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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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Anläufe unternommen, sie auf ihre Klassenlehrerin anzusprechen, doch Tess war ihr immer ausgewichen. Man konnte es ihr nicht verdenken. Diese Miss Bernard war ein richtiges Biest.
    Tess schob sich einen Löffel Frühstücksflocken in den Mund. »Tut das etwas zur Sache?«, fragte sie geräuschvoll kauend.
    »Natürlich tut es das! Ethan hat dich nicht in Birchwood untergebracht, damit du dort kreuzunglücklich bist. Er hat gehofft, dass du dort dein Zeichentalent entfalten kannst. Dass es dir dort gefällt.«
    Tess ließ klappernd den Löffel in die Schüssel fallen. »Und er musste einen Haufen Geld hinblättern, damit ich überhaupt aufgenommen wurde. Selbst wenn ich wollte, könnte ich die Schule nicht wechseln.« Damit erhob sie sich und stellte ihre Schüssel in die Spüle.
    Kelly nahm das erfreut zur Kenntnis. »Danke fürs Abräumen.«
    »Wenn ich es nicht tue, reißt mir Rosalita wieder den A…«
    »Na, na! Du wolltest dich doch etwas gewählter ausdrücken!«, ermahnte Kelly sie. »Hast du dir denn schon mal überlegt, auf welche Schule du wechseln möchtest?«
    Tess nickte eifrig. »Auf eine öffentliche Schule, an der die Kinder nicht alle so stinkreich sind.«
    Eine Schule, an der die Gefahr, dass sie wieder auf die schiefe Bahn geriet, bedeutend höher wäre , dachte Kelly. Aber sie war überzeugt, dass Tess keine Dummheiten mehr machen würde, wenn sie glücklich war. Andererseits befand sie sich nach wie vor in Therapie. Sie mussten sich also sicher sein, dass sie die Situation unter Kontrolle hatten, ehe sie so ein Risiko eingingen.
    Kelly holte tief Luft. »Weißt du was? Du versuchst, wieder das artige, umgängliche Mädchen zu sein, das du zum Schulanfang warst, und sobald Ethan von seiner Hochzeitsreise zurückkommt, rede ich mit ihm über einen Schulwechsel.«
    Nachdem ihre Mutter sie verlassen hatte, war Kelly praktisch – wenn auch nicht im juristischen Sinne – zum Vormund ihrer Halbschwester avanciert. Tess war richtig aufgeblüht, seit sie bei Ethan lebte, und sie würde auch weiterhin bei ihm wohnen, obwohl Kelly mittlerweile ebenfalls nach Serendipity gezogen war. Kelly war mit Ethan übereingekommen, dass sie sämtliche Entscheidungen rund um Tess gemeinsam treffen würden.
    »Das würdest du für mich tun?« Tess riss die Augen auf und musterte sie mit einem hoffnungsvollen Blick.
    »Vorausgesetzt, du achtest auf deine Ausdrucksweise und deine Manieren.«
    Im Grunde war Kelly zu allem bereit, solange Tess nur glücklich und sicher war, aber das musste sie der Kleinen ja nicht auf die Nase binden. Es konnte für Kelly nur von Vorteil sein, ihr zu suggerieren, dass ihre schulische Zukunft von ihrem Benehmen abhing.
    »Abgemacht.« Tess streckte ihr die Hand hin.
    »Abgemacht.« Kelly schlug ein, dann zog sie ihre Schwester an sich und umarmte sie.
    Tess wand sich zwar zuerst ein wenig, erwiderte die Umarmung aber dann doch.
    »So, und jetzt musst du mir einen Gefallen tun«, sagte Kelly.
    Tess löste sich von ihr und beäugte sie misstrauisch. »Hey, war das etwa ein Bestechungsversuch?«
    Kelly lachte. »Ich wünschte, das wäre mir schon eher eingefallen. Nein, ich wollte dich ganz ohne Hintergedanken um etwas bitten.«
    »Oh-oh.« Tess verschränkte die Arme vor der Brust. »Worum geht es denn?«
    Kelly deutete auf das Handy ihrer Schwester. »Ich möchte, dass du Nash anrufst und ihn für heute Abend sechs Uhr zum Abendessen einlädst.«
    »Machst du Witze?«, rief Tess entsetzt.
    »Nein. Ruf ihn an. Ich werde Rosalita dann Bescheid geben, dass wir einen Gast erwarten.« Kelly musterte den rebellischen Teenager auffordernd. Wenn es sein musste, würde sie den ganzen Tag hier stehen bleiben.
    Tess machte einen Schmollmund. »Ich will aber nicht.«
    »Ich weiß.« Kelly biss sich auf die Innenseite der Wange, um ein Lächeln zu unterdrücken. »Aber du wirst es trotzdem tun. Erstens weil du es mir versprochen hast, zweitens weil er dein Bruder ist und drittens weil du ihm nur sein Verhalten gegenüber Ethan übelnimmst.«
    »Und?«, erwiderte Tess aufsässig.
    Kelly atmete tief durch und stemmte die Fäuste in die Seiten. Sie war entschlossen, sich in dieser Auseinandersetzung wie eine Erwachsene zu benehmen und sich durchzusetzen. »Die Probleme zwischen Nash und Ethan haben nichts mit dir zu tun, und sie gehen dich auch nicht das Geringste an.«
    »Aber … «
    Kelly schüttelte den Kopf und hob die Hand, um Tess’ Widerspruch gleich im Keim zu ersticken. »Ich wette, wenn du ihn
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