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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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macht.«
    »Diese Kapuzenbengel benutzen das Zeug doch, um high zu werden, oder?«
    Für Reynolds’ Geschmack lachte Reeves ein bisschen zu sehr. »Ich glaube nicht, dass das nur Kapuzenjungs tun, aber, ja, das Zeug ist ein billiges Rauschmittel. Für Kids.«
    »Könnte es dazu benutzt worden sein, die Opfer kampfunfähig zu machen?«
    »Klar. Würde sie nicht plattmachen, aber man würde davon benommen, desorientiert, Sie verstehen?«
    »Am ersten Tatort wurde nichts dergleichen gefunden?«, hakte Reynolds noch einmal nach.
    »Nein.«
    Reynolds seufzte. Das hieß, das Butan konnte wichtig oder auch völlig bedeutungslos sein. Es konnte heißen, dass die Wolle absichtlich mit Butan behandelt oder dass das Zeug versehentlich verschüttet worden war. Doch wenn es absichtlich geschehen war, warum war dann am ersten Tatort nichts davon vorhanden?
    »Und Sie haben keine Ahnung, woher die Wollfasern stammen könnten?«
    »Bis jetzt nicht, aber wir arbeiten natürlich noch daran.«
    Reynolds dankte Reeves und legte auf, noch frustrierter als vorher. Der Jess-Took-Tatort war ein einziges Durcheinander aus Reifen- und Fußspuren gewesen, während der Parkplatz bei den Tarr Steps asphaltiert war und deshalb vergleichsweise wenig an Spuren zu bieten gehabt hatte. Das bisschen, was sie an forensischen Hinweisen hatten, war eher aufreizend als hilfreich.
    Nur die Zettel machten die Verbindung eindeutig.
    Ihr liebt sie nicht.
    Ihr liebt ihn nicht.
    Er dachte an das Jammern von Pete Knox’ Mutter auf dem Parkplatz und verstand, wie tief ihr verzweifelter Aufschrei ging: Was soll das bedeuten?
    Jonas zeigte auf die Wand hinter Kate Gulliver und fragte: »Ist das neu?«
    Kate Gulliver war überrascht. Bis jetzt war diese Sitzung genauso verlaufen wie alle anderen – schwierig und zumeist schweigsam. Die meisten Patienten waren am Anfang verschlossen, öffneten sich jedoch langsam, bis sie in diesem seltsamen neuen Kontext ein gewisses Maß an Geborgenheit fanden. Sie war es gewohnt, dass solche Patienten nach ein paar Sitzungen kamen, sich setzten und genau dort weitermachten, wo sie beim letzten Mal aufgehört hatten – dass sie ihre Reserviertheit ablegten, wenn sie sich für die Betrachtung des eigenen Ichs erwärmten. Nach einiger Zeit machte es den meisten Spaß. Sie fanden sich selbst faszinierend.
    Nicht so Jonas Holly. Er schien sich ebenso sehr für sich selbst zu interessieren wie für alles andere – nämlich überhaupt nicht.
    Normalerweise.
    Jetzt drehte sie sich um, um seinem Finger mit dem Blick zu folgen, und strich sich das dunkle Haar hinters Ohr. Das war eine Angewohnheit, die sie sich früher einmal zugelegt hatte, um mädchenhaft zu erscheinen, die sie jetzt jedoch nicht mehr loswurde, obwohl sie der vierzig näher war als der dreißig.
    Jonas deutete auf eine kleine Kreuzstich-Stickerei über ihrem Schreibtisch. LASSET DIE KINDLEIN ZU MIR KOMMEN .
    »Nein, das hängt schon seit Jahren da«, sagte sie.
    Er ließ die Hand wieder auf die Armlehne sinken, wo sie für gewöhnlich lag, um ihn am Ende der Sitzung aus dem Sessel zu stemmen.
    Kate fragte sich, wieso er die Stickerei wohl angesprochen hatte. »Was geht Ihnen dabei durch den Kopf?«, fragte sie.
    »Gar nichts«, erwiderte Jonas, zu schnell, als dass es wahr sein könnte.
    »Ist Ihnen die Stickerei eben erst aufgefallen?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Interessant«, meinte sie nachdenklich.
    Er sagte nichts, also fuhr sie fort. »Dass Ihnen das noch nie aufgefallen ist, aber plötzlich bemerken Sie es nicht nur, Sie erkundigen sich sogar danach.«
    Wieder zuckte er die Achseln.
    Kate Gulliver hatte mehr als genug von Jonas Hollys stummem Achselzucken gesehen.
    Obwohl es ihr Job war, ihn zu ergründen, konnte sie ihn nicht ergründen. Sich mit Jonas durch die Nachwirkungen des Todes seiner Frau zu kämpfen, war mit das Schwerste gewesen, was sie als Psychologin jemals getan hatte. Manchmal hatte sie das Gefühl, er sei seit der ersten Sitzung nicht einen Millimeter vom Fleck gekommen. Die Erinnerung an diese erste Sitzung war ihr immer noch ins Bewusstsein gebrannt – wie die Trauer, die ihn umwallt hatte, fast mit Händen zu greifen gewesen war, während er stumm in ihrem Zentrum saß, wie ein schwarzes Loch. Sie hatte schon viele Polizisten und Angehörige des Militärs behandelt – Männer und Frauen, die schreckliche Dinge erlebt, die schreckliche Dinge getan hatten –, doch sie erinnerte sich lebhaft an diese erste Sitzung mit Jonas Holly. Dieses

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