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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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nieder. Doch Nash war im Gegensatz zu Ethan nicht gewillt, abzuwarten, bis sie sich wieder gefangen hatte. Er wollte endlich wissen, was Sache war. »Also?«, sagte er und musterte sie mit einem bohrenden Blick.
    »Manche Menschen … Manche Paare sind eben nicht in der Lage, zwei Kinder großzuziehen.«
    Manche Menschen haben in ihrem Herzen eben nur Platz für ein Kind.
    Sie kam ihm also mit demselben Mumpitz wie Richard damals. Nash war enttäuscht und wütend und nicht mehr gewillt, ihren Worten glauben zu schenken.
    »Hör auf, mich anzulügen.« Seine Stimme wurde ungemütlich laut. »Ich habe eure Adoptionsanträge gesehen. Ihr wolltet uns beide haben.«
    Florence riss die Augen auf und begann zu zittern.
    Doch Nash war noch nicht fertig. Er würde nicht ruhen, ehe er die Wahrheit erfahren hatte. »Ihr wolltet Dare ebenfalls aufnehmen. Warum habt ihr es nicht getan? Warum musste er in dieser überfüllten Bruchbude auf der anderen Seite der Stadt hausen?«
    Er erinnerte sich an all die Jahre, in denen er Essen für Dare aus dem Haus geschmuggelt und Ausreden für die fehlenden Kleidungsstücke erfunden hatte, und ließ vor Zorn die Hand auf den Holztisch niedersausen.
    Florence zuckte zusammen und wich entsetzt vor ihm zurück.
    Ethan warf Nash einen warnenden Blick zu.
    »Ja, es ist wahr«, räumte Florence schließlich ein. »Wir wollten euch beide.« Sie starrte auf ihre Hände, suchte offenbar nach Worten, in der Hoffnung, dass er sie verstehen würde.
    Doch Nash hatte nicht das Gefühl, dass er es je begreifen würde.
    »Dein Vater und ich, wir … wir hatten gerade … Stuart verloren.« Bei der Erwähnung ihres leiblichen Sohnes versagte ihr kurz die Stimme. »Er war sechzehn, als er starb«, erklärte sie Ethan. »Es ist eine lange Geschichte; jedenfalls haben wir beschlossen, dass uns das Haus zu leer war und dass wir gern ein paar Teenager hier herumlaufen haben wollten. Also haben wir uns um euch beide beworben.«
    »Und warum kam Dare dann nicht hierher?«
    Florence hob den Kopf und sah ihn an. »Das musst du schon deinen Bruder fragen.«
    Nash sah zu Ethan, doch im selben Augenblick dämmerte ihm, dass sie offenbar Dare gemeint hatte. »Dare wusste, dass ihr ihn adoptieren wolltet?«
    Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Die Worte, die Erkenntnis trafen ihn völlig unvorbereitet.
    Ethan saß schweigend da und hörte aufmerksam zu, damit ihm auch ja kein Detail entging.
    Florence holte tief Luft. »Man hat uns gesagt, dass er sich weigerte. Man hätte ihn zwingen können, aber … unter den gegebenen Umständen … hielten wir es für das Beste, nicht darauf zu beharren.«
    »Was denn für Umstände?«, fragte Ethan entnervt. »Kannst du dich nicht ein bisschen deutlicher ausdrücken?«
    »Es ist nicht an mir, dir das zu erzählen.« Florence breitete beschwörend die Hände aus. Sie hatte Tränen in den Augen. »Es war doch auch unser Wunsch, dass er zu uns kommt. Selbst nachdem wir erfahren hatten, warum er … das nicht wollte.«
    Nash war zu benommen, um etwas zu fühlen oder zu denken. Sein Herz klopfte zum Zerspringen, und es frustrierte ihn zutiefst, dass er noch immer nicht die ganze Wahrheit kannte.
    Er konnte nicht fassen, dass ausgerechnet Dare der Schlüssel zu diesem Rätsel war.
    Beim besten Willen nicht.
    »Und wie rechtfertigst du die Tatsache, dass ihr mich all die Jahre angelogen habt?«, fragte er barsch.
    »Du darfst nicht vergessen, dass du damals furchtbar viel mitgemacht hattest und emotional labil warst. Du hattest beide Eltern auf einen Schlag verloren, und dein großer Bruder war spurlos verschwunden.« Sie bedachte Ethan mit einem entschuldigenden Seitenblick. »Du warst aufgebracht, enttäuscht und vollkommen erschüttert. Und es gab nur einen Menschen, dem du vertraut hast. Dare.«
    Florence erhob sich, zupfte ein Taschentuch aus einer Schachtel, die auf dem kleinen Schreibtisch in der Ecke stand, und tupfte sich damit die Augen trocken.
    Nash wusste, er sollte es dabei belassen, sollte sie nicht weiter bedrängen, aber er konnte es nicht. Zu lange hatte er auf Antworten gewartet.
    Florence setzte sich wieder und sah ihm in die Augen, das zerknüllte Taschentuch in der Hand. »Dare war damals noch sehr jung, aber es gab einen guten Grund, warum er nicht zu uns ziehen wollte, in dieses Haus.« Sie ließ den Blick durch das Wohnzimmer schweifen. »Richard und die Sozialarbeiter fanden, es wäre besser für ihn, wenn er zu nichts gezwungen wird.«
    »Ich

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