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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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konnte?
    Beim Anblick der verärgerten Miene, die Tess zur Schau trug, um ihre Enttäuschung zu kaschieren, lösten sich Kellys Gefühle für Nash endgültig in Luft auf. Sie konnte nur hoffen, dass er in einen Unfall verwickelt worden war, denn wenn nicht, dann würde sie ihn bei nächster Gelegenheit erwürgen und erst später Fragen stellen.
    Ein paar Minuten später klingelte ihr Mobiltelefon. Kelly spähte auf das Display und bedeutete Rosalita mit einem Kopfschütteln, dass es nicht Nash war, dann ging sie ran und sagte: »Hallo Annie.«
    »Hi«, tönte es mit zitternder Stimme aus der Leitung. »Mein Vater liegt im Krankenhaus; er wird noch heute operiert. Er bekommt einen vierfachen Bypass.«
    »Oh, nein.« Kelly kniff die Augen zu. »Das tut mir leid.«
    »Danke. Er will mit dir reden, ehe es losgeht. Ich weiß, es ist viel verlangt, aber könntest du dich sofort ins Auto setzen und in die Uniklinik kommen?«
    »Natürlich. Wie geht es dir?«
    »Gut so weit, danke. Ich bin ziemlich neben der Spur.«
    Kelly nickte und schalt sich im Stillen für ihre dumme Frage. Annies Vater stand eine komplizierte Operation bevor, wie sollte es ihr da wohl gehen? »Ich bin schon unterwegs.« Und zwar nicht nur, weil Richard sie darum gebeten hatte – vermutlich, um ihr noch ein paar Anweisungen zu erteilen – sondern weil sie für ihre Freundin da sein wollte.
    Annie erklärte ihr noch rasch, wo sie sich am besten treffen konnten, dann verabschiedeten sie sich und legten auf. Kelly rief Tess zu sich, die sich wieder in ihrem Zimmer verkrochen hatte, und erzählte ihr und Rosalita, was sie soeben erfahren hatte. Tess reagierte teilnahmslos. Sie war noch immer sauer auf Nash.
    Kelly erkannte es auch daran, dass sie sich umgezogen hatte. Sie trug eine dunkelblaue Jogginghose und einen überdimensionalen Kapuzenpulli, wie immer, wenn sie schlecht drauf war, aber zumindest hatte sie auf die alte Armeejacke und diverse andere Accessoires verzichtet, die ihren Look bei ihrer Ankunft in Serendipity vervollständigt hatten.
    Kelly seufzte. »Mach dich doch schon mal über das Hühnchen her.«
    »Das werde ich«, brummte Tess. »Und ich werde alles ratzekahl aufessen, nur für den Fall, dass er doch noch auftaucht.«
    Kelly biss sich auf die Innenseite der Wange. »Lass wenigstens ein paar Happen für mich übrig, ja? Wir unterhalten uns dann, sobald ich wieder da bin.« Sie warf einen letzten Blick zurück auf den gedeckten Tisch, dann ging sie hinaus und malte sich aus, wie sie Nash am besten den Garaus machen konnte.
    Als sie in ihren Ford Fiesta stieg, überlegte sie, welchen Weg sie einschlagen sollte. Auf dem Highway nach Serendipity hatte sie ein paar Hinweisschilder mit der Aufschrift UNIVERSITY HOSPITAL gesehen und meinte sich zu erinnern, dass es die Ausfahrt vor Serendipity gewesen war. Zum Glück hatte sie einen guten Orientierungssinn; sie fand die Klinik ohne größere Probleme.
    Sie stellte den Wagen auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude ab, eilte zum Haupteingang und blickte sich suchend um. Von Annie keine Spur, dabei hatte sie versprochen, am Empfang auf sie zu warten. Doch abgesehen von einer älteren Patientin in einem Rollstuhl, einer Krankenschwester und zwei Leuten, die sich mit einem Security-Angestellten unterhielten, war niemand zu sehen.
    Kelly drehte sich zum Geschenke-Kiosk um, und dort erspähte sie zwischen ein paar Luftballons und Plüschtieren die blonden Locken ihrer Freundin, die sich an niemand Geringeren als an Nash schmiegte. Der Anblick versetzte Kelly einen Stich. Sie hasste sich für ihre Eifersucht, war alles andere als stolz darauf, und zugleich bestärkte sie das unschöne Gefühl in ihrem Entschluss, keine Affäre mit Nash Barron anzufangen.
    Beruhige dich, sagte sie sich. Richard Kane war hier, der Vater seiner Ex-Frau, um die er sich immer noch Sorgen machte. Natürlich war Nash ins Krankenhaus gefahren, statt einer Einladung zum Abendessen zu folgen … aber er hätte zumindest anrufen können. Die Beziehung zu seiner Halbschwester litt unter seiner ständigen Angst um Annie, und Kelly gegenüber hatte er sich reichlich gedankenlos und unhöflich benommen. Sie war verletzt.
    Sie spähte zum Ausgang, hin und her gerissen zwischen dem Drang zu gehen und abzuwarten. Sie wollte die beiden auf keinen Fall stören, aber sie kam sich auch äußerst fehl am Platz vor, wie sie hier gleich einem verlorenen Kind so mutterseelenallein in der Lobby stand.
    »Kelly!« Jetzt hatte Annie sie bemerkt

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