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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Weg war auch sie.
    Emily stand immer noch vor dem Tresen und starrte Lara an, die lächelnd abwartete. Endlich fand Emily die Sprache wieder. »Das ist wirklich eine gute Idee, aber sollten wir nicht erst mal über den Preis reden?«
    »Welchen Preis?«
    »Na, für das Buffet.« 
    Lara hob abwehrend die Hand. »Oh nein. Das ist ein Geschenk von mir. Mein Dank dafür, dass du mich von diesen Halbstarken befreit und mir ein Nachtlager angeboten hast. Dadurch konnte ich die Wette mit Achim gewinnen und mir letztendlich den Auftrag von Bachmann sichern.«
    »Aber dafür hast du dich doch schon mit einem Abendessen bedankt«, erinnerte Emily.
    »Das wiegt es lange nicht auf.«
    Emily zögerte immer noch. »Ich kann das unmöglich annehmen.«
    »Du kannst und du wirst. Alles ist angeleiert. Und du wirst dich mir und meinen Leuten schon in den Weg werfen müssen, wenn wir aufbauen, um die Sache zu verhindern.«
    »Du bist verrückt.«
    Lara zwinkerte Emily zu. »Bleiben wir bei spontan.« 
    Emily schüttelte den Kopf zum Zeichen, dass sie aufgab. Das Angebot war auch zu gut, um es auszuschlagen. Mehr noch, es war die Rettung. Zumindest hörte es sich so an. 
    »Ich sehe mich dann mal nach einem geeigneten Platz für das Buffet um«, meinte Lara.
    Emily sah ihr nach, wie sie zwischen den Containerrollwagen mit den Frühjahrsblumen verschwand. Als sie merkte, dass sie nur noch ein Riesenloch in die Luft starrte, ermahnte Emily sich und ging ins Lager, um ein paar Klapptische zu holen. 
    Sie war mit ihrer Schubkarre, auf der sie die Tische transportierte, gerade auf Höhe der Eingangstür, als neben ihr ein VW-Caddy mit dunkler Verglasung und der Aufschrift "Meissner Catering & Events" hielt. Ein junger Mann sprang heraus, lief um den Wagen und öffnete die Seitenschiebetür.
    »Wo soll das hin?«, fragte er.
    Ehe Emily zu einer Antwort ansetzen konnte, kam Lara. »Hallo Rainer, da bist du ja schon.«
    »Sandwiches und kalte Salate«, meldete der. »Die warmen Speisen kommen in einer Stunde.«
    »Gut. Alles in den hinteren Teil, bei den Gartenmöbeln«, wies Lara ihn an. »Nein, warte. Erst die Tische.« Sie deutete auf die Schubkarre. »Pack mal bitte mit an.« 
    Rainer nahm einen Tisch in jede Hand, Lara griff sich den dritten, Emily den verbleibenden vierten. So beladen marschierten sie zu dem Platz, den Lara ausgesucht hatte. Als Emily begann, den ersten Tisch aufzubauen, hielt Lara sie davon ab.
    »Lass mal, ich kümmere mich hier um alles.«
    »Aber …«, hob Emily an.
    »Das ist schon in Ordnung.«  
    Lara wandte sich an Rainer: »Okay, legen wir los.«
    Das taten die beiden dann auch, und zwar auf Hochtouren, und ohne weiter auf Emily zu achten. Also ging sie ins Büro, wo sie am Rechner die Gutscheinlose entwarf und ausdruckte. 
    Nach einer halben Stunde kam sie zum Stand zurück, da war der bereits komplett aufgebaut. Die Neugier der Kunden brauchte auch nicht lange geweckt werden. Naturgemäß verweilten die an einem Buffet, das es gratis gab.
    Während Lara Häppchen und Kostproben verteilte, übernahm Emily es, die Kunden über den schlechten Scherz ihres Konkurrenten aufzuklären. Dabei lächelte sie so unbekümmert wie möglich. Sie wunderte sich selbst, wie leicht das ging. Vielleicht lag es daran, dass sie immer wieder Laras Lächeln auffing und es einfach nur weitertragen musste. Sie fühlte sich auf eine ungewohnte Weise leicht, fast unbekümmert. Was eingedenk der unerfreulichen Ereignisse der vergangenen Tage doch ausgeschlossen sein sollte. Emily hatte nur eine Erklärung dafür. Sie genoss die beinah vergessene Erfahrung, dass nicht sie es war, die jemandem half, sondern umgekehrt. Aber Laras Unterstützung war mehr als nur eine praktische Hilfe. Sie gab Emily ein Gefühl der Bestätigung. Jemand zog mit ihr am selben Ende des Seiles. Bildete ein Team mit ihr. Emily hatte sich immer gewünscht, so etwas mit Nadine zusammen zu erleben. 
    Wieder fing Emily ein Lächeln von Lara auf. Sie lächelte zurück und erschrak ein wenig, wie nah sie sich Lara in diesem Moment fühlte. Und ein Gedanke ließ sich nicht zurückdrängen: näher als Nadine in letzter Zeit.
     
    ***
     
    Der große Kundenansturm begann am frühen Nachmittag und riss bis zur Schließung kaum ab. Emily fühlte sich zerschlagen wie lange nicht mehr, als sie endlich den Schlüssel umdrehen konnte. Sie zählte die Kasse und machte anschließend, wie jeden Tag, die Abrechnung. Gerade heftete Emily die Belege weg, als Lara den Kopf zur

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