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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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auf.
    Während seine Männer per Funkgerät Meldung machten, der Hubschrauber knisternd berichtete und Stourbridge auf verschiedenen Leitungen von der anderen Seite des Moores her anrief, machte Reynolds Kreuze auf den Satellitenbildern von verfallenen Stallgebäuden und Baumgruppen und sah zu, wie das verbleibende Gelände stündlich schrumpfte.
    Zuerst war er begeistert, wie methodisch das Gebiet abgedeckt wurde. Dann, als ihnen allmählich die Ställe und Wäldchen ausgingen und die Kinder noch immer nicht gefunden worden waren, wurde das erbarmungslose Vorrücken der Kreuze zu etwas ganz anderem. Anstelle von Triumph stürzte jedes Kreuz, das zeigte, dass die Suche in einem bestimmten Abschnitt beendet worden war, Reynolds in immer größere Verzweiflung.
    Die Freiwilligen waren gründlich und zuverlässig, und der Jagdverein kam schneller voran als alle anderen, genau wie Stourbridge es versprochen hatte.
    Doch das bedeutete lediglich, dass sie weniger lange brauchten, um absolut nichts zu finden.
    Erschreckend, nich’ wahr, was für ’n Riesenaufstand sie machen, wenn alles zu spät is’? All die Leute, die da auf’m Moor rumsuchen. Und alles umsonst.
    Hat mir kein’ Spaß gemacht, da mitzusuchen. Musste einfach sein, das is’ alles – damit’s aussieht, als wär alles in Ordnung. Wenn ich’s nich’ tun würde, würden die Leute vielleicht reden. Fragen stellen.
    Nachforschen.
    Aber ’n paar von denen … Ich musste mich beherrschen, nich’ auf diesen dämlichen Schmerz in ihren Augen zu gucken, nur für den Fall, dass sie dann irgendwas in meinen sehen. Aber wie ich die wegen den Kindern hab rumblöken hören und über diesen Irren, der wo sie sich geschnappt hat, da wollt ich denen allen in den Arsch treten. Diese achtlosen Dreckskerle.
    Heutzutage weiß niemand mehr irgendwas richtig zu schätzen. Niemand schätzt das, was er hat. Oder zumindest erst, wenn’s weg is’.
    Und diese Kinder sind weg, das is’ mal sicher.
    Für immer.
    12
    Es war Nacht, und Mrs Paddon befand sich in jenem angenehm fließenden Zustand zwischen Schlafen und Wachen, als sie ein Kind weinen hörte.
    Sie war ein bisschen schwerhörig, und die Wände des Honeysuckle Cottage waren einen Meter dick und aus Stein, doch das Geräusch war unverwechselbar.
    Mrs Paddon ging auf die neunzig zu und hatte nie eigene Kinder gehabt, daher riss das Geräusch sie nicht so aus dem Schlaf wie jemanden, der vielleicht selbst einmal Mutter gewesen war. Stattdessen hielt sie die Augen geschlossen und ließ sich von dem gedämpften Schluchzen in die Zeit zurückversetzen, als Jonas ein kleiner Junge gewesen war …
    Er war ein fröhliches Kind gewesen, aber für ihren Geschmack zu abenteuerlustig. Immer gab es einen Baum im Garten, von dem er plumpsen, ein Fahrrad, von dem er auf der steilen Straße fallen konnte, oder ein Pony oben auf der Springer Farm, das bockte und durchging.
    In solchen Momenten hatte sie ihn gehört, hatte Schluchzen genau wie dieses gehört, und sie hatte immer bei dem, was sie gerade tat, innegehalten, bis sie sicher war, dass jemand da war, um ihn zu trösten – bis sie Cath beschwichtigende Laute von sich geben hörte oder bis sie hörte, wie Desmond ihn abklopfte und aufmunterte. Augenblicke später hatte sie Jonas dann wieder auf dem Baum oder auf seinem Fahrrad gesehen, verpflastert und einsatzbereit. Erst dann hatte sie mit dem weitergemacht, was sie zuvor getan hatte.
    Jetzt sank Mrs Paddon in ihrem schmalen Bett von Kinderweinen begleitet in den Schlaf, während der größte Teil ihres Lebens hinter ihr lag, und träumte wundervolle Träume von jenen Tagen, als Cath und Desmond noch am Leben waren, als Jonas vollkommen unschuldig – und sie wieder jung war.
    Als die alte Dame am nächsten Morgen erwachte, erinnerte sie sich nicht mehr daran, dass ihr Schlaf gestört worden war. Sie wusste nur, dass sie gut geschlafen hatte.
    Steven Lamb war auf der Skateboardrampe auf dem Sportplatz, als er Jonas Holly zum ersten Mal wieder auf Streife sah. Der Schock war so groß, dass er den Rand der Rampe verfehlte und auf Brust und Unterarm die zerschrammte Halfpipe hinunterrutschte – sehr zur Belustigung von Lalo Bryant.
    »Flasche!« Lalo lachte. Er mochte Steven, aber er hatte sich einmal auf dieser Rampe den Knöchel gebrochen, und die Erinnerung an sein eigenes Geheul lauerte stets in unangenehmer Nähe. Das Ganze war niemandes Schuld gewesen außer seiner eigenen, aber er suchte ständig nach Ausgleich und

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