Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab
Sachverhalte präsentieren oder Kundenwünsche schnell herausarbeiten).
|180| Ältere Fähigkeiten: Untersuchen Sie aus demselben Blickwinkel Ihre berufliche Biografie: Welche Fähigkeiten haben Sie früher in anderen Jobs oder Ihrer Ausbildung gezeigt und erworben? Sehen Sie sich Zeugnisse und andere Dokumente an, die etwas darüber verraten können.
Fremdeinschätzung: Bitten Sie mindestens fünf Menschen, Ihnen als »Zeugen« eine Einschätzung Ihrer Fähigkeiten zu geben. Fragen Sie am besten Menschen aus verschiedenen Bereichen Ihres Lebens, weil Sie so ein breiteres Bild bekommen: Familie, Freundes- und Bekanntenkreis, Kollegen und Ex-Kollegen, Vorgesetzte, Ausbilder …
Erfolgserlebnisse: Scannen Sie Ihre Biografie seit dem ersten Schuljahr bis heute nach allen privaten und beruflichen Erfolgserlebnissen. Es geht nicht um »objektive Erfolge« oder besondere Leistungen, sondern darum, was Ihnen oder anderen damals – ganz subjektiv – als Erfolg erschien. Vielleicht wurden Sie zum Klassensprecher gewählt, haben einen Konflikt gut gelöst, sich im Bewerbungsverfahren durchgesetzt oder Menschen für ein Projekt gewonnen? Schreiben Sie alle Erlebnisse auf, die Ihnen in den Sinn kommen!
Analyse: Analysieren Sie im Anschluss jeden einzelnen Punkt darauf, welche Fähigkeiten Ihnen dabei geholfen haben, und notieren Sie sie in Ihrer Mindmap, falls sie nicht schon aufgeführt sind. Erfolge mögen schon lange her sein – meistens bleiben uns Fähigkeiten erhalten, über die wir einmal verfügt haben.
Ausdauer: Beschäftigen Sie sich mehrere Tage mit der Sammlung Ihrer Fähigkeiten – ein Termin reicht ganz sicher nicht aus. Vielleicht hängen Sie die Mindmap Ihrer Fähigkeiten in Ihrer Wohnung gut sichtbar auf, sodass Sie häufig darauf schauen und Punkte ergänzen können.
Auswertung
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Sammlung den allergrößten Teil Ihrer Fähigkeiten abbildet, können Sie sich an die Auswertung machen. Überprüfen Sie bitte noch einmal, ob die gesammelten Begriffe wirklich spezifisch sind und in Ihrer Gesamtheit wirklich Sie beschreiben (und nicht auch viele andere Menschen). Folgende Fragen können Ihnen bei der Auswertung helfen:
|181| Welcher Gesamteindruck entsteht bei Ihnen, wenn Sie sich Ihre Sammlung ansehen?
Welche Schwerpunkte erkennen Sie? Was taucht besonders häufig auf?
Was überrascht Sie, und was passt nicht zu Ihrem bisherigen Selbstbild?
Werden Kompetenzen deutlich, die Sie sich bisher nicht zugeschrieben haben?
Angenommen, Sie wüssten nicht, von wem diese Sammlung stammt: Was würden Sie schätzen, was dieser Mensch beruflich macht oder machen müsste?
Dann geht es weiter:
Kennzeichnen Sie erstens die Fähigkeiten, die bei Ihnen – in Ihren Augen – besonders ausgeprägt sind, und zweitens solche, die Sie in Zukunft verstärkt nutzen und weiterentwickeln möchten.
Übertragen Sie nun diese markierten Fähigkeiten auf ein neues Blatt.
Bringen Sie sie in eine Reihenfolge, die nach Ihrem Verständnis ihre Bedeutung widerspiegelt.
Sind es mehr als zehn Punkte? Überlegen Sie, ob Sie die Zahl reduzieren können.
Gehen Sie diese Punkte nacheinander durch, und formulieren Sie jeden davon als Satz, der möglichst genau beschreibt, was Sie können.
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben soeben Ihr Kompetenzprofil entwickelt.
Ihr Ergebnis
Sind Sie zufrieden mit Ihrem Ergebnis? Inwieweit entspricht es Ihrem Selbstbild?
Manchmal reagieren Menschen unzufrieden auf ihr Profil, weil es ihnen wenig Neues zeigt. Auch wenn dies wenig spektakulär ist – es belegt immerhin, dass sie über eine gute Selbsteinschätzung verfügen. |182| Andere sind völlig überrascht, weil ihr Profil Kompetenzen aufzeigt, die ihnen in dieser Ausprägung vorher kaum bewusst waren – ihr Selbstbild braucht anscheinend einige Korrekturen, denn dann haben sie ihre Fähigkeiten wahrscheinlich bisher viel zu wenig eingesetzt.
Ihr Kompetenzprofil zeigt Ihnen, was Sie in Ihrem zukünftigen Job tun
können
. Im folgenden Kapitel wird es darum gehen, was Sie tun
wollen
.
|183| Im Mittelpunkt: Ihre Interessen
Wenn Sie ab sofort eine lebenslange Rente bekämen, die so gut bemessen ist, dass Sie für den Rest Ihrer Erdentage nicht mehr zu arbeiten bräuchten – würden Sie trotzdem weiter in Ihrem jetzigen Job bleiben? Oder wäre Ihre Kündigung einer der ersten Schritte Ihres neuen Lebens? Die meisten Menschen würden ihren Job wohl eher nicht als Hobby betreiben, weil sie nicht genug Interesse daran haben.
Weitere Kostenlose Bücher