Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihr Auftritt, Mr. Pringle!

Ihr Auftritt, Mr. Pringle!

Titel: Ihr Auftritt, Mr. Pringle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
Vom Netzwerk:
eine Fernsehpersönlichkeit geworden war.

KAPITEL 12
     
     
    «Weißt
du, mir wird Bath so maßlos überdrüssig... obwohl es in höchstem Maße gut ist, hier
einige Wochen zu sein, würden wir nicht für Millionen hier leben wollen.» Jane
Austen, Northanger Abbey
     
    Montag, 9. April 1984, vormittags
    Der Strom der Besucher wollte
nicht nachlassen. Sie halfen auch, die Süßigkeiten zu vertilgen, die Thelma
Boot mitgebracht hatte. «Penelope kommt wieder», sagte sie fröhlich. «Jack hat
es sogar selbst vorgeschlagen, er will wieder mit ihr arbeiten. Sie hat eine
Kinderpflegerin besorgt, bevor er es sich anders überlegen konnte, und jetzt
fängt sie am Montag wieder in den Studios an. Wunderbar nenne ich das. Jetzt
müssen wir nur noch Geraldine loswerden.»
    «Wie wollen Sie das machen?»
fragte er nervös.
    «Einer der Tontechniker — er
ist nicht besonders gescheit — ist scharf auf sie. Es dürfte nicht schwierig
sein. Vielleicht macht er sie sogar glücklich, wenn er ihr ein Baby und einen
Teppichboden besorgt.»
    Mr. Pringle war erleichtert. Es
klang, als hätte Geraldine eine Zukunft, wenn auch eine langweilige.
    Mrs. Bignall traf früh mit
seiner Kleidung ein. «Die Schwester sagte, sobald der Arzt dich gesehen hat,
kannst du gehen. Florence hat uns zum Mittagessen eingeladen.»
    «Da ist noch etwas, das ich
vorher kaufen möchte.»
    Die Auswahl war nicht groß,
aber er kaufte den größten, den er finden konnte.
    Mavis zweifelte. «Bist du dir
sicher? Er hat eine sehr häßlich aussehende Blüte.»
    «Mir ist bekannt, daß sie
Milchschokolade haßt.»
    Artemis war entzückt. «Ich
wette, den bringt nichts um. Ich habe noch nie einen zäher aussehenden Kaktus
gesehen. Bleiben Sie noch in Bath?»
    «Wir fahren gleich nach dem
Mittagessen», sagte er entschlossen.
    «Fitz ist wieder zu sich
gekommen. Er sieht etwas fertig aus, aber er sagt, hier sei es friedlicher als
zu Hause. Und Charles hat die Stelle des leitenden Programmredakteurs bekommen
— er hat sogar den Schnapskonsum gedrosselt und aufgehört, die
Maskenbildnerinnen zu begrapschen. Vielleicht braucht er Verantwortung. Carl
hat gekündigt.»
    «Oje.»
    Sie seufzte. «Ja, ich weiß.
Aber vielleicht ist es am Ende so am besten. Er und Charles hätten nicht mehr
zusammenarbeiten können, nicht nach alledem. Carl hofft, bei einer Londoner
Fernsehgesellschaft eingestellt zu werden.»
    «In diesen Tagen gab es wohl
viel zu tun?»
    «Oh, das ist noch nicht alles.
Rupert verkauft seine Wohnung. Er will seine Schulden begleichen und dann
wieder ernsthaft zu malen anfangen.» Sie runzelte die Stirn und starrte auf
ihre Schreibmaschine. «Übrigens wird er zu mir ziehen, sobald er seine Wohnung
verkauft hat?»
    «Oh?»
    «Nur als vorübergehende
Maßnahme.»
    «Ja, selbstverständlich.»
    «Nur um behilflich zu sein. Als
Freund.»
    «Ja, natürlich.»
    Ihr festes Gesicht wurde ein
wenig zarter. «Er sagte, ich könne seinen Porsche ausprobieren, den verkaufe er
nicht.»
    «Großartig.»
    «Und er hat eine Überraschung
für Sie vorbereitet, aber er hat nicht gesagt, was es ist.» Ihr fiel etwas
anderes ein.
    «Haben Sie schon von der
gerichtlichen Untersuchung über Dorothys Tod gehört?»
    «Nein.»
    «Sie war heute vormittag. Der
Leichenbeschauer sagte, sie sei eine traurige, tapfere Frau gewesen, wie
Freddie Walker berichtete. Wir glauben nicht, daß Malcolm damit durchkommen
wird, sie als geistesgestört zu bezeichnen. Der Leichenbeschauer las Teile
ihres Briefes vor. Freddie sagte, es sei das geistig Gesundeste gewesen, was er
je gehört habe. Sie versuchte, die Schuld auf sich zu nehmen, weil sie sich
nicht um Christopher gekümmert habe, als er klein war...»
    «Arme, arme Frau.»
    «Und sie hat geschrieben, sie
habe keine Ahnung gehabt, daß Malcolm so etwas tun würde. Sie sei vorher dabei
gewesen, als Christopher seinen Vater bedroht habe, aber das sei alles. Ich
weiß nicht, wie Malcolm da herauskommen will, Sie etwa?»
    «Nein, wirklich nicht. Er war
verzweifelt, als er mich angriff.» Ihm kam ein schrecklicher Gedanke. «Ist er
Rechtshänder?»
    «Ich habe keine Ahnung, warum?»
    «Der Mörder muß einer sein. Ich
habe Malcolm Gordon in dieser Hinsicht nie überprüft.»
    «Nun, ich würde mir darüber
keine Sorgen machen. Die Polizei hat ihn beschuldigt. Er bleibt in
Untersuchungshaft, bis weitere medizinische und psychiatrische Berichte
vorliegen.»
    «Darf ich noch eine Frage
stellen, bevor ich gehe? Eine Frage technischer

Weitere Kostenlose Bücher