If you leave – Niemals getrennt
hier ein Katz-und-Maus-Spiel?
»Wie kommst du darauf, dass Ethan mein Freund ist?«, kontert sie. Eine Gegenfrage – klassisches Ausweichmanöver.
Jetzt zuckt mein Mundwinkel, aber nicht aus Belustigung. Ich hasse Spielchen.
»Na ja, ihr beide habt recht intim ausgesehen, neulich. Ich hatte ein etwas ungutes Gefühl, weil ich mitten durch dein Date gejoggt bin«, antworte ich schließlich.
Sie sieht mir in die Augen, und ich sehe die unverhohlene Frage darin.
Willst du spielen?
Ich starre zurück, mit der Antwort in meinem Blick.
Ja.
Madison lehnt sich in ihrem Sessel zurück, den Blick demonstrativ auf mich gerichtet, und die Atmosphäre zwischen uns ist ziemlich aufgeladen. Die Anziehungskraft zwischen uns ist stark, und trotzdem sitzen wir hier und plaudern über ihre Verabredung mit einem anderen Kerl.
Hier läuft definitiv ein Spielchen von Katz und Maus. Nur bin ich mir im Moment nicht sicher, wer von uns beiden die Katze und wer die Maus ist.
»Och, deswegen musst du dich nicht schlecht fühlen«, sagt sie sanft. »Ethan und ich sind sehr alte Freunde. Das war gar kein Problem. Soll heißen, bis du angehalten und ihn herumgeschubst hast.«
Ich schnaube. »Dein Schönling-Freund hat damit angefangen. Und ich habe ihn nicht angerührt. Wenn ich ihn herumschubsen wollte, hättet ihr es beide bemerkt.«
Madison reagiert nicht darauf; ihr Gesicht ist eine perfekte, ausdruckslose Maske.
»Bist du schon mit Ethan ausgegangen, als wir uns beim Club begegnet sind?«, frage ich neugierig. Madison scheint mir nicht eine der Frauen zu sein, die einen Mann hintergeht, aber andererseits, was weiß ich denn schon? Meine Ausbildung fand in Kriegstaktik statt. Ich habe keine verdammte Ahnung vom weiblichen Verstand.
Sie errötet erneut; wahrscheinlich denkt sie an jene Nacht zurück, und daran, wie bereitwillig sie mit zu mir gehen wollte.
Der Gedanke daran erweckt doch tatsächlich meinen Schwanz zum Leben, und ich rutsche im Sessel hin und her und denke an den Geschmack ihrer Brustwarzen und an das Gefühl ihrer weichen Lippen auf meinen. Schon das allein beschert mir einen Ständer, und ich bewege meine Hand etwas, um die verräterische Beule zwischen meinen Beinen zu verdecken.
»Natürlich nicht«, antwortet Madison schnell und hebt die Hand, um sich das Haar hinters Ohr zurückzuschieben. »So etwas würde ich nicht tun.«
»Hatte ich auch nicht angenommen«, erkläre ich. »Ich dachte nur, ich frage mal.«
»Wieso? Weil du das Beste für Ethan dabei im Sinn hast?«, fragt sie scharf. Ich starre sie an, meinen Blick unbeirrt auf ihre Augen gerichtet.
»Nein, das Beste für mich. Du stehst nicht wirklich auf Ethan. Du stehst auf mich.«
Dann lasse ich meine Hand sinken, bis sie neben ihrem Knie ruht und meine Fingerknöchel ihren Oberschenkel streifen.
Ich bin überzeugt, dass sie mich will, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, wieso.
Da war dieses Etwas gestern Abend, obwohl sie mit Ethan zusammen war. Es ist in ihren Augen, in der Art, wie ihr Blick mich überall in einem Raum findet. Es knistert in der Atmosphäre zwischen uns.
Sie will mich. Und ich will sie.
Mit ihr zu schlafen, das wäre, wie einen tobenden Sommersturm einfangen zu wollen. Und irgendein verrückter Teil von mir will meinen Komplettausfall von jener ersten Nacht wiedergutmachen, um zu beweisen, dass ich kein Weichei bin.
Einen Moment lang herrscht bedeutungsvolles Schweigen zwischen uns, und dann bricht Madison in Gelächter aus – nicht unbedingt die Reaktion, die ich erwartet hatte.
»Du bist ziemlich von dir eingenommen, oder?«, meint sie.
»Na, immer doch«, erwidere ich. »Aber du weißt, dass es stimmt. Du stehst auf mich, schon seit wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Wenn du es zugibst, könnten wir irgendwohin gehen.«
»Und wohin genau wollen wir gehen?« Sie lacht wieder, aber da ist etwas in ihrem Blick, das mir sagt, dass ich recht habe. Die Art, wie ihr Körper sich zu mir hinwendet, und wie unruhig ihre Hände sind, wenn sie mit mir redet. Sie ist nervös.
Aber sie lässt meine Hand an ihrem Oberschenkel liegen. Die Hitze ihres Körpers strahlt in meine Handfläche aus, und es juckt mich regelrecht, meine Hand weiter nach oben gleiten zu lassen.
Aber ich tue es nicht. Ich lasse meine Hand bewegungslos liegen, während ich ihr unverwandt in die Augen sehe.
Ich will, dass sie mich darum bittet. Irgendwann wird sie meinen Namen sagen und mich bitten, mit ihr zu schlafen.
Gehört alles zum
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