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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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erst etwas näher kennengelernt hast, wirst du ihn auch besser verstehen. Mehr noch, du wirst ihn mögen.«
    »Ach, so wie du?«, konterte Tess.
    Lieber Himmel, was war die Kleine schlagfertig! »Ja, so wie ich«, sagte Kelly. Leugnen hatte ohnehin keinen Zweck; da war es zweifellos klüger, es gleich zuzugeben. »In meinen Augen ist Nash ein ehrlicher, zuverlässiger Mann.«
    Und ganz abgesehen davon fand sie ihn äußerst sexy und anziehend. Aber wenn er so ehrlich war, warum wollte sie sich dann eigentlich nicht mit ihm einlassen? Die Antwort lag auf der Hand. Weil Ryan Hayward ebenfalls ein ehrlicher Kerl gewesen war. Er hatte wirklich geglaubt, seine Ehe wäre beendet und er wäre über seine Ex-Frau hinweg. Es war nicht seine Absicht gewesen, Kelly zu betrügen und zu verletzen. Trotzdem hatte er es getan, und die Sache war noch nicht ausgestanden.
    Nun, Kelly hatte ihre Lektion gelernt.
    Sie stierte ihre Halbschwester an und verdrängte den Gedanken an Ryan und Beziehungen.
    »Okay, meinetwegen.« Tess schnappte sich ihr Handy und drückte ein paar Tasten »Nash? Kelly hat gesagt, ich soll dich für heute Abend zum Essen einladen. Du hast nicht zufällig schon was vor?«
    Es war zweifellos die unhöflichste Einladung, die Kelly je gehört hatte, aber immerhin, der erste Schritt war getan.
    »Mach ich.« Tess beendete das Gespräch, dann sah sie zu Kelly hoch und verzog das Gesicht. »Ich soll dir bestellen, dass er kommt und dass er sich freut.« Bei Tess dagegen hielt sich die Freude sichtlich in Grenzen.
    »Damit meinte er bestimmt, dass er sich auf dich freut, auch wenn ich dir aufgetragen habe, ihn einzuladen«, sagte Kelly. Und warum begannen dann bei der Vorstellung, ihn wiederzusehen, die verdammten Schmetterlinge in ihrem Bauch wie verrückt zu flattern?
    Sie befahl Tess, sich für die Schule fertig zu machen und schüttelte die Gedanken an Nash ab. Dafür würde ihr abends noch genügend Zeit bleiben.
    ***
    Kelly warf einen Blick auf die Uhr an der Mikrowelle. Halb sieben. Der Tisch war gedeckt, und das Essen stand zum Warmhalten im Rohr. Rosalita hatte ein Hühnchen in Aprikosensoße gemacht, das in der Zwischenzeit vermutlich schon total ausgetrocknet war. Um Viertel nach sechs hatte sie Tess erlaubt, aufzustehen und mit ein paar Freundinnen zu chatten, bis ihr Besuch eintraf. Sie hatte nicht erwartet, dass sich Nash verspäten würde, nachdem er neulich beim Elternabend so pünktlich gewesenwar. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass er Tess einfach versetzen würde – jedenfalls nicht ohne guten Grund, und vor allem nicht ohne zumindest anzurufen.
    Sie spähte erneut zur Uhr und runzelte die Stirn.
    »Ich dachte immer, Mister Ethan ist böser Junge«, bemerkte Rosalita, die an der Spüle stand und den Abwasch erledigte. Sie trocknete eine Servierplatte ab und stellte sie auf die Anrichte.
    »Und das hat sich geändert?«
    »Ja.« Die untersetzte Haushälterin nickte. »Aber das ich sage ihm nicht. Er soll nicht sich in Sicherheit wiegen.« Sie grinste. »Mister Dare ist Polizist – also ist bestimmt guter Mensch.«
    Kelly biss sich auf die Unterlippe. »Und was halten Sie von Nash?«
    Rosalita ging um die Kücheninsel herum und setzte sich zu Kelly an den Tisch. »Ich kenne ihn kaum. Er ist nicht oft genug hier.«
    Kelly wollte nicht hinter seinem Rücken über Nash reden oder seine Geheimnisse weitererzählen. »Das wird sich heute Abend ändern.« Wieder schielte sie zur Uhr.
    »Vielleicht er musste länger arbeiten und hat vergessen anzurufen«, mutmaßte Rosalita.
    Wenn das der Fall war, dann war es ziemlich gedankenlos.
    Tess erschien in der Tür. »Er kommt nicht mehr, oder?«
    »Das wissen wir nicht.« Kelly nahm das Telefon zur Hand und wählte seine Nummer, wurde aber sogleich auf seine Mailbox umgeleitet.
    Sie wartete das Tonsignal ab, dann sagte sie mit gespielter Fröhlichkeit: »Hallo Nash, Kelly hier. Tess und ich warten schon auf dich. Das Essen steht bereit, und es riecht sehr lecker … Also, ich hoffe, du bist auf dem Weg zu uns. Bis gleich.«
    Sie legte auf, sah zu Tess und zuckte ratlos die Schultern. »Er hat bestimmt eine gute Erklärung«, verteidigte sie ihn, ganz im Sinne des Mottos »Im Zweifelsfall für den Angeklagten«.
    Schließlich war der Sinn und Zweck dieses Abendessens gewesen, Tess zu demonstrieren, dass er ein anständiger Kerl war. Warum sonst hätte sie sich mit ihm an einen Tisch setzen und sich nach etwas sehnen sollen, das sie nicht haben
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