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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Lara sich geschlagen. »Und was tun wir jetzt?«
    »Wir gehen einfach mit ihm mit. Er kriegt sich bestimmt gleich wieder ein.« 
    »Wäre es nicht einfacher, ihn mit einer Bockwurst oder so zu bestechen?«
    »Ja klar. Hast du eine Bockwurst in deiner Kühlbox?«
    »Nein.«
    »Schade.«
    Also stapften sie Isak hinterher, der schnüffelnd und mit dem Schwanz wedelnd die Straße entlang trabte. 
    »Über deine Erziehungsmethoden müssen wir aber noch mal reden«, meinte Lara kopfschüttelnd. Dass  Emily sich sogar von ihrem Hund »tyrannisieren« ließ. Unglaublich! Aber es passte irgendwie zu ihr, zu ihrem weichen Herzen. 
    Isak bog am Eingang zur Sackgasse rechts ab.
    »Ich weiß, ich bin zu nachgiebig«, räumte Emily ein. »Aber was ist schließlich schlimm daran?«
    »Es gibt Menschen, die nutzen so was aus.«
    »Keine Angst, ich bin vielleicht gutmütig, aber nicht naiv.« Emily lächelte. »Ich kann auch hart sein, wenn es nötig ist.«
    »Ach ja? Und wie sieht das dann aus?«, zweifelte Lara.  
    Sie bogen nun ebenfalls um die Ecke. Statt einer Antwort schaute Emily sich nach allen Seiten suchend um. »Wo ist er hin?«
    »Wer?«
    »Na Isak!«
    Jetzt fiel auch Lara auf, dass der kleine Vierbeiner nicht zu sehen war.
    »Isaaak«, rief Emily.
    »Isak«, rief auch Lara.
    Es war Lara, der die kleine Menschentraube fünfzig Meter voraus als Erstes auffiel. Sie zog Emily am Arm, deutete hinüber. Sie rannten los, drängten sich durch den Pulk nach vorn.
    Jetzt standen sie vor allen anderen am Rand eines Löschteiches aus Zeiten, als dieser Stadtteil noch eine Gemeinde weit vor den Toren der Stadt war. Etwa drei Meter vom Ufer paddelte Isak was das Zeug hielt.
    »Isak! Hierher Isak«, feuerte Emily ihren Dackel an.
    Isak kam jedoch trotz aller Anstrengungen nicht vom Fleck. Ein klägliches Winseln entrang sich dem kleinen Körper.
    »Er hängt fest!« Eine Schrecksekunde lang stand Emily wie gelähmt da. Dann sprang sie in den Teich, watete so schnell sie konnte durch das kalte Wasser. Isak jaulte laut auf, als sie ihn am Schopf packte. Emily tastete mit den Händen im Wasser um Isak herum. Obwohl sie nur bis zu den Oberschenkeln im Wasser stand, wurde sie dabei pitschnass, weil Isak immer noch wie wild paddelte. Dann fand Emily die Ursache des Übels. Einen alten Maschendrahtzaun! Isak hatte sich darin verfangen.
    Was die Leute alles so in der Gegend entsorgen! 
    Sie machte Isak los, hob ihn auf den Arm und watete zurück. Bereits während sie dem Ufer zulief, löste sich die Menschentraube auf. Durchnässt, aber überglücklich kam sie am Ufer an. Nun verlief sich auch der Rest der Neugierigen. 
    »Ihr seht zum Erbarmen aus, ihr beiden.« Lara legte ihren Arm um die triefenden Gestalten, die jetzt um die Wette zitterten. »Los, schnell zurück zu den Autos. Du hast doch sicher eine Decke im Wagen.« 
    Emily nickte mit klappernden Zähnen. »Sogar mehrere.«
    Auf dem Parkplatz wickelte Emily Isak hastig in eine Decke und rubbelte ihn trocken. Derweil nahm sie hin, dass Lara dasselbe mit ihr tat. 
    »Klamotten aus, los«, befahl die jetzt. Doch Emily wollte noch nicht von Isak ablassen. Bis Lara ihr die nasse Decke aus den Händen nahm und Isak in ihre Jacke einwickelte. »So, Isak ist jetzt bestens versorgt«, sagte sie dabei. »Und jetzt kümmern wir uns endlich um dich. Deine Lippen sind schon blau angelaufen.«
    Das glaubte Emily ohne Weiteres. Denn auch ihre Finger waren steif und ihre Hände zitterten. Es dauerte ewig, bis sie einen Knopf am Träger ihrer Latzhose aufbekam. So lange, dass Lara hinzutrat und ihr beim zweiten half. Anschließend zog sie ihr den Pullover über den Kopf. Emily mied Laras Blick, um ihre Verlegenheit zu verbergen. Nachdem sie erst aus dem linken und dann aus dem rechten Bein ihrer Hose gestiegen war, hüllte Lara sie fest in eine Decke ein und rubbelte kräftig. Dabei waren sie einander so nah, dass Emily Laras Duft riechen konnte. 
    Jetzt wurden Laras Bewegungen langsamer. Ihre Hände kamen auf Emilys Rücken zum Liegen. Ihre Blicke trafen sich und Emily konnte in Laras Augen deutlich den Wunsch lesen, sie in die Arme zu nehmen. Doch statt es zu tun, gingen ihre Hände wieder in schnelles Rubbeln über.
    »Besser?«, durchbrach Lara die Stille zwischen ihnen.
    »Äh, ja«, sagte Emily hastig, verwirrt über die eigene innere Anspannung. 
    »Los, ihr beiden, rein in den Wagen, ich fahre euch nach Hause«, befahl Lara energisch. »Mein Auto hole ich später.« Sie setzte sich

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