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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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eigenes Pony zu kaufen. Max wollte Olivias Pony, doch die alte Dame sagte nein. Das Tier war schon zu alt und vielleicht nicht mehr sicher im Straßenverkehr. Außerdem wäre es besser, wenn Julie ein jüngeres Pony bekäme, weil sie doch offensichtlich eine gute kleine Reiterin war und Turniere sicherlich die nächste Herausforderung wären, an der sie sich versuchen würde. Also ging Max – die Crombies haben jede Menge Geld! – hin und kaufte seiner Tochter ein wunderschönes Tier, einen Palomino. Olivias Pony kehrte auf die Koppel zurück, wo es tagaus, tagein vor sich hin döste. Julie gewann nach und nach auf jeder Ausstellung im Umkreis von vielen Meilen die rote Rosette in ihrer Klasse. Sie ist immer noch dabei, und ich zweifle nicht daran, dass sie eines Tages bei der Ausstellung für das Pferd des Jahres mitmachen wird. Oder vielleicht sogar bei den Olympischen Spielen, wer weiß!« Wynne hielt inne, um Atem zu schöpfen.
    »Aber ich eile schon wieder voraus.«
    »Ich sehe nicht«, sagte Markby zweifelnd, »was diese angesehene, zurückgezogen lebende, pferdeliebende und allem Anschein nach liebenswürdige alte Dame erreicht haben könnte, das ihr Dahinscheiden in den Augen der Nation interessant machen könnte. Warum ein Nachruf für jemanden wie Olivia Smeaton?«
    »Ah«, sagte Wynne.
    »Sie hat nicht immer so still und zurückgezogen gelebt.« Der Mann erholte sich von dem Biss; Es war der Hund, der starb. Oliver Goldsmith

    KAPITEL 3

    »ZUNÄCHST EINMAL«, fuhr Wynne fort, »hat Olivia 1937 im jugendlichen Alter von fünfundzwanzig Jahren die Rallye Kitwe-Bulawayo in Afrika gewonnen – die Damenklasse.«

    »Mensch!«, sagte Meredith beeindruckt.
    »Das ist noch längst nicht alles.« Wynne war höchst erfreut über das Resultat ihrer Bekanntgabe.
    »Ich nehme doch an, keiner von Ihnen beiden hat den Nachruf auf Olivia Smeaton gelesen, als er abgedruckt wurde?« Markby und Meredith schüttelten die Köpfe.
    »Natürlich nicht. Sie waren beide viel zu beschäftigt zu dieser Zeit. Warum hole ich ihn nicht einfach? Ich könnte gleichzeitig Kaffee aufsetzen. Ich bin in einer Sekunde wieder da!« Sie trottete hinaus in die Küche, und sie hörten, wie sie mit Utensilien klapperte. Einen Augenblick später knarrte die Hintertür auf ungeölten Angeln, dann knarrte sie erneut, als sie wieder geschlossen wurde. Markby und Meredith hörten, wie Wynne mit dem abendlichen Besucher sprach.
    »Sie sind im Wohnzimmer, am Kamin. Geh schön rein und sag ihnen guten Abend.« Meredith blickte mit gehobenen Augenbrauen zu Markby, doch der zuckte nur die Schultern; er hatte genauso wenig wie sie eine Vorstellung, wer der Besucher sein könnte. Wer auch immer es war, mit ein wenig Glück würde er Wynne von ihrem Vorhaben abbringen. Doch dem war nicht so. Die Wohnzimmertür quietschte leise, und ein unglaublicher Kater kam herein. Wenn er mit neun Leben angefangen hatte, so war er mit Sicherheit bei seinem letzten angelangt. Er hatte nur noch ein Auge, die Hälfte eines Ohrs fehlte, und das Resultat war, dass er aussah wie ein Pirat. Die Schwanzspitze fehlte ebenfalls. Er bedachte sie mit einem verachtenden Blick, der jeden Versuch einer Begrüßung von vornherein erstickte, und sprang hinauf auf das Fenstersims, das Meredith kurze Zeit zuvor geräumt hatte. Dort begann er, sein Fell zu reinigen, während er die Eindringlinge unablässig aus seinem einzelnen Auge beobachtete. Alan beugte sich zu Meredith hinab.
    »Wir hätten aus der Hintertür flüchten sollen, als sie dieses Monster reingelassen hat«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Warum nur musstest du sie auch noch ermuntern?«
    »Ich? Ich hab doch überhaupt nichts gemacht!« Meredith sah ihn überrascht an.
    »Von wegen, nichts gemacht! Du hast sie angebettelt, ihre Geschichte ganz von Anfang an zu erzählen! Aber wahrscheinlich hätte sie das sowieso getan.« Markby sank in seinen Sessel zurück und starrte düster auf das Tablett mit den Weinflaschen. Der Inhalt leuchtete in den verschiedensten Farben. Markbys Blick wanderte von tiefem Rubinrot, fast Purpur (Damaszenerpflaume) über grünliches Gelb (Stachelbeere) zu hellem Bernstein (Apfel) und endete bei einem tiefen, feurigen Rostbraun. Das dürfte dann wohl der Karottenwhiskey sein, dachte er.
    »So ein Unsinn!« Der Ausdruck in den haselnussbraunen Augen seiner Begleiterin war gekränkt.
    »Du hast ihr Fragen gestellt! Also warst du an ihrer Geschichte interessiert!«, folgerte sie. Cogito ergo sum, dachte

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