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Ihr unschuldiges Herz: Kriminalroman (German Edition)

Ihr unschuldiges Herz: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ihr unschuldiges Herz: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hagen
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Comedian Harmonists.
    Ich hab für dich ’nen Blumentopf, ’nen Blumentopf bestellt
    und hoff, dass dir der Blumentopf, der Blumentopf gefällt.
    Es ist der schönste Blumentopf, der schönste auf der Welt …
    Der alte Mann lag tot in seinem Bett.
    Wie in einer letzten Umarmung hielt er in seinen über der Brust gekreuzten Händen das Foto von Gretchen. Sein eingefallenes Gesicht war blau angelaufen, und sein zahnloser Mund stand weit offen. Eines der Kissen lag zerknautscht am Boden. In der Mitte ein etwa handflächengroßer nasser Fleck.
    Inga Jäger schaltete die Musik aus.
    Dr. Bianca Busch kam hinzu.
    Schon nach dem ersten Blick auf den Toten sagte sie: » Es sieht so aus, als hätte man ihn erstickt. Ziemlich sicher mit dem Kissen. Aber das ist natürlich noch kein offizieller Befund, nur eine erste Einschätzung. Er scheint sich auch nicht gewehrt zu haben.«
    Sie beugte sich über ihn und öffnete seine Hände, um das Bild zu entfernen. Dabei rutschte es ihr aus der einwegbehandschuhten Hand und fiel auf den Boden.
    Glas und Rahmen brachen auf.
    » Mist!«, fluchte die Pathologin. » Elli wird mich steinigen.«
    Inga Jäger bückte sich, um das Bild aufzuheben und die Scherben einzusammeln. Dabei glitt von hinter dem Foto ein Zettel hervor. Er war gewellt, so als sei er einmal nass geworden und dann wieder getrocknet und voller dunkler Spritzer. Inga Jäger sah sofort, das es sich um Blut handelte.
    Sie drehte ihn herum und entdeckte eine Spalte mit Namen.
    Der unterste davon lautete Margarete Volz. Sie steckte ihn vorsichtig in einen Beweismittelumschlag.
    Die Otto betrat den Raum.
    » Die Spurensicherung durchsucht gerade ein Gebäude nach dem anderen. Bisher noch keine Waffe«, meldete sie. » Emil Volz hat gestanden, dass er Sieglinde Reichard und Magda Eser getötet hat. Die anderen drei Frauen und das Mädchen habe sein Vater auf dem Gewissen, behauptet er.«
    » Ich habe noch gar keine Vernehmung angeordnet«, sagte Gebert.
    » Das hat er alles ganz von selbst gestanden«, erwiderte die Otto. » Ohne dass wir ihn überhaupt befragt haben. So als wolle er es endlich loswerden.«
    » Gut«, sagte Inga Jäger. » Dann bringen Sie ihn bitte ins LKA zum weiteren Verhör. Ich informiere inzwischen Peiß und komme dann nach.«
    Die Otto nickte und entfernte sich.
    » Gute Arbeit, Frau Staatsanwältin«, sagte Gebert und reichte ihr lächelnd die Hand, um ihr zu gratulieren. » Verdammt gute Arbeit.«
    » Das Kompliment gebe ich gerne zurück, Herr Kommissar«, sagte sie. » Wir sind wirklich ein gutes Team. Wir alle.«
    » Ja«, bestätigte er. » Und so, wie es aussieht, werden Sie uns wohl auch erhalten bleiben. Den Erfolg kann nicht einmal Peiß herunterspielen.«
    Sie nickte– aber der Anblick des toten Clemens Volz, in dessen starrem Gesicht sie noch immer den Schmerz über den Verlust seiner kleinen Schwester lesen konnte, ließ nicht zu, dass in ihr Freude aufkam.

67
    Landeskriminalamt Wiesbaden. Verhörzimmer 3 .
    Emil Volz saß mit ernstem Gesicht am Tisch des Verhörraums und schaute Inga Jäger fest in die Augen. Er hatte die großen, schwieligen Hände ineinander verschränkt und wirkte auf eine irritierende Weise gefasst, so als hätte er mit allem abgeschlossen.
    » Wir konnten die Tatwaffe nirgends finden«, sagte sie einleitend. » Wo haben Sie sie versteckt?«
    » Sie haben doch jetzt mein Geständnis«, entgegnete er leise. » Was wollen Sie mehr?«
    » Sehen Sie, das verwirrt mich ein wenig, Herr Volz«, bemerkte sie. » Wieso haben Sie so bereitwillig gestanden, wenn Sie davon ausgehen konnten, dass wir die Tatwaffe nicht finden und ohne die Tatwaffe nichts gegen Sie in der Hand haben?«
    » Ich wollte, dass es endlich endet.« Er senkte den Blick. » Ein für alle Mal.«
    » Reichlich spät, finden Sie nicht?«
    » Ja. Viel zu spät.«
    » Aber wenn Sie wollten, dass es endet, warum haben Sie dann bei unserem ersten Besuch heute Vormittag nichts gesagt?«, fragte sie.
    Seine Augen wurden glasig– und schauten entrückt in die Ferne. » Ich wollte zuerst noch einiges klären«, sagte er. » Mit meinem Vater.«
    » Ihn töten?«
    Er nickte schwach.
    » Warum?«
    » Was glauben Sie, warum?«
    » Sagen Sie es mir.«
    » Es liegt doch auf der Hand.« Seine Fassung bröckelte. Mit den Fingern der einen Hand kratzte er die Rücken der anderen. Sein Atem wurde tiefer, und die Muskeln über seinen Kiefern spannten sich sichtbar. Inga Jäger sah: Er kämpfte gegen ein Schluchzen an. » Ich

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