Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
Vom Netzwerk:
übereinander und sah sich im Zimmer um, wobei sie sich fragte, ob sie jemals den Dienstgrad und den Posten innehaben würde, der damit einherging.
    Force Crime Manager.
    Das klang gut in ihren Ohren.
    Bright legte den Stift hin, nachdem er seine Unterschrift auf das Dokument gesetzt hatte, die bescheiden war und nicht ganz zu seiner schillernden Persönlichkeit zu passen schien. »Was gibt’s?«
    »Ich bin zufällig vorbeigekommen und habe mich gefragt, wie es gestern Abend gelaufen ist.«
    »Seit wann fällt ein Umweg von fünfzehn Kilometern unter ›zufällig vorbeikommen‹?«, fragte er und würdigte damit ihre Besorgnis. »Der Scan war sauber. Sieht aus, als würde ich weiterleben.«
    »Das ist eine großartige Nachricht, Chef! Ich kann dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin.«
    »Das rührt mich.«
    »Du solltest in Hochstimmung sein!«
    »Abgesehen davon, dass der Arzt nicht die geringste Ahnung hat, was die Kopfschmerzen auslösen könnte. Zumindest noch nicht.« Er runzelte die Stirn. »Weißt du, was mich der unverschämte Schwachkopf gefragt hat?«
    Daniels wartete.
    Bright machte ein verrücktes Gesicht. »Ob ich unter irgendwelchem Stress stünde?«
    Daniels musterte sein Gesicht. Bright sah sehr müde aus, und sie machte sich Sorgen, dass er zu viel arbeitete. Stress sammelte sich an. Und war gefährlich. Er machte sich bemerkbar, wenn man es am wenigsten erwartete, stille Symptome, wie eine scharfe Bombe, die nur darauf wartete hochzugehen.
    »Was ist denn?«, fragte Bright. »Du machst mich nervös.«
    Daniels zog ihren Stuhl ein wenig näher an seinen Schreibtisch heran. »Ich weiß, du willst es nicht hören, aber ich sage es trotzdem, Chef. Du hattest es in den letzten sechs Monaten wirklich schwer, auf die eine oder andere Weise. Stellas Tod …« Sie konnte sehen, dass er keine Standpauke wollte. »Nun, seien wir ehrlich, du fühlst dich dafür verantwortlich, obwohl du es nicht bist. Das muss sich doch auf die Gesundheit auswirken. Deine Kopfschmerzen sind wahrscheinlich eine Folge davon und außerdem davon, dass du diese Abteilung schon viel zu lange unter schwierigen Bedingungen leitest. Das Problem mit dir ist, dass du zu dickköpfig bist, um professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn du meine ehrliche Meinung hören willst, der Arzt hat wahrscheinlich völlig recht.«
    »Bist du fertig?«
    Daniels breitete die Hände aus. »Das musste mal gesagt werden.«
    »Und wenn du es außerhalb dieser vier Wände wiederholst, gibt es großen Krach zwischen uns beiden.«
    »Komm schon, Chef: Dafür kennst du mich zu gut. Du arbeitest für zwei, wo du eigentlich …«
    »Was? Was sollte ich eigentlich tun, Kate?« Jetzt war Bright sichtlich verärgert. Er war wie eine gespannte Feder, trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch. »Mich mit hochgelegten Füßen erholen? Mich in einem leeren Haus, in dem ich es nicht mehr ertrage zu leben, zu Tode langweilen?«
    »Ich habe von der Arbeit gesprochen, Chef. Lass mich einen Teil davon erledigen. Lass mich dir ein bisschen unter die Arme greifen, zumindest bis sie einen Nachfolger für dich gefunden haben. Und wenn die Kopfschmerzen dann andauern, weißt du wenigstens, dass sie nichts mit der Arbeit zu tun haben.«
    »Nein. Du hast selbst genug zu tun.«
    »Dann gebe ich eben Hank mehr Verantwortung. Der kann es vertragen. Kann doch nicht schaden.«
    »Du hast es ihm schon gesagt, oder?«
    Daniels sah aus dem Fenster.

27
    An der Tür stand »Haupteinsatzzentrale«. Kate Daniels zog ihren Ausweis durch, um eingelassen zu werden. Sie betrat den Raum und sah, dass die Besprechung bereits angefangen hatte und Gormley die Stellung hielt. Er stand neben einem modernen digitalen Bildschirm. Der war im Pausenmodus, zeigte ein Tatortfoto auf der einen und die persönlichen Daten der Toten, Amy Grainger, auf der anderen Seite.
    Er zog fragend eine Augenbraue hoch, als sie näher kam. Dann wandte er sich von den anderen ab, senkte die Stimme und fragte: »Wie ist er drauf?«
    »Genauso launisch wie immer«, flüsterte sie.
    Gormley grinste. »Ich fang an, mir Sorgen zu machen, wenn er sich anständig benimmt.«
    Andy Brown trat ein, panisch, mit einer Gesichtsfarbe, die zu seinen erdbeerblonden Haaren passte, als er bemerkte, dass man ohne ihn angefangen hatte. Auf dem Zubringer nach Süden hatte es in der Nähe des Angel of the North einen Unfall gegeben, der ihn zu einem Umweg von zwölf Kilometern gezwungen hatte, um in die Stadt zu kommen. Er

Weitere Kostenlose Bücher