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Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Titel: Ich wusste nicht, wie gut du küsst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Bevarly
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ja nicht wirklich Untreue sein, nicht wahr? Denn sie würden ja nicht aus Liebe geheiratet haben. Dennoch gefiel ihr der Gedanke gar nicht, dass er andere Frauen haben könnte, solange er mit ihr verheiratet wäre.
    “Du siehst plötzlich so mitgenommen aus”, sagte er. “Was ist los?”
    “Ich habe nur über das nachgedacht, was du gesagt hast. Dass du Frauen zu gern magst, um dich nur auf eine festzulegen.”
    Er lächelte. “Bist du schon jetzt eifersüchtig?”
    “Nein”, widersprach sie heftig. “Ich bin mir nur nicht sicher, wie es mir gefallen wird, von dir betrogen zu werden, während wir verheiratet sind, das ist alles.”
    “Würde ich dich denn betrügen, wenn wir nur auf dem Papier verheiratet sind?”
    “Ich würde trotzdem das Gefühl haben, es wäre so.”
    “Dann werde ich eben mit keiner Frau ausgehen, solange wir zusammen sind.”
    “Das würdest du für mich tun?”, fragte sie überrascht. “So lange ohne …” Sie unterbrach sich hastig und errötete, als ihr klar wurde, wohin das Gespräch führte.
    Erik lachte leise. “Ja, das würde ich”, erwiderte er gewandt.
    “Ein ganzes Jahr lang?”
    “Sicher. Du opferst schließlich viel, um mir zu helfen. Da kann ich doch auch ein Opfer bringen. Eine Ehe ist schließlich – oder sollte es zumindest sein – ein faires Abkommen, bei dem beide Seiten geben und nehmen.”
    Jayne war froh, dass er ihre Meinung teilte. Erik war so entgegenkommend, ihr treu zu bleiben, obwohl er nicht mit ihr schlafen würde. Es mochte nicht einleuchtend sein, aber irgendwie war ihr das sehr wichtig.
    “In jedem Fall”, fuhr er fort, “sobald unser Abkommen zu Ende ist und wir uns scheiden lassen, werde ich nie wieder heiraten. Also werde ich den Ring nicht brauchen, und er sollte dir gehören.”
    Er sollte ihr gehören, weil er für ihn keine Bedeutung hatte. So wie auch ihre Ehe keine Bedeutung für ihn haben würde. “Du scheinst dir keine Illusionen über die Ehe zu machen.”
    “Nein, ich bin realistisch. Mir liegt die Ehe nun mal nicht – jedenfalls keine echte Ehe.”
    Jayne nickte, obwohl sie sich jetzt noch schlechter fühlte.
    “So”, drängte er, “und jetzt lass mich dir den Ring an den Finger stecken. Nimm es als dein erstes Abschiedsgeschenk.”
    Jayne reichte ihm widerwillig die Hand. Erik nahm sie sanft in seine und schob den Ring auf ihren Ringfinger. Er passte perfekt. Jayne wertete das als gutes Zeichen, obwohl sie nicht ganz sicher war, wofür es ein gutes Zeichen sein sollte.
    Denk an Chloe und Charlie, beschwor sie sich. Du tust es für sie. Nur das ist wichtig.
    Aber so oft sie sich das auch sagte, glauben konnte sie es leider nicht.

5. KAPITEL
    Es war nach zehn Uhr, als Jayne an diesem Abend zu Hause ankam. Obwohl Erik ihr angeboten hatte, sie mit seinem Sportwagen heimzufahren, hatte sie abgelehnt. Sie wollte jetzt allein sein, um nachdenken zu können, und hatte es vorgezogen, den Weg nach Hause zu Fuß zurückzulegen. Es war ein schöner Abend, der wie eine Entschädigung für den verregneten Tag erschien, und Jayne hoffte, dass der Spaziergang ihre Gedanken klären würde.
    Aber als sie Amber Court Nummer 20 erreichte, war Jayne verwirrter als vorher. Sie zögerte, hineinzugehen, und betrachtete das Gebäude, als sähe sie es zum ersten Mal. Bald würde Erik hier einziehen, und sie würden beide in diesem Haus leben. Alles in allem könnten sie es sehr viel schlechter treffen.
    Das dreistöckige Wohnhaus war romantisch. Vor einem Jahrhundert hatte es als großes Herrenhaus gedient, und Rose hatte ihr gesagt, dass es in den frühen siebziger Jahren zu Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen umgebaut worden war. Es besaß aber immer noch das wunderschöne Foyer mit der Aufsehen erregenden geschwungenen Treppe, die in den ersten Stock führte. In vielen der Wohnungen existierten noch die ursprünglichen Stuckverzierungen, Parkettböden und die gewölbten Türbögen, die an eine längst vergangene Zeit erinnerten.
    Jayne hatte sich hier im vergangenen Monat sehr wohlgefühlt, doch nun fragte sie sich ein wenig ängstlich, ob das so bleiben würde, wenn sie ihre Wohnung mit Erik teilte.
    Er hatte ihr gesagt, dass sein Anwalt den Ehevertrag gleich am nächsten Tag aufsetzen würde, und er, Erik, würde ihr die Papiere um sieben Uhr abends selbst bringen, damit sie sie durchlesen könne. Er hatte angenommen, dass sie dafür ihren eigenen Anwalt zu Rate ziehen wolle, und sie hatte ein nervöses Lachen unterdrückt, weil er zu denken

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