Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)
sich Dare ungestört mit Tess unterhalten konnte.
Er stellte sich zu Kelly, ehe die Kleine die Spannungen zwischen ihnen bemerkte.
»Wollen wir uns noch die Bilder der anderen Kinder ansehen?«, schlug er vor. Ihn interessierten zwar nur die Werke seiner Schwester, aber er brauchte jetzt etwas Abstand, und es würde absolut unverfänglich wirken, wenn sie eine kleine Runde drehten.
Kelly legte den Kopf schief. »Klar.«
Kein Zweifel, sie wusste, was in ihm vorging. Nash verschränkte die Finger mit den ihren, und sie machten sich auf den Weg durch die große Turnhalle.
»Guck mal, unsere Lieblingslehrerin.« Kelly deutete mit dem Kopf auf Julie Bernard, die mit einer anderen Lehrerin am gegenüberliegenden Ende der Halle stand und wie üblich die Stirn runzelte.
»Ethan hat mit dem Direktor, einem gewissen Dr. Spellman, telefoniert, und der hat Miss Bernhard angeblich die Meinung gegeigt. Das dürfte sich positiv auf ihr Benehmen gegenüber Tess ausgewirkt haben«, sagte Nash.
Kelly nickte. »Wollen wir’s hoffen. Tess wirkt jedenfalls wieder etwas ausgeglichener, nicht?«
»Stimmt, in letzter Zeit scheint sie wieder etwas besser drauf zu sein. Es tut ihr gut, wenn Ethan zu Hause ist.«
»Hmmm … Es gab Zeiten, da hätte mich diese Tatsache gekränkt, aber mittlerweile bin ich einfach froh, dass sie jemanden hat, mit dem sie sich versteht«, gestand Kelly.
»Geht mir genauso.« Auch diesbezüglich waren sie sich ähnlich.
»Selbst, wenn dieser Jemand Ethan ist?« Kelly musterte ihn prüfend.
»Falls du auf diese Weise herausfinden willst, ob ich inzwischen einigermaßen mit ihm klarkomme – es wird allmählich besser.« Das wurde es tatsächlich. Und es überraschte ihn nach wie vor. Seine Abneigung gegen Ethan war so lange ein Teil von ihm gewesen, dass er sich erst daran gewöhnen musste, nicht mehr sauer auf ihn zu sein.
»Und was ist mit Dare?«
Statt einer Antwort packte Nash sie an der Hand und zog sie in einen Korridor. Sie bogen um die Ecke, und er öffnete eine Tür, die in ein schwach beleuchtetes Treppenhaus führte.
»Was soll denn das werden?«, fragte Kelly atemlos.
»Na, was wohl? Ich möchte mit dir allein sein.« Er drückte ihren herrlich warmen Körper an die Wand.
Sie leckte sich über die Lippen, und er tat es ihr nach und spürte, wie sein bestes Stück reagierte.
»Und warum?«, fragte Kelly.
Noch so eine überflüssige Frage, dachte Nash. »Weil du mir fehlst, seit ich heute früh dein Bett verlassen habe.« Er zögerte, dann gab er sich einen Ruck. »Und damit du aufhörst, mir Fragen über meine Familie zu stellen.«
Ihre Mundwinkel wanderten nach oben. »Und wie gedenkst du, mich davon abzuhalten?«, fragte sie.
Und grinste keck.
Eine unmissverständliche Aufforderung, sie zu küssen.
»Na, so.« Er beugte sich über sie und presste ihr die Lippen auf den Mund.
Es war nach wie vor die reinste Offenbarung, wenn er sie berührte, und es gab noch so viel zu entdecken und zu lernen, jetzt, da seine Gefühle nicht mehr so tief in seinem Inneren vergraben waren. Er küsste sie ausgiebig, erkundete mit der Zunge ihren Mund, ließ sie kreisen, labte sich an ihrer Süße, wollte mehr. Es war ein Geben und Nehmen, drängend und fordernd, das sie mit derselben Leidenschaft erwiderte.
Bald ließ die Erregung seine Erektion in der Enge seiner Hose pulsieren; sein Körper sehnte sich nach Erleichterung und erinnerte ihn zugleich daran, wo sie waren. Und dass sie warten mussten, bis sie ihre Gelüste ausleben konnten.
Er zwang sich, den Kuss zu unterbrechen und hob den Kopf. »Tess wird sich fragen, wo wir bleiben«, murmelte er bedauernd.
»Ich weiß.«
Er hörte die Enttäuschung, die in ihrer Stimme mitschwang, und gluckste. »Ich werde es nachher wiedergutmachen.«
»Versprochen?« Kelly rieb das Becken an seinem Unterleib.
Nash unterdrückte ein Stöhnen. »Wenn du so weitermachst, kann ich nie wieder da rausgehen.«
Sie klimperte mit den Wimpern und sah mit Unschuldsmiene zu ihm hoch.
»Zur Strafe sollte ich dich eigentlich das ganze Wochenende nicht mehr aus dem Bett lassen.«
Sie hob eine Augenbraue. »Versprochen?«, fragte sie erneut und schmiegte sich noch einmal an ihn.
Weder seine Drohung noch ihre Reaktion darauf waren sonderlich hilfreich, was seinen erregten Zustand anging; ganz im Gegenteil.
Schließlich trat sie zur Seite und sorgte für etwas Abstand. »Ich kann ja schon mal vorgehen, und wenn du dich wieder unter Kontrolle hast, kommst du einfach
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