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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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»Bitte« hinzu. Danach drückte er ihn noch einmal und sagte: »Danke.«
    Dreifacher Volltrottel.
    Ein kurzes Schweigen, dann ertönte ein Auflachen.
    »Ich bin hier , du Torfnase!«
    Emily Carver saß auf dem Grastreifen hinter ihm auf einem Pferd.
    Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde voller mentaler Panik, bis Steven klar war, dass nichts, was er im Moment sagen konnte, verhindern würde, dass er wie ein totaler Idiot dastand. Also hob er lediglich in einer Geste vager Resignation die Arme und hoffte, dass sein Gesicht nicht so rot war, wie es sich anfühlte.
    Sie trug das grüne Haarband nicht. Ihr braunes Haar hing ihr zum Zopf geflochten über die eine Schulter und wurde von einem schlichten schwarzen Band zusammengehalten.
    »Ich bin in deiner Klasse«, sagte Emily, während ihr Pferd – ein eher kleines, goldblondes Tier – den Kopf senkte und anfing, am Straßenrand zu grasen.
    »Ich weiß«, bestätigte er. »Emily.«
    »Emily mag ich nicht. Meine Freunde nennen mich Em.«
    »Alles klar.« Steven nickte, war sich jedoch nicht sicher, ob sie damit meinte, dass er sie Em nennen sollte.
    »Und wie heißt du ?«
    »Steven.«
    Sie bedachte ihn mit einem listigen Blick. »Und dein rothaariger Freund?«
    Stevens Gesicht glühte von Neuem auf, gerade als es abgekühlt war. »Lewis«, sagte er. »Tut mir leid wegen neulich.«
    Sie antwortete mit einem reizenden kleinen Achselzucken und einem Abwinken, was Steven als Zeichen dafür nahm, dass er von jeglicher Verantwortung für die Manieren seines besten Freundes losgesprochen worden war.
    »Möchtest du reinkommen und mit meinem Dad reden?«
    »Worüber denn?«
    »Na, über diese Zeitungssache?«
    Natürlich. Deswegen war er ja hier.
    »Oh. Okay. Ja. Bitte.«
    Em richtete eine kleine Fernbedienung auf das Tor, das lautlos aufschwang, und zerrte den Kopf des Pferdes aus dem Gras.
    Zusammen gingen sie durch das Tor und schritten schweigend die steinerne Auffahrt hinunter auf das unsichtbare Haus zu. Steven war dankbar, dass Em so nett zu ihm war, doch ihm fiel zugleich überhaupt nichts ein, was er sagen könnte. Nichts, was sich nicht bemüht und unterwürfig angehört hätte.
    Dein Pferd gefällt mir.
    Wo hast du gewohnt, bevor du hergezogen bist?
    Wo hast du denn heute dein grünes Haarband?
    Alles Blödsinn. Er fragte sich, wie man überhaupt ein Gespräch mit einem Mädchen anfing. Nicht mit einem Mädchen, mit dem man reden musste, weil sie einem als Partner für ein Schulprojekt zugeteilt worden war, oder mit einem Mädchen, das einen ansah und kicherte und dann irgendwas zu ihren Freundinnen sagte, so dass die auch loskicherten. Sondern ein richtiges Mädchen und eine ganz normale Unterhaltung. Was das betraf, war Steven vollkommen ratlos.
    Hinter ihnen schlossen sich die Torflügel mit einem leisen Klicken, und er schaute über die Schulter zurück. »Wieso habt ihr denn so ein tolles Tor?«
    »Ach«, meinte Em wegwerfend, »irgendjemand hat unseren Pferdehänger geklaut.«
    9
    Jos Reeves vom Labor in Portishead rief an, um zu bestätigen, dass die grünen Fasern, die auf der Klebeseite des Zettels am Entführungsort von Peter Knox gefunden worden waren, fast zu Fasern passten, die am Türgriff von John Tooks Pferdetransporter entdeckt worden waren.
    »Fast?«, fragte Reynolds. Er hatte gerade unter die Dusche gehen – oder es wenigstens versuchen – wollen. Er war kein stämmiger Mann, doch er hatte die Duschkabine mit begut achtet und war hinsichtlich jeder einzelnen Abmessung im Zweifel.
    »Na ja, die Fasern an sich sind dieselben«, meinte Reeves, »aber an denen am zweiten Tatort waren Spuren von Butan.«
    »Sie meinen Feuerzeugbenzin?«
    »Genau.«
    Reynolds dachte an das alte Sturmfeuerzeug, das sein Vater immer benutzt hatte. Reynolds’ Eltern waren seit zweiundfünfzig Jahren verheiratet – ganze drei davon harmonisch –, aber seine Mutter hatte noch immer keine Ahnung, dass ihr Mann rauchte. Beim Geruch eines Sturmfeuerzeugs musste Reynolds immer daran denken, wie er als Junge heimlich hinter den von Spinnweben überzogenen Terrakottatöpfen im Gartenschuppen gekauert hatte, während sein Vater sich eine Zigarette angesteckt hatte. Und unweigerlich gehörte auch der scharfe Medizingeruch der Fisherman’s Friends dazu, die er wie Smarties zu kauen pflegte, um den Geruch zu überdecken.
    »Also ist der Täter Raucher«, schloss Reynolds.
    »Vielleicht«, erwiderte Reeves. »Oder Camper. Oder einfach nur jemand, der gern Lagerfeuer

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