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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Meredith zu gehen. Sehr zu Merediths Erleichterung, wie sie sich selbst nur ungern eingestand. Die Erleichterung war nur von kurzer Dauer. Als Meredith auf die Straße trat und Sadie die Tür hinter ihr schloss, sagte die Frau:
    »Es macht keinen Unterschied, ob Sie es mir verraten oder nicht. Ich werde es so oder so herausfinden.« Die Tür fiel krachend zu, das Glas zitterte, und das kleine Geschlossen-Schild tanzte an seiner Schnur. Durchaus möglich, dass sie es tatsächlich herausfand, dachte Meredith unruhig. Wenn Sadie darüber nachdachte und beispielsweise wusste, dass Meredith und Wynne den jungen Kevin Berry besucht hatten, konnte sie sich den Rest ohne weiteres denken. Wie um Merediths Sorgen zu vervollständigen, erhob sich eine schwarze Krähe, die auf dem Dach von WIR-HABENALLES gesessen hatte, flatternd von ihrem Platz und schoss so dicht an Meredith vorbei durch die schmale Gasse, dass Meredith den Luftzug spüren konnte.
    Alans Wagen stand nicht vor dem Cottage, und Meredith nahm an, dass er noch nicht von seinem Besuch bei den Newtons zurückgekehrt war. Meredith betrachtete das Bündel mit den Teigfiguren in der Hand und zögerte. Sie hatte Sadie versprochen, dass diese Figuren zerstört und keine neuen angefertigt werden würden – ein dummes Versprechen, wie Sadie ihr deutlich gemacht hatte. Das Zerstören war nicht schwierig: Meredith musste das Bündel nur fallen lassen, und die Figuren würden zerspringen.
    Es wäre eine selbstherrliche Vorgehensweise. Kevin hatte die Figuren erschaffen. Sie sollte Kevin dazu bringen, dass er selbst sie zerstörte und ihm das Versprechen abringen, keine neuen zu erschaffen und diese Experimente einzustellen.
    Was bedeutete, dass Meredith zu Kevins Cottage zurückkehren musste. Sie verspürte keine Lust, dies alleine zu tun. Meredith ging zu Wynnes Tür und klopfte an. Niemand antwortete. Meredith ging zur Seite des Hauses, und Wynnes Wagen fehlte. Nimrod saß allein auf der Fensterbank und wartete darauf, dass man ihm das Fenster öffnete und er auf seinen Lieblingsplatz hinter der Scheibe konnte. Er miaute sie ärgerlich an.

    »Tut mir Leid, mein Freund«, sagte Meredith zu ihm.
    »Ich kann dir nicht helfen. Mehr noch, ich schulde dir überhaupt nichts!«
    Nimrod bedachte sie mit einem Blick, als wollte er sagen, dass er nichts anderes erwartet hatte. Sie war kein nützliches menschliches Wesen.
    Meredith blieb nichts anderes übrig, als sich alleine auf den Weg zu machen. Nun, sie war Sadie in ihrem Bau gegenübergetreten. Kevin sollte da kein Problem mehr darstellen.
    Er stellte tatsächlich kein Problem dar, denn er war nicht zu Hause. Die Tür seines Cottages war fest verschlossen, und niemand öffnete ihr, obwohl sie wiederholt und energisch gegen die massiven Eichenplanken hämmerte, was nichts als ein leeres Echo hervorrief. Meredith umrundete das Haus und spähte durch die schmutzigen Scheiben. Vielleicht versteckte sich Kevin im ersten Stock, doch sie spürte, dass er tatsächlich wieder weg war. Wieder war genau der richtige Ausdruck – er war in der Zwischenzeit zu Hause gewesen. Die Tür, die sie beim Weggehen offen gelassen hatte, war nun zugesperrt, und das war bestimmt nicht der Wind gewesen. Das Fenster in der Dachgaube, das bei Merediths erstem Besuch weit offen gestanden hatte, war nun ebenfalls geschlossen.
    Meredith stand mit dem Bündel Teigfiguren in der Hand da und hatte keine Ahnung, was sie nun damit anfangen sollte. Sie konnte sie zurücklassen, beispielsweise auf der Fensterbank. Sie legte das Bündel hin, dann nahm sie es wieder an sich. Die Hühner konnten auf das Sims flattern und den Teig entdecken, und dann würden sie ihn aufgefressen haben, bevor Kevin zurück war. Sie konnte das Bündel wieder mitnehmen und warten, bis Alan zurück war, um es ihm zu zeigen und dann mit Alan zusammen zu Kevin gehen.
    Sie wandte sich schulterzuckend ab und machte sich auf den Rückweg. Der Feldweg, der zum Cottage der Berrys führte, war zu beiden Seiten von einer hohen Böschung gesäumt, dicht überwuchert von Brombeeren und anderen Kräutern. Auf einem kleinen Flecken wuchs Weizen, wahrscheinlich von den nahen Feldern oder ausgesät von Vögeln, und zwischen dem Weizen eine jener dunkelgrünen Pflanzen mit gelben Blüten, wie sie auf dem Hof der Berrys wucherten. Meredith hatte eine Idee. Sie blieb stehen und zupfte an der Pflanze. Sie war stark verwurzelt, doch der Stängel riss unter ihrem Griff. Sie blickte sich um, denn sie hatte die

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