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Ihr Auftritt, Mr. Pringle!

Ihr Auftritt, Mr. Pringle!

Titel: Ihr Auftritt, Mr. Pringle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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der
Grund für ihr Verhalten? Ihr wurde endlich klar, was in all den Jahren
geschehen war, was Malcolm ihr angetan hatte. Sie muß ihn sehr gern gehabt
haben.»
    Artemis schüttelte sich.
«Niemand ist eine solche Hingabe wert. Vor allem kein Mann.»
     
    Die bekannte Titelmusik
erklang. Jemand drehte den Ton lauter. Der schwere Ire lächelte reizend und riß
das Deckblatt vom Titel des roten Buchs ab: «Heute abend — Ashley Fallowfield —
Das ist Ihr Leben!» Desmond hatte endlich das richtige Image gefunden. Die
Zuschauer stießen Seufzer aus. Also stimmte es. Jonathan kam herüber und
schenkte sich aus der Flasche ein, die er gekauft hatte. «Schließen Sie die
Augen, Pringle. Sonst werden Sie sich noch schlechter fühlen.»
    Jeder der Zuschauer reagierte
auf seine Art auf die Sendung, einiges tönte bis zu seinem Schmerzenslager.
    «Muß er direkt am Strahl des
Scheinwerfers entlanggucken?»
    «Warum macht er immerzu
Aufnahmen von ihrem Rücken?»
    «Welche Alternative hat er bei
diesem Bühnenbild?»
    «Gib ihm einen Fingerzeig, gib
ihm einen Fingerzeig! Woran denkt der dösige Studioleiter eigentlich?»
    Jack kam, um sich Nachschub zu
holen, und flüsterte Mr. Pringle ins Ohr: «Eine schreckliche Produktion.
Einfach entsetzlich.»
    Ein Kriminalbeamter kam in die
Unfallstation und suchte jemanden. Er fragte die Krankenschwester. Sie zeigte
auf Mr. Pringle. Er reagierte blöd auf die übriggebliebenen Flaschen. «Wir
haben wohl unsere eigene Medizin mitgebracht, wie? Nun, Sir, ich hoffe, Sie
fühlen sich in der Lage, einige Fragen zu beantworten? Würden Sie zunächst mal
erklären, was Sie im Büro des Intendanten taten?»
    «Malcolm... Gordon... Mörder.»
    «Ja, Sir. Das wußten wir. Wir
haben es vor einigen Tagen herausbekommen.» Mrs. Bignall keuchte vor
Entrüstung. «Wenn sie es wußten, warum haben Sie ihn dann nicht festgenommen?
Dann hätte die arme Frau nicht...» Sein onkelhaftes Verhalten verschwand
sofort. «Wir brauchten Beweise, meine Dame. Die Polizei prüft die Beweise, ehe
sie handelt — und bei der Gerichtsmedizin macht heutzutage wegen der Kürzungen
niemand mehr Überstunden. Es wird immer erst Monat oder Dienstag, bis wir einen
Haftbefehl beantragen können. Ihr Freund hier hat sich einen Frühstart
geleistet, er ist zu impulsiv.» Wenn er gehofft hatte, Mavis beschwichtigen zu
können, dann war es ein Fehlschlag. Sie lächelte ihn an.
    «Ja, das war Mr. P. immer...»
    «Christopher... Sohn...»
    «Ja, Sir. Auch das haben wir
herausbekommen. Einer, der unsere Ermittlungen unterstützt hat—» er hielt inne,
um in sein Notizbuch zu schauen - «einer der beiden Redakteure, Mr. Charles
Radcliffe, sagte uns, er meine, es gebe eine große Ähnlichkeit zwischen beiden
Männern. Mehr als zwischen einem Onkel und seinem Neffen. Das hat uns den
Hinweis gegeben. Und ein öffentlich Bediensteter hatte eine Kopie von
Christopher Gordons Geburtsurkunde.»
    Das hätte Charles mir auch
sagen können, dachte Mr. Pringle verbittert, ich wollte doch nur den richtigen
Mann entlasten.
    Showmaster Eamon wischte sich
den Schweiß ab und präsentierte seine neueste Entdeckung: «Hier hat jemand die
weite Reise von Tanger gemacht — eine Dame, die Sie seit elf Jahren nicht mehr
gesehen haben — der Sie mit Ihren Ersparnissen zur Operation verhalfen, die ihr
Leben veränderte...» Eine hagere Frau, übermäßig mit Schmuck behängt, kam ins
Bild. Ashley fiel ihm/ihr um den Hals.
    Jack kam herüber. «Ist das
nicht entsetzlich? Nehmen Sie einen Wein.»
    «Nicht im Dienst, Sir, danke.»
    Jack ging wieder zu den
anderen.
    «Ich möchte wissen, haben Sie
Beweise zurückgehalten, die eigentlich der Polizei hätten übergeben werden
müssen? Oder waren das alles phantastische Vermutungen, Sir?» *
    Mr. Pringle konnte das
selbstgefällige Lächeln nicht ausstehen. Er sammelte seine Kraftreserven und
ergänzte sie mit einem kräftigen Schluck Rheinwein.
    «Malcolm Gordon wäre beinahe
davongekommen. Solange das Licht brannte, tat er nichts Unerwartetes. Er nahm
Dorothys Spieker beim ersten Stromausfall an sich. Ich glaube, Fitz hat das
gesehen.
    Er schob sich durch, um
Christopher Glück zu wünschen, und als das Licht das zweite Mal ausging — er
wußte, das konnte passieren — , befand er sich in der perfekten Position, um
den Spieker zu benutzen. Ich glaube, er hat das Gleichgewicht verloren, als er
dann versuchte, seine ursprüngliche Position wieder einzunehmen. Dabei hat er
sich mit einer Hand auf Carls

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