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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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sie sich für ihre Hochzeitsfotos aufgestellt hatten.
    Bis dass der Tod uns scheidet.
    Heute hatte Jonas frische Erdnüsse mitgebracht. Doch sobald er das Holztor des Friedhofs erreichte, sah er, dass schon jemand an Lucys Grab stand.
    Augenblicklich nahm Jonas die Hand von der schweren Eisenklinke und verharrte im Schatten einer gemauerten Laube.
    Die Leute legten Blumen auf das Grab. Nicht oft, aber oft genug, um zu zeigen, dass sie in den wenigen kurzen Jahren, die sie mit ihm hier gewohnt hatte, Eindruck auf das Dorf gemacht hatte. Wahrscheinlich einmal im Monat fand er die hässliche Vase in Amt und Würden vor, mit ein paar welkenden Mohnblumen oder einem Strauß aus Heidekraut und Wiesenkerbel. Er wusste, dass Mrs Paddon von nebenan im Frühling Narzissen und im Herbst Rosen brachte, und er war sich ziemlich sicher, dass Alan Marsh Lucy manchmal Blumen aufs Grab legte, weil es dieselben waren, die auf den unweit entfernten Gräbern seiner Frau und seines Sohnes lagen.
    Von seinem etwas verdeckten Standort aus erkannte Jonas Steven Lamb erst, als die Gestalt sich aufrichtete.
    Der Zeitungsjunge hob seine Schultasche aus den Gänseblümchen auf, hängte sie sich über die Schulter und kam auf das Tor zu.
    Rasch glitt Jonas hinter eine Wand der Laube und hörte, wie Steven den schweren eisernen Riegel anhob und ihn mit einem leisen Quietschen und einem Klirren hinter sich fallen ließ. Er ging nur einen Meter entfernt an Jonas vorbei und hatte keine Ahnung, dass er da war.
    Jonas ging zu Lucys Grab hinüber. Die hässliche Vase stand wieder an ihrem Platz, aber es waren keine neuen Blumen darin. Merkwürdig. Jonas füllte das Vogelhäuschen mit den Erdnüssen auf, dann stellte er die Vase wieder hinter den Grabstein.
    Dabei verrutschte darin irgendetwas mit einem stumpfen, metallischen Laut.
    Jonas schraubte den Deckel auf und rechnete mit einem Stein.
    In der Vase lagen zweiundsechzig Pfund und dreißig Pence, in Scheinen und Münzen.
    Die Eltern gründeten eine Selbsthilfegruppe. Findet die Exmoor-Kinder, so nannten sie sich – allerdings taufte die Presse sie schnell die Rattenfänger-Eltern, was selbstverständlich hängen blieb. Sogar Marcie Meyrick musste sich dem beugen.
    John Took war natürlich der Sprecher, und sie trafen sich einmal die Woche bei einem der Mitglieder, um sich so richtig auszuweinen.
    So sah Rice es jedenfalls.
    DC Paul Berry war der für die Familien zuständige Verbindungsbeamte. Rice war das in einem früheren Leben auch mal gewesen und konnte sehen, dass er hoffnungslos überfordert war. Der übereifrige, rotwangige Berry, ein Nutznießer der gelockerten Aufnahmebedingungen der Polizei in Sachen Körpergröße, sah aus wie ein Kind, das in einer Kostümkiste eine Polizeiuniform gefunden hat, und John Took konnte glatt über seinen Kopf hinwegsehen, was es noch leichter machte, ihn nicht zu beachten. Manchmal sagten ihm die Familien, wann sie sich trafen, und manchmal nicht. Wenn sie es taten, erwarteten sie, dass er den Tee machte.
    Reynolds war zu dem ersten Treffen bei John Took gegangen, weil er hoffte, alle Eltern auf einem Fleck zusammenzuhaben, könnte zu einem jener Zufälle führen, die den Fall schlagartig lösten, so wie man es immer in Polizeifilmen im Fernsehen sah. Derselbe Handwerker, ein plötzliches Wiedererkennen alter Collegefreunde, die Erinnerung daran, wie sie alle Zeuge des kritischen Augenblicks bei einer Grillparty gewesen waren.
    Aber nichts dergleichen.
    Nachdem alle eine ungemütliche halbe Stunde mit Teetrinken verbracht hatten, während John Took und David Peach versuchten, eine Skype-Verbindung zu Jeff und Denise Knox in Swindon herzustellen, schien Einigkeit lediglich darüber zu bestehen, dass der Breitbandzugang auf dem Moor geradezu peinlich mies war.
    Niemand hatte irgendetwas Nützliches zu den Ermittlungen beizutragen, und Reynolds hatte dagesessen und versucht, nicht auf die Uhr zu schauen bis neun, als alle aufgestanden waren. Die Männer hatten sich entschlossen die Hände geschüttelt, während die Frauen gekünstelte Umarmungen und nasenkollidierende Luftküsschen ausgetauscht hatten, wie alte Feindinnen auf einem roten Teppich.
    Danach war Reynolds nicht wieder hingegangen.
    Diesen Freitag waren sie in Withypool, bei Maisie Cook.
    Maisie Cooks Eltern hatten ihrem Kummer dadurch Ausdruck verliehen, dass sie nicht aufräumten, nicht einmal für Gäste, und Rice musste einen Armvoll Zeitungen und schmutzige Wäsche beiseiteräumen, ehe sie

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