ›Irgendwie‹ Sex?«
»Ja … Nein! Wir haben uns nur geküsst und … du weißt schon, gefummelt und so was.« Heilige Scheiße, er machte es nur noch schlimmer.
Abrupt zog sie sich von ihm zurück und setzte sich auf. »Und beschränkst du dich auf
eine
Büroaffäre pro Job, oder sollte ich mich vielleicht darauf einstellen, zusehen zu müssen, wie du die gesamte weibliche Belegschaft von
Stratford Marketing
vögelst?«
Es gab eigentlich keine
richtige
Antwort auf die Frage – jedenfalls keine Antwort, die ihn davor bewahrt hätte, dass sie seine Eier durch den Fleischwolf drehte.
Doch er versuchte es trotzdem und wünschte sich im Stillen, er hätte ein Suspensorium angelegt. »Ich habe keine Büroaffären. Das mit Jessie war ein Fehler, ein fünfminütiger Aussetzer, und du bist in meinen Augen sowieso keine Affäre.«
Candy rang nach Luft. »Oh!«
Tränen schossen ihr in die Augen, als sie das Laken um sich schlang, aus dem Bett aufsprang und flüchten wollte.
Oh, mein Gott.
Sie war für ihn nicht einmal eine Affäre … So wenig bedeutete sie Jared.
Mit kühler Vernunft begegnete sie dem Schmerz ihres gebrochenen Herzens: Sie sagte sich, sie hätte immerhin bekommen, was sie sich gewünscht hatte. Eine Nacht voller Leidenschaft hatte ihr bewiesen, dass mit ihr alles stimmte. Sie war genauso zu einem multiplen Orgasmus fähig wie jedes andere Mädchen auch.
Aber irgendwie halfen ihr diese Gedanken auch nicht weiter. Sie fühlte sich noch immer schlecht.
»Wohin gehst du? Ich will dir erklären, was ich empfinde«, sagte Jared.
»Es ist mir egal.« Sie zuckte zurück, als er aufstand, sich vor sie stellte und so die Schlafzimmertür blockierte.
Er war groß, imposant. Nackt.
»Du wirst nirgendwo hingehen, bevor du dir nicht angehört hast, was ich zu sagen habe.«
»Ich bin nicht daran interessiert, von dir zu erfahren, was für ein toller One-Night-Stand ich war. Danke, nein.« Sie war entschlossen, hier rauszukommen, und würde auch zwischen seinen Beinen hindurchkriechen, wenn es sein musste.
Überraschung spiegelte sich auf seinem Gesicht wider. »Glaubst du, dass ich dir
das
sagen will?«
Ungeduldig fuhr sie sich über die Augen, in denen Tränen standen, und kämpfte um ihre Selbstbeherrschung. Wenn er sie zum Heulen brachte, würde sie ihm das niemals verzeihen. »Tja, du hast mir soeben erklärt, dass ich nicht einmal zu einer Affäre tauge. Also nehme ich an, das macht mich zu einem One-Night-Stand.«
Er presste die Kiefer aufeinander. Stumm streckte er die Arme nach ihr aus. Candy wich zurück, so dass er sie nicht erreichen konnte.
»Oh, Baby. Das habe ich doch nicht gemeint. Ich meinte, dass du für mich viel mehr als nur eine Affäre bist. Du bist wichtig für mich. Du bist meine Zukunft. Ich … ich denke, ich könnte mich in dich verlieben.«
Grundgütiger.
Warum hatte er das denn nicht gleich gesagt?
»Oh« war alles, was Candy herausbrachte.
Gefolgt von einem Schniefen und: »Wirklich? Bist du dir sicher?«
»Ja. Ich möchte, dass wir zusammen sind – wenn du das auch willst.«
Und als er diesmal seine Arme nach ihr ausstreckte, ließ sie zu, dass er sie an sich zog und festhielt. Sie legte ihren Kopf an seine Brust und seufzte. »Das will ich auch, weil ich glaube, dass ich mich auch in dich verlieben könnte.«
»Noch nie hat mich eine Frau so sehr interessiert wie du. Ich will das hier nicht vermasseln, Candy.«
Sie blickte ihm in die ehrlichen, dunklen Augen. »Ich denke nicht, dass wir es vermasseln werden. Wir müssen es nur einfach langsam angehen. – Und falls es jemals ein Problem geben sollte, können wir jederzeit wieder an der Online-Therapie für mehr partnerschaftliche Vertrautheit teilnehmen«, sagte sie und schenkte ihm ein verschmitztes Lächeln.
Vor Jareds innerem Auge tauchte das Bild von Candy auf, die bei ihm zu Hause ausgestreckt auf dem Schreibtisch lag,
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