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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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!Scheiße!Am liebsten hätte Davey irgendjemand so richtig eine geknallt. Wer zum Teufel war Marcie Meyrick? So eine beschissene Lügneri n ! Er las weiter:
    Doch das Letzte, was der kleine Davey von seinem großen Bruder hörte, war Stevens Schrei, er solle nach Hause laufen, zu seiner Mutter – und dann verloren sie sich in den Tiefen der Landacre Woods mitten auf dem Moor aus den Augen.
    Der Kidnapper terrorisiert das Exmoor schon seit Wochen. Er raubt Kinder aus geparkten Autos und entzieht sich geschickt dem Zugriff der Polizei.
    Die für die Leitung der Fahndung zuständigen Detectives gehen inzwischen davon aus, dass Steven Lamb zusammen mit sechs anderen Entführungsopfern festgehalten wird – fünf Kindern und Constable Jonas Holly, der anscheinend verschleppt wurde, als er versuchte, Davey zu retten.
    Diese Entführungen sind lediglich die jüngsten in einer Reihe grauenhafter Verbrechen, die sich im Laufe der letzten dreißig Jahre auf dem Moor ereignet haben.
    Zwischen 1980 und 1983 verscharrte der Serienmörder Arnold Avery sechs kleine Opfer auf dem Exmoor, und vor zwei Jahren forderte eine weitere Mordserie acht Tote in dem kleinen Ort Shipcott. Der Täter wurde nie ermittelt.
    »Das Exmoor ist verflucht«, meinte ein betagter Dorfbewohner, der nicht namentlich genannt werden möchte …
    Wütend schmiss Davey die Zeitung hin.
    »Immer mit der Ruhe«, brummte Mr Jacoby, der in der Ladentür erschienen war.
    »Die schreiben lauter Lügen!«, schrie Davey.
    »So machen Zeitungen das eben.«
    »Das sollte verboten werden!«
    »Ist es auch«, erwiderte Mr Jacoby. »Wenn sie gelogen haben, und du kannst es beweisen, kannst du sie verklagen.«
    »Das mache ich auch! Da steht, ich hab geheult, und ich hab gar nicht geheult! Scheiße!«
    »Wie geht’s deiner Mum, Davey?«, erkundigte sich Mr Jacoby beschwichtigend.
    Davey machte ein verdutztes Gesicht, dann zuckte er die Achseln. »Gut.«
    Mr Jacoby seufzte und verschwand im Laden. Einen Augenblick später kam er wieder heraus und reichte Davey einen abgepackten Kuchen und ein Mars.
    »Hier. Zum Tee. Ich hoffe, sie finden deinen Bruder bald. Grüß deine Mutter und deine Nan von mir, ja?«
    Davey hatte jahrelang emsig in Mr Jacobys Laden geklaut, und jetzt war ihm das ein bisschen peinlich, als er die angebotenen Sachen nahm und ein Dankeschön nuschelte.
    Das Leben war so einfach gewesen, und plötzlich war alles so verkehrt. Wie war das gekommen? Davey hatte keine Ahnung, doch als er davonging und das Mars in seiner Jeanstasche schmolz, drängten sich Bilder in seinen Kopf. Bilder von dem Geld, das er und Shane nicht ausgegeben hatten, von dem popeligen Pappvogel, den er für Nan gemacht hatte – und von Stevens Skateboard, das sachte im Schlamm versank.
    Nie hatte er Glück, ganz egal, wie sehr er sich auch bemühte.
    Er ging weiter zu Shanes Haus, wo sie ganz hinten im Garten den Kuchen mit den Fingern aßen und den Rest in den Teich von Shanes Nachbarn schmissen.
    40
    »Wie geht’s?«, fragte Charlie Jonas durch den Maschendraht. »Wie alt bist du? Ich hab eine Maus zu Hause. Sie ist weiß. Sie heißt Mickey. Du darfst mit ihr spielen, wenn du willst. Hast du Kekse? Ich hab Hunger.«
    Charlie steckte die Finger durch den Zaun und berührte Jonas; ließ seinen kleinen Finger auf der Schulter des Mannes ruhen oder streichelte ihm das Haar, wie ein Kind mit einem geliebten Spielzeug.
    Jonas beachtete ihn nicht, wie er auch Steven und die Knochen nicht beachtete, die über die Tür polterten. Es war Nahrung, und er hatte Hunger. Doch bei dem Gedanken, Fleisch zu essen, wurde ihm schlecht. Er dachte an die Sonntagsessen, wie er das blutige Fleisch auf seinem Teller angestarrt und seine Mutter um ihn herum den Tisch abgeräumt hatte und sein Vater ob dieser Verschwendung immer röter im Gesicht geworden war.
    Vor einem Monat mochtest du Fleisch doch noch.
    Aber jetzt mochte er es nicht mehr.
    In Afrika hungern die Kinder.
    Das war Jonas egal. Afrika konnte sein Fleisch gern haben.
    Jeden Tag kam der gesichtslose Mann in den Zwinger, um sauber zu machen, und Jonas kniff die Augen zu und rollte sich ganz klein zusammen, damit der Mann ihn nicht bemerkte.
    Das funktionierte.
    Seit jener ersten Nacht, als diese eiskalten Hände ihn angekettet hatten, war der Huntsman ihm nicht mehr nahe gekommen. Er hatte einen einzigen Schlüssel in seiner Tasche, der sämtliche Vorhängeschlösser öffnete. Jeden Tag kam er in die Zwinger, kratzte mit einer Schaufel mit

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