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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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kopfschüttelnd die Zelle.
    Auch sie wurde mit Schweigen bestraft: Es gab nichts, was sie tun konnte.
    Um fünf nach elf erhielt Daniels einen Anruf, dass Jo angekommen war. Das wühlte sie auf. Sie wusste nicht warum, es war einfach so. Wahrscheinlich die Müdigkeit. Übermüdung machte das häufig mit ihr. Es war ein Wunder, dass sie nicht ihr ganzes Leben in Tränen gebadet zubrachte.
    »Sagen Sie ihr, ich bin sofort unten«, sagte sie.
    Eine Verhörstrategie für einen dickköpfigen Verdächtigen zu planen war ein Alptraum. Daniels war froh, dass Jo miteinbezogen war.
    Sie hatte ihnen schon früher geholfen, und ihre Erkenntnisse hatten genau ins Schwarze getroffen. Aber als Daniels zum Empfang eilte, konnte sie sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Makepeace eine Klasse für sich war.
    War er vielleicht sogar für Jo zu schwierig?
    Sie lächelte Jo an, als sie durch die Tür trat, und führte sie dann direkt in den Beobachtungstrakt – eine nagelneue Einrichtung, die eigens für diesen Zweck gebaut worden war, mit Räumen, in denen man Verdächtige heimlich über Kameras beobachten konnte. Sie hatten sich gerade erst gemeinsam hingesetzt, als Jo in ihre Tasche griff und eine Flasche mit hausgemachter Suppe zum Vorschein brachte.
    »Das wird dich die nächsten paar Stunden auf den Beinen halten«, sagte sie.
    Daniels nahm sie ihr ab. »Seit wann hast du dich in eine Haushaltsgöttin verwandelt?«
    »Hey!« Jo zog eine Schnute. »Ich hab mehr drauf, als man auf den ersten Blick sieht.«
    Daniels schraubte den Verschluss der Flasche auf. Die Linsensuppe roch gut. Sie goss sich etwas davon ein und nahm einen Schluck, spürte, wie sie sie von innen wärmte. Sie sah Jo über den Rand des Bechers hinweg an und war traurig. Sie waren einmal so ein tolles Team gewesen, und es gab weiterhin ein starkes Band zwischen ihnen, das für andere unsichtbar blieb, das aber nichtsdestotrotz existierte. Sie hatte beinahe vergessen, was für ein einfühlsamer Mensch Jo war.
    »Du siehst erschöpft aus«, sagte Jo.
    Daniels unterdrückte ein Gähnen. »Nur ein bisschen.«
    »Wann warst du das letzte Mal zu Hause? Vor zwölf, vierzehn Stunden?«
    Daniels warf einen Blick auf die Uhr. Eher vor siebzehn Stunden. Sie hatte das Haus vor Sonnenaufgang verlassen und war seitdem bei der Arbeit gewesen – genau wie der Rest ihrer Mannschaft. Sogar zu dieser späten Stunde würden sie noch daran sitzen, würden in der Zentrale auf Nachricht warten, erpicht darauf, Makepeace angeklagt zu sehen. Aber noch mehr erpicht darauf zu erleben, wie Jessica Finch lebend gefunden wurde.
    »Du kannst nicht ewig so weitermachen, Kate. Du hast gesehen, was es bei Bright angerichtet hat. Glaub mir, dir wird es genauso ergehen. Wann hast du zum letzten Mal eine richtige Mahlzeit gegessen?«
    »Bright achtet nicht auf sich.«
    »Und du schon?«
    »Diese Woche vielleicht nicht«, gab Daniels zu. »Aber normalerweise schon, ja. Du weißt, dass ich es tue.«
    »Aber der Job kommt zuerst.«
    Das war eindeutig eine Stichelei. Daniels wandte den Blick ab. Es war der Job – ihr Job –, der sie auseinandergebracht hatte. Immer. Und würde es wahrscheinlich auch weiterhin immer tun. Egal, wie sehr sie es versuchte, sie konnte einfach nichts an seine Stelle treten lassen. Nicht einmal ihr persönliches Glück.
    Sie spürte die Eindringlichkeit von Jos Starren und drehte sich um, um sie anzusehen.
    »Was?«, fragte Daniels abwehrend. »Lass uns nicht damit anfangen, ja? Mein Job ist nicht von neun bis fünf und alles andere als einfach. Aber das hier ist nicht einfach nur ein weiterer Mordfall, Jo. Ein junges Mädchen ist irgendwo da draußen und wartet darauf, gerettet zu werden. Jede Minute, die ich außerhalb des Büros verbringe, ist verschwendet, wenn du mich fragst.«
    Jo musterte sie, und was sie an Unmut gespürt hatte, verwandelte sich in Verständnis. Sie war hier, um der Mordkommission zu helfen und Daniels zu unterstützen, auch wenn sie nicht glaubte, dass die es verdient hatte.
    »Um ehrlich zu sein, habe ich auch nicht gut geschlafen, als ich zu Hause war«, sagte Daniels. »Ich habe diesen merkwürdigen, immer wiederkehrenden Traum gehabt, der damit endet, dass ich einen Schuss aus einer Waffe abgebe. Es geht nicht um Forster, glaube ich zumindest. Ich schieße in die Dunkelheit und weiß nicht warum.«
    »Es ist ein Traum, Kate, sonst nichts. Ein Zeichen von innerer Unruhe. Du hast in letzter Zeit alle Hände voll zu tun gehabt.«
    Sie hatte wohl

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