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Ihr stolzer Sklave

Ihr stolzer Sklave

Titel: Ihr stolzer Sklave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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nun Nachricht von Aidan hat oder nicht, ich möchte nicht, dass du allein mit dem Mann unterwegs bist.“
      „Er rettete mich vor den Lochlannachs.“ Sie legte ihm die Hand auf den Arm. „Ich vertraue ihm, Vater. Und du musst dir um mich keine Sorgen machen.“
      Murrend gab er ihr den Korb mit Proviant, den sie gepackt hatte. „Er ist der Grund, warum du Davin nicht heiratest, oder?“
      Sie wich seinem Blick aus. „Einer von vielen Gründen. Er … bedeutet mir viel.“
      Ihr Vater schüttelte seufzend den Kopf. „Du bist immer deinem Herzen gefolgt, Iseult.“ Er öffnete ihr die Tür und fügte noch hinzu: „Nimm eines meiner Pferde, wenn du es brauchen kannst.“
      Sie küsste ihn zum Dank auf die Wange. Dann warf sie sich ihren Mantel über. Nachdem sie den Proviant auf die Pferde gepackt hatte, führte sie beide Tiere durch das Tor. Die Sterne schimmerten silbern am Himmel, und der Sommerabend wurde kühler. Als sie an der Schmiede ankam, band sie die Pferde für die Nacht fest. Sie machte Feuer, lehnte den Rücken an die Steinwand und wartete.
      Würde er überhaupt auftauchen? Sie mochte kaum glauben, dass er zurückgekehrt war. Trotzdem erschien er ihr wie ein Fremder. Spontan hatte sie ihn geküsst und gehofft, dadurch die eisige Wand zum Schmelzen zu bringen, die er zwischen ihnen errichtet hatte. Doch sie hatte ihn damit nur erschreckt, und er hatte den Kuss nicht erwidert.
      Sie barg das Gesicht in den Händen. War sie wieder eine Närrin? In ihrem Magen schien sich ein schmerzender Kloß zusammenzuballen. Sie hatte Angst, dass es ihr mit ihrer Liebe ein weiteres Mal so ergehen würde wie mit Murtagh. Kieran mochte sie voller Leidenschaft liebkosen, aber hatte sie auch einen Platz in seinem Herzen? Sie schlang die Hände ineinander, und ihre Zweifel wuchsen.
      Doch dann kam Kieran. Das verblassende Sonnenlicht zeigte seine Silhouette. Iseult betrachtete ihn genauer. Sein dunkles Haar musste immer noch geschnitten werden, doch sein Gesicht war nicht mehr das eines Hungernden. Er trug eine andere Tunika. Sie war in einem unauffälligen Braunton, der ihm half, mit seiner Umgebung zu verschmelzen. Sie fragte sich, woher er sie hatte.
      In der Hand hielt er an einer Schnur aufgefädelte Fische.
      „Du hast deine Geschicklichkeit noch nicht verloren, wie ich sehe“, meinte sie lächelnd und erhob sich. „Und ich soll die jetzt wohl ausnehmen?“
      „Ich werde mich darum kümmern.“ Er reagierte nicht auf ihre Neckerei.
     
      Sie gab es auf, humorvoll sein zu wollen. Die Vorsicht ließ sie schweigen.
      Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, denn zum ersten Mal stand Davin nicht trennend zwischen ihnen.
      Das Verlangen, wieder spürte sie es. Doch Iseult fragte sich, ob sie Kieran wirklich kannte.
      Sie musste ihre Hände mit etwas beschäftigen, und aus diesem Grund griff sie zu einem der Fische. Sie fand ein Holzbrett, zog ihren Dolch hervor und half ihm, das Essen vorzubereiten.
      Er schwieg beharrlich, und während sein Messer über den Fisch glitt, schienen alle seine Muskeln und auch sein Gesicht angespannt zu sein.
      Gerade so, als wünschte er, nicht hier zu sein. Schließlich ertrug sie es nicht länger und fragte: „Was geschah, nachdem du Lismanagh verlassen hast? Wohin bist du gegangen?“
      „Ich ging zu den Sklavenhändlern.“
      Vor Schreck schnitt sie sich in die Finger und schrie vor Schmerz auf.
      Kieran legte sein Messer fort und trat zu ihr. „Was ist passiert?“
      „Es ist nichts.“ Aber ihr Herz raste bei der Vorstellung, was er wohl über Aidan erfahren haben mochte.
      Er legte ihr die Hand auf die Taille, während er die Wunde begutachtete.
      Iseult versuchte die Blutung zu stoppen, jedoch vergeblich.
      „Ich verbinde dir die Hand.“ Er holte einen Eimer mit Wasser und griff nach dem Schöpflöffel. Das kalte Wasser rann über ihre Finger und spülte das Blut fort. Kieran riss anschließend einen Streifen Stoff von seiner Tunika ab. „Setz dich.“
      Er deutete auf einen Baumstumpf. Sie ließ sich auf diesem nieder und rang damit, ihre Fassung wiederzugewinnen. Der Anblick der Verletzung machte sie benommen, und sie zwang sich, nicht hinzuschauen. „Es ist nicht tief. Du musst dir keine Sorgen machen.“
      Er kniete nieder und nahm ihre Hand in die seine. Vorsichtig wickelte er den Stoffstreifen um den Schnitt und knotete die Enden zusammen. Iseult rührte sich nicht, aus Angst, er würde sich wieder von ihr

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