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Ida B ... und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten

Ida B ... und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten

Titel: Ida B ... und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Hannigan
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Gesäßtasche ziehen.
    Wir würden alle mit meinem roten Füller unterschreiben und so tun, als wäre es Blut, aber es natürlich nicht wirklich verwenden. Und danach könnten wir über einen Plan reden, wie wir die Dinge hier wieder in Ordnung brächten.

    Ich hörte immer noch das »Mein... Sieg...« im Kopf, als ich in die Küche stampfte, mich hinsetzte und wie immer selbst bediente.
    Als wir alle mit Herumreichen und Einschenken fertig waren, räusperte ich mich, um eine ganze Armee von
Wörtern marschieren zu lassen. Ich legte meine Hände auf den Tisch, schaute diese Leute gegenüber von mir an und machte den Mund weit auf, dass die Wörter groß und scharf herausdringen konnten.
    Aber Mama schnitt mir das Wort ab.
    »Ida B, dein Daddy und ich haben etwas, das wir mit dir besprechen wollen.«
    Mein Mund stand noch immer weit offen, doch jetzt vor Überraschung und Bestürzung, weil ich überhaupt nicht mit einer Unterbrechung gerechnet hatte.
    »Ida B«, sagte Daddy, »wir haben über das Südfeld nachgedacht, das schon seit einer Weile brachliegt, und überlegt, dass es vielleicht gut wäre, dort weitere Apfelbäume zu pflanzen.«
    »Wir dachten, wir könnten es im Frühjahr, wenn es mir wieder besser geht, umpflügen und dann gemeinsam die Bäume pflanzen - wir drei zusammen«, sagte Mama. »Und dass es dir vielleicht gefallen würde, wenn es deine eigene Plantage wäre, Kleines. Ganz allein deine. Es wären dein Land, deine Bäume und deine Äpfel. Was hältst du davon, Ida B?«
    Also zunächst mal: Wenn du gerade so aufgeregt bist, wie ich es war, legt sich die Erregung nicht einfach, nur weil plötzlich jemand anderes anfängt zu reden. Und zweitens: Ich erkannte den Plan, den diese beiden da zusammen ausgekocht hatten, und ich würde keinen Bissen davon schlucken.
    Ich war nicht bereit, so zu tun, als ob es genügte, neue Bäume zu pflanzen, um die alten, die gefällt worden waren, zu ersetzen. Ich war nicht bereit, zu glauben, dass
mich »Ida Bs supertolle Apfelplantage« jemals Bernice, Winston oder Jacques vergessen lassen würde. Und dass Mama und Daddy mir ein Stück Land und ein paar Bäume geben wollten, die ich bisher nicht einmal kannte, würde niemals »die Monate des Todes und der Zerstörung und der zu wenigen Liebe, mit der man nicht mal eine Teetasse füllen konnte« auslöschen, die ich durchgemacht hatte.
    In weniger als anderthalb Sekunden verwandelte mein Gehirn die lange Rede, an der ich den ganzen Nachmittag gesessen hatte, in einen einzigen Satz, der laut und deutlich aus meinem Mund drang.
    »Die schrecklichen Dinge, die in diesem Jahr passiert sind, lassen sich nicht wieder gutmachen«, sagte ich.
    Und ich dachte, das wäre alles, aber es tat so gut, es auszusprechen, dass ich gleich weitermachte.
    »Ihr könnt mir Winston und Bernice nicht zurückgeben und genauso wenig könnt ihr mich mit einer neuen Plantage bestechen«, sagte ich, und meine Stimme wurde mit jedem Wort lauter. »Ihr könnt doch nicht das, was alles falsch war, mit einem Stück Land und ein paar Bäumen wieder gutmachen.« Jetzt wedelten meine Hände umher und zeigten mal hierhin, mal dorthin, und ich zog meine Augen zu den gemeinsten Schlitzen zusammen, die ich zustande brachte.
    Dann dachte ich an das Schlimmste, was ich ihnen sagen konnte. »Und woher soll ich wissen, ob ihr das Land nicht wieder verkauft?«, schrie ich. »Woher soll ich wissen, dass ihr die neuen Bäume nicht auch wieder fällen lasst? Ihr habt euer Wort doch bereits auf zehntausendfache
Weise gebrochen, als ihr das Land verkauft und mich zurück auf die Schule geschickt habt. Warum also sollte ich euch vertrauen?«
    Und wie schon mal früher am Tag, atmete ich schwer und schaute böse. Leute starrten mich an, und ich wusste nicht genau, was ich als Nächstes tun sollte.
    Aber das Problem erledigte Daddy für mich.
    Er warf seine Gabel auf den Tisch, sodass der wackelte, die Milchgläser zitterten und ich aus meinem Stuhl aufsprang. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, sein Gesicht war rot angelaufen, und du konntest sehen - zumindest fast -, wie das Blut durch die Adern pumpte, die an seinem Arm und auf beiden Seiten des Kopfes hervortraten.
    Ohne drüber nachzudenken, setzte ich mich gerade und hielt meine Hände seitlich auf die Lehnen gestützt, falls er sich entschloss, dass meine Gegenwart in diesem Raum nicht mehr vonnöten war und er mir Beine machen wollte, mich zu entfernen.
    »Ida B«, sagte er zwischen den Zähnen hindurch,

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