Ich will mehr von dir!
Oder dass es schwierig war, sie zu befriedigen.
»Du weißt hoffentlich, dass das nicht dein Fehler ist? Es lag an ihm – wer auch immer er war.«
Ungeduldig zerrte Kindra den BH über ihre Arme und befreite ihn aus dem Top. Verstohlen beobachtete sie Mack, der an den Tisch gelehnt stand und noch immer die Augen geschlossen hatte. Ob er etwas sehen konnte? Er sah so aus, als würde er grinsen.
»Vielleicht war es meine Schuld. Vielleicht bin ich nicht leicht zufriedenzustellen.« Sie wusste nicht, warum sie das gesagt, warum sie ihre tiefste Angst mit ihm geteilt hatte. Aber da die Worte schon einmal ausgesprochen waren, konnte sie sowieso nichts mehr daran ändern.
Mack verzog den Mund zu einem Lächeln. »Das glaube ich nicht. Bisher scheinst du dich doch ganz gut zu amüsieren. Stimmt’s? Gefällt es dir?«
»Ja.« Es war viel leichter, ehrlich zu sein, wenn er sie nicht ansah. Und sie genoss es tatsächlich. Mehr, als sie sich jemals erträumt hätte.
»Gut.«
Er schlug die Augen auf. »Hattest du je einen Orgasmus?«
Mit einem Mann im selben Zimmer? Sie erstarrte. Der BH baumelte in ihrer Hand, und sie verspürte mit einem Mal den unwiderstehlichen Drang, laut loszulachen. Mal sehen, sie konnte es an einer Hand abzählen … nein, ehrlich gesagt an einem Finger.
Ein Mal. Und sie war davon überzeugt, dass es purer Zufall gewesen war, denn seitdem war es nicht wieder vorgekommen.
»Was meinst du?«, entgegnete sie ausweichend und drehte den BH nervös in ihren Händen.
Er lachte und erhob sich.
Mist!
Er kam auf sie zu. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück.
»Das war doch eine einfache Frage. Hattest du jemals einen Orgasmus?«
»Ja.«
»Beim Sex? Warst du oben, unten, oder hat er es dir vielleicht von hinten gemacht?«
Ihr Gesicht glühte mit einem Mal. Von
hinten?
Das konnte nicht sein Ernst sein. »Nichts von alledem.«
Ganz dicht vor ihr blieb er stehen. Er schloss die Finger um den BH in ihren Händen, entzog ihn ihr und ließ ihn auf den Boden fallen.
»Mit seinem Finger? Seiner Zunge?«
Auf keinen Fall würde sie ihm darauf eine Antwort geben. Nicht, wenn er so nah vor ihr stand, dass ihre Brüste den weichen Stoff seines Shirts berührten. Nicht, wenn er seinen harten Schwanz ganz leicht gegen ihren Schoß drückte und wieder zurückzog.
Vor, zurück, vor, zurück – in einem sanften, leichten Rhythmus, der ihre tiefsten Bedürfnisse ansprach.
Sie konnte vor ihm unmöglich zugeben, dass sie vermutlich nicht dazu fähig war, einen Orgasmus zu erleben. Sicher würde er resignieren und nach Hause gehen. Und so flüsterte sie: »Ich glaube nicht, dass das in den E-Mails gefragt wird, oder?«
Sein Blick verfinsterte sich ein wenig. »Oh, guter Punkt. Wir sollten mal nachschauen, was als Nächstes kommt, oder?«
Als er sich umwandte, atmete sie erleichtert auf. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, wenn er so nah vor ihr stand, konnte sich kaum rühren. Fiebrige Hitze durchströmte ihren Körper, und die immer heftigere, immer drängendere Lust begann, ihr schmerzhafte Stiche zu versetzen.
Mack wirkte, als könnte er dieses Spielchen die ganze Nacht lang weiterspielen. Zwölf Stunden lang.
Kindra hingegen hatte das Gefühl, es nicht länger ertragen zu können. Mack ließ sich so verdammt viel Zeit und quälte sie mit einem Vorspiel, das länger dauerte als alle Vorspiele, die sie in der jahrelangen Beziehung mit ihrem Ex-Freund erlebt hatte, zusammen.
Mittlerweile war ihr klar, dass ihr diese Erlebnisse vorenthalten worden waren. Sechsundzwanzig Jahre alt zu sein und nie zuvor solches Verlangen und solchen Spaß empfunden zu haben war ein Jammer. Sie hatte große Lust, die drei Männer, mit denen sie bisher geschlafen hatte, anzurufen und ihnen mitzuteilen, dass sie alles falsch gemacht hatten.
Vollkommen falsch.
Vielleicht könnte Mack ihnen ein paar hilfreiche Tipps geben. Er wusste offensichtlich ganz genau, was er tat.
Und wenn man seine Ex-Dates betrachtete, die immer noch vielsagend lächelten, wenn sie ihn sahen, so war sie nicht die Einzige, die so dachte.
Eifersucht durchflutete Kindra und traf sie völlig unvorbereitet. Ihr missfiel die Vorstellung, dass Mack eine andere Frau ansah, wie er sie jetzt ansah.
Aber er gehörte nicht ihr.
Nur zwölf Stunden lang würde sie ihn für sich haben. Das durfte sie nicht vergessen.
Also sollte sie sich darauf konzentrieren, die Zeit mit ihm zu genießen. Über alles Weitere konnte sie sich später immer noch den
Weitere Kostenlose Bücher