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Ihr stolzer Sklave

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Titel: Ihr stolzer Sklave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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kein Zweifel, dass er einer von ihnen war.
      In Gedanken ging Kieran noch einmal den Plan durch, den er sich zurechtgelegt hatte. Er gab Orin und Hagen ein Zeichen und traf sich mit ihnen direkt am Tor. „Wir brauchen Bogenschützen. Wie viele von euren Männern und Frauen können mit Pfeil und Bogen umgehen?“ Hagen zuckte mit den Schultern. „Ein Dutzend vielleicht. Ein paar der kleineren Jungen sind auch nicht ganz unfähig.“
      „Ihr werdet sie alle brauchen.“ Kieran deutete mit dem Kopf zu den Mauern hin. „Eure einzige Hoffnung, diesen Angriff zu überleben, besteht darin, so viele Pfeile abzuschießen wie möglich. Setzt sie außer Gefecht, bevor sie den Ringwall erreichen. Aber tötet nicht unsere Männer.“ Hagen gab die Befehle, und Orin händigte Kieran Bogen und Köcher aus.
      Der kehrte zur Hütte des Holzschnitzers zurück, wo Iseult auf ihn wartete.
      Sie hatte ihr Haar wieder zu einem langen Zopf geflochten und ihr Kleid gerichtet. Sie sah völlig gefasst aus und ganz und gar nicht mehr aufgewühlt wegen seiner Liebkosungen. Nur ihre geschwollenen Lippen zeugten von ihrem gestohlenen Liebesmoment.
      Bevor er Atem holen konnte, warf sie sich ihm in die Arme und hielt ihn fest. Obwohl er wusste, dass er niemals mit ihr beisammen sein würde, genoss Kieran das Gefühl. Er streichelte ihren Rücken und stellte sich dabei vor, wie ihre nackte Haut sich auf der seinen anfühlen würde. Mehr als alles in der Welt wünschte er sich, sie zu lieben und ihr wildes Beben zu spüren, wenn sie die Erfüllung erlebte.
      Tausend Gründe gingen ihm durch den Kopf, warum er sie zurücklassen musste. Und doch – einzig sehnte er sich danach, sie in die hinterste Ecke der Hütte zu ziehen und sein Verlangen zu stillen.
      Beim Himmel, sie brachte ihn dazu, leben zu wollen.
      Er schloss die Augen und zwang sich, sie loszulassen. Iseult ließ die Hände auf seiner Brust ruhen. „Was ist los?“
      „Wir werden angegriffen.“ Sanft schob er ihre Hände fort. „Kannst du mit Pfeil und Bogen schießen?“
      „Nicht sehr gut.“
      „Dann gib dein Bestes. Wir müssen sie schlagen, bevor sie unsere Mauern erreichen. Mit etwas Glück können wir sie abwehren.“ Er suchte in der Hütte nach einem Stück Stoff und einem kleinen Behälter mit Öl. Als er alles gefunden hatte, steckte er beides in einen Beutel an seinem Gürtel.
      „Was ist mit …“ Sie wurde blass und presste die Lippen zusammen. „Was ist mit Davin und den anderen? Sind sie tot?“
      „Ich weiß es nicht.“
      Bei ihrem erschrockenen, ja hilflosen Blick nahm er sie wieder in die Arme. Sie barg das Gesicht an seiner Schulter. Er strich ihr über den Kopf.
      „Ich werde nicht zulassen, dass sie dir etwas antun.“
      „Du wirst fortgehen“, sagte sie.
      „Wenn das hier vorbei ist.“ Weil es so richtig war. Obwohl er geschworen hatte, das Sklavendasein bis zum Sommer zu ertragen, konnte er sein Wort nicht länger halten. Jedenfalls nicht, ohne Iseult in Gefahr zu bringen.
      Auf sie zu verzichten war vielleicht die größere Buße.
      Er prägte sich ihr Gesicht ein, ihre Augen, die ihn nicht mehr loslassen würden, wenn er fort war. Schließlich gab er sie frei. „Warte einen Moment, dann komm mir nach.“
      Ohne zurückzuschauen, begab er sich wieder auf seinen Posten am Palisadenzaun. Von den Stammesbrüdern der Ó Falveys war nichts zu sehen. Da waren nur die Reihen der feindlichen Streitmacht, die darauf warteten anzugreifen.
      Orin gesellte sich zu ihm. Sein jungenhaftes Gesicht drückte tiefste Besorgnis aus. „Wir werden sterben, nicht wahr?“
      „Möglicherweise.“ Kieran wickelte einen Stoffstreifen um eine Pfeilspitze und tränkte ihn mit Öl. Kurz darauf sah er Iseult aus der Hütte treten, bevor sie ging, um ihren eigenen Bogen mit den Pfeilen zu holen.
      Bei ihrem Anblick stieg wieder Begehren in ihm auf, gemischt mit Bedauern. Er hatte keine andere Wahl, als sie gehen zu lassen, denn er konnte ihr keine Zukunft bieten.
      „Was soll ich tun?“, fragte Iseult, als sie zu ihnen trat, in der Hand ihren Bogen.
      „Wie schlecht zielst du?“
      Sie schenkte ihm ein klägliches Lächeln. „Ich treffe kaum irgendetwas.“ Kieran griff nach einem ihrer Pfeile, umwickelte die Spitze mit Stoff und tränkte sie mit Öl. „Wenn sie auf den Hügel zukommen, entzünde das hier mit einer Fackel. Selbst wenn du einen Mann nur am Bein oder am Arm triffst, wird das Feuer ihn

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