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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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noch ruinierte sie ihre Kleidung.
    Und sie war immerhin mit einem der betreffenden Männer verheiratet. »Ähm, Kelly?«, sagte sie.
    »Ja?«
    »Warum habe ich das Gefühl, dass in deinem Kopf weit mehr vorgeht als ich weiß?«
    Kelly sah ihr in die Augen. »Ist es echt so offensichtlich?« Sie stöhnte. »Natürlich ist es das. Ich weiß gar nicht, wem ich hier etwas vorzumachen versuche.«
    »Fangen wir einfach am Anfang an. Du liebst Nash, richtig?«
    Kelly zuckte bestürzt zusammen, und dann brach sie zum Entsetzen ihrer Gastgeberin in Tränen aus.
    Faith blinzelte, dann erhob sie sich und legte Kelly einen Arm um die Schulter, was reichlich ungewöhnlich war, denn Faith gehörte sonst nicht zu den Leuten, die ihre Mitmenschen ständig betatschen. Nur bei Ethan machte sie eine Ausnahme – wenn er bei ihr war, konnte sie nur mit Mühe die Hände bei sich behalten.
    »Erzähl mir alles«, befahl sie Kelly.
    Und Kelly kam der Auforderung nach. Sie vertraute Faith nicht nur alles über ihre Vergangenheit, sondern auch ihre Ängste bezüglich ihrer Zukunft an, und Faith wurde bewusst, wie glücklich sie sich schätzen konnte, dass sie eine glücklich verheiratete Frau war und all die Unsicherheiten, die am Anfang einer Beziehung herrschen, hinter sich gelassen hatte.
    Wenn sie Kelly doch nur versichern könnte, dass Nash verstehen würde, warum sie ihm nichts über ihre Vergangenheit erzählt hatte oder dass er das, was er heute Nachmittag erfahren hatte, irgendwann überwinden würde! Aber das konnte sie nicht. Nash Barron war für sie ein Buch mit sieben Siegeln. Ihrer Ansicht nach hatte sie sich den unkomplizierteren dieser beiden Männer geangelt, und das wollte in Anbetracht von Ethans verwickeltem Vorleben etwas heißen.
    Als sich Kelly wieder einigermaßen gefasst hatte, schniefte sie: »Entschuldige, in mir hatte sich so einiges aufgestaut. Du hast bestimmt etwas Besseres zu tun, als dir mein Gejammer anzuhören.«
    Faith winkte ab. »Unsinn, wofür hat man denn Familie?« Seltsamerweise war es ausgerechnet Ethan gewesen, der sie gelehrt hatte, wie wichtig Familienbande waren.
    Kelly spähte durch ihre feuchten Wimpern zu ihr hoch. »Keine Ahnung.«
    »Also, hör mal! Du hast wohl schon vergessen, dass wir uns nur kennengelernt haben, weil du versucht hast, das Beste für Tess zu tun.«
    Kelly lächelte. »Danke. Und was Nash angeht, ich kenne ihn. Ganz egal, ob der heutige Tag ein gutes oder ein schlechtes Ende nimmt, er wird noch eine ganze Weile daran zu knabbern haben. Im Augenblick kann ich ihn beim besten Willen nicht mit meinem Geständnis überfallen. Es wäre total egoistisch, ihn auch noch mit meinen Problemen zu belasten. Er muss sich jetzt ganz auf seine Brüder konzentrieren; das ist im Moment wichtiger als das, was ich will oder brauche.«
    Es entging Faith nicht, dass Kelly ihre Frage, ob sie Nash liebe, nicht beantwortet hatte. Jedenfalls nicht direkt. Aber wenn einer Frau ein Mann so wichtig war, dass sie seinetwegen ihre eigenen Bedürfnisse hintanstellte, dann liebte sie ihn zweifellos.
    Auch, wenn sie es sich selbst noch nicht eingestanden hatte.
    ***
    Nash stürmte aus dem Haus und marschierte zu seinem Auto, dicht gefolgt von Ethan. Doch Ethan stieg nicht wie erwartet in seinen teuren Sportflitzer, sondern postierte sich stattdessen neben der Beifahrertür von Nashs Wagen.
    »Was zum Teufel hast du vor?«
    »Ich begleite dich.«
    Nash hob eine Augenbraue, war aber offenbar nicht gewillt, wertvolle Zeit zu verschwenden. Er zuckte lediglich die Achseln. »Mach doch, was du willst.«
    Als sie wenig später auf dem Weg zu seiner Reihenhaussiedlung waren, murmelte Nash: »Wehe, der Kerl ist nicht zu Hause.«
    Dann schwiegen sie eine Weile, bis Ethan aus heiterem Himmel bemerkte: »Florence liebt dich.«
    Zu früh gefreut, dachte Nash, der gehofft hatte, sich vor einer Unterhaltung drücken zu können. »Ja.«
    »Du hattest echt Glück.«
    »Und ich habe mir deswegen die vergangenen zehn Jahre lang Vorwürfe gemacht, weil Dare ein Leben an der Armutsgrenze geführt hat.« Hatte sich sein Bruder wirklich wissentlich für dieses Dasein entschieden? Und falls ja: warum?
    »Wahrscheinlich hatte er seine Gründe«, sagte Ethan. »Genau wie ich.«
    Nash umklammerte das Lenkrad etwas fester. »Und was waren das für Gründe?«, fragte er, ohne es zu wollen.
    Aber da das heute der Tag der großen Enthüllungen zu sein schien, konnten Ethan und er eigentlich auch gleich reinen Tisch machen.
    Ethan

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