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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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dass er sich in seiner Freizeit noch was schwarz dazuverdient. Kräftig genug ist er, um jemanden entführen zu können, das ist sicher. Und außerdem mag er Finch nicht besonders …«
    »Ich spüre, es kommt ein ›aber‹.«
    »Er scheint mir einfach nicht der Typ dafür zu sein. Wenn’s so was überhaupt gibt.«
    Sie saßen ein paar Minuten schweigend da. Fahrtzeit war oft Zeit zum Nachdenken. Daniels hatte den Großteil der letzten sechs Tage auf der Straße verbracht, war hin und her durch drei Grafschaften gefahren: Northumberland, Durham und Yorkshire. So war es manchmal. Jeder Spur musste nachgegangen, jedes Detail musste überprüft werden, gleichgültig, wie lange es dauerte oder was es im Ermittlungsbudget anrichtete – das in diesem Fall ein Witz war. Sie würde Bright sagen müssen, dass sie mehr Bares brauchten.
    »Meinst du, Rachel steht dasselbe Schicksal bevor wie Amy?«
    Daniels antwortete nicht. Hoffentlich nicht, dachte sie. Die weibliche Stimme war wieder da, instruierte Gormley, links abzubiegen. Er tat, wie ihm geheißen. Sekunden später erreichten sie ihr Ziel, den abgesicherten Parkplatz eines modernen Industriebaus in einem neu angelegten Gewerbegebiet, an dessen Giebelseite in schwungvoller, kursiver Schrift das Firmenlogo prangte. Davor lagen ein weiträumiger Hof und eine Ladebucht mit Maschendrahtzaun an der Seite. Ein Schild verwies schwer beladene Fahrzeuge zu einem Eingang etwas weiter die Straße hinunter.
    Gormley fuhr zum Haupttor, drückte an der Eingangskonsole auf einen Knopf. Er stellte sich vor. Eine Schranke hob sich, und er fuhr hinein, parkte so dicht an der Eingangstür wie möglich. Sie stiegen aus dem Wagen und gingen hinein.
    Das Großraumbüro war modern eingerichtet. Werbung für die Firma schmückte die Wände, zusammen mit einer beeindruckenden Anzahl von Plaketten: Preise für hervorragende Leistungen im Bereich der Logistik. Der Rottweiler entpuppte sich als die geschäftsführende Managerin, Cynthia Beecham, eine gut gekleidete, kleine Dreißigjährige. Sie führte sie in den Konferenzraum und schloss die Tür, damit sie vom angrenzenden Flur ungestört blieben. Sie wartete, bis sie sich gesetzt hatten, bevor sie selbst Platz nahm. Ein Auslieferungsplan lag bereits auf der betreffenden Seite aufgeschlagen auf dem Tisch vor ihr.
    »Sein Name ist Mark Harris«, sagte Cynthia Beecham.
    Daniels war beeindruckt. Alistair hatte Wort gehalten.
    Cynthia Beecham schob ein Fahrerlogbuch über den Tisch zu den Detectives. »Er ist von Anfang an bei uns und hat noch nie auch nur den kleinsten Fehler begangen.«
    »Ist er vollzeitbeschäftigt?«, fragte Gormley.
    »Nein, er arbeitet nur Teilzeit. Er kommt nur rein, wenn wir besonders viel zu tun haben. Er hat noch einen anderen Job, glaube ich.«
    »Was tut er sonst noch?«, fragte Daniels.
    »Ist das von Belang?«
    Daniels ignorierte die Frage. »War er am Freitag Ihr einziger Fahrer in der Gegend?«
    »Nein. Mehrere Fahrzeuge unserer Flotte decken den Nordosten ab. Es ist ein großes Gebiet, und viele unserer großen Kunden sind dort ansässig.«
    »Ich verstehe …« Daniels dachte einen Augenblick nach. »Besteht die Möglichkeit, dass es nicht Mark Harris war, der den Wagen mit dem Kennzeichen gefahren hat, das ich Ihnen am Telefon genannt habe? Ab und zu tauschen die Leute doch sicher ihre Schichten, oder?«
    »Ausgeschlossen. Unser Transportmanager, Allen Amos, hat eine Eingangskontrolle per Fingerabdruck installiert, die direkt mit seinem Büro in Verbindung steht, damit er nicht mehr am Tor stehen und die Fahrer persönlich im Lager ein- und auschecken muss. Die ist idiotensicher. Wir haben auch eine Videoüberwachung. Sie können nachsehen, wenn Sie wollen.«
    Das wurde hier ja immer besser. Daniels ahnte, dass in Zukunft solche Technologie alltäglich sein würde, und dachte, wie sehr ihnen das ihre Arbeit erleichtern würde. Sie sah auf die Uhr und spürte ihre Erregung darüber, dass sie einem Hauptverdächtigen auf der Spur waren.
    Cynthia Beecham war nicht ganz so froh. »Darf ich fragen, warum Sie das alles wissen möchten?«
    Gormley antwortete: »Wir glauben, dass er uns bei unseren Ermittlungen weiterhelfen könnte.«
    »Was für welche sind das genau? Ich muss wissen …« Cynthia Beecham würde sich nicht mit der vagen Antwort zufriedengeben, die sie erhalten hatte. »Da Sie beide Detectives sind, gehe ich davon aus, dass es sich hierbei nicht um einen Strafzettel für überhöhte Geschwindigkeit

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