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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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betrachtet hatte, ihn zu beschützen.
    Leider war sein Wunsch völlig utopisch. Ob er bereit war? Ja, das war er. Viel schlimmer konnte es ohnehin nicht mehr kommen. Dare würde das bestätigen, was Nash bereits von Florence wusste, und er würde ihm eine Erklärung liefern, die für Nash vermutlich nicht nachzuvollziehen war; und im Endeffekt würde sich nichts an der Situation ändern: Nash wusste nicht mehr, wer sein Bruder war. Er hatte es nie gewusst. Und das bedeutete, dass die Welt, so wie er sie gekannt hatte, für immer verloren war.

Kapitel 13
    Nash holte seinen Schlüssel aus der Tasche, sperrte die Tür zu seiner Wohnung auf und trat ein, dicht gefolgt von Ethan, der ihm in der vergangenen Stunde nicht von der Seite gewichen war.
    »Dare!«, rief Nash. Seine Nerven lagen blank.
    »Ich bin hier.«
    Nash folgte der Stimme ins Wohnzimmer, wo ihn Dare bereits erwartete. Er war offenbar erst vor Kurzem nach Hause gekommen, denn er trug noch seine Uniform, und neben ihm stand ein Koffer.
    »Faith hat angerufen«, sagte Dare, ehe Nash ihn fragen konnte, wie es kam, dass er bereits seine Siebensachen gepackt hatte.
    Nash spähte über die Schulter und bedachte Ethan mit einem finsteren Blick, doch dieser zuckte lediglich die Schultern, also wandte sich Nash wieder seinem jüngeren Bruder zu.
    »Du willst mir also nicht erzählen, dass das alles nur ein Irrtum war?«, fragte Nash mit einem Blick auf den Koffer. Dare ging ganz offensichtlich davon aus, dass er hier nicht länger erwünscht war.
    Im Gegensatz zu ihm hatte sich Nash noch keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht, und bei der Vorstellung, dass sein Bruder ausziehen würde, drehte es ihm den Magen um. Sie beide gegen den Rest der Welt – so war es lange gewesen. Nash starrte Dare an, als könnte er ihn auf diese Weise dazu bewegen, alles ungeschehen zu machen.
    Doch Dare schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, ich könnte es.« Sein ernster Blick erinnerte Nash flüchtig an ihre Mutter. Er hatte lange nicht an sie gedacht – er gestattete sich nur selten, sich an die Zeit zurückzuerinnern, in denen sie eine Familie gewesen waren.
    Verflucht noch eins , dachte Nash. Er spürte, wie es in ihm zu brodeln begann und baute sich vor seinem Bruder auf. »Warum?«, bellte er ihn an.
    Alle Anwesenden wussten genau, was er meinte.
    Dare wich zurück und wandte sich von ihnen ab, um aus dem Fenster zu starren. Er schwieg, bis Nash daran zu zweifeln begann, dass er je eine Antwort auf seine Frage bekommen würde.
    »Ich konnte nicht bei ihnen wohnen«, sagte Dare schließlich. »Ich konnte den Rossmans nicht Tag für Tag in die Augen sehen. Nicht nach dem, was ich getan hatte.«
    Er schob die Hände in die hinteren Hosentaschen und drehte sich um. »Oder eher, nach dem, was ich nicht getan hatte.«
    Nash biss verärgert die Zähne zusammen. Mussten denn immer alle erst um den heißen Brei herumreden? »Könntest du das vielleicht etwas näher ausführen?«, presste er hervor.
    »Nun, an dem Tag, als Stuart Rossman starb … Ich war dabei. Ich hatte die Schule geschwänzt.«
    Nash rechnete kurz nach. Stuart war acht Monate vor seinen Eltern gestorben. Die Rossmans hatten noch um ihn getrauert, als sie beschlossen hatten, Nash aufzunehmen. Sie hatten in der Zeitung über den Fall gelesen und sich bei Richard erkundigt.
    »Aber damals warst du … erst fünfzehn«, stellte Ethan entrüstet fest. »Was zum Teufel hattest du dort zu suchen? Die anderen Jungs waren alle älter als du.«
    »Ich hab mir ein Beispiel an meinem großen Bruder genommen«, konterte Dare. Er legte den Kopf schief und sah Ethan, der ihn fassungslos anstierte, in die Augen. »Schule schwänzen, mit älteren Jungs abhängen, saufen … Das fand ich damals eben cool, und außerdem hast du es auch getan.«
    »Ich hatte ja keine Ahnung … «, murmelte Ethan mit hängenden Schultern und ließ sich in Nashs Lieblingsledersessel plumpsen.
    »Ich ebenso wenig«, sagte Nash.
    Dare zuckte die Achseln. »Ihr wart ja auch nicht meine Eltern. Mom und Dad haben sich damals nicht unbedingt aufopferungsvoll um mich gekümmert.« Er ballte ein paarmal die Fäuste, ein deutlicher Hinweis auf seine Anspannung.
    »Was ist passiert?«, fragte Ethan. Er klang wieder etwas ruhiger, während Nash spürte, wie sich sein Magen zum wiederholten Male schmerzhaft zusammenzog.
    Dare lehnte sich mit der Schulter an die Wand, als würde er eine Stütze benötigen.
    »Brian McKnight, der im Villenviertel der Stadt

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