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Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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und seine alberne kleine
Schwester komplett aus ihrem Leben verbannt. Zur Ablenkung bewunderte sie den
knackigen Arsch von Clark, der sich gerade über die Kühlschublade beugte und
Flaschenbier nachfüllte.
    »Hey, Boyfriend!«, rief sie. »Ich bin einsam.«
    Clark sah über die Schulter und küsste sie durch die
Luft.
    Ein Glück, dass ich Clark hab, dachte Vanessa. Wenn er
nur ein kleines bisschen...
    Wenn er nur Dan wäre.

 
    j spielt
mit den großen jungs
     
    »Können Sie mich hier
rauslassen?«, bat Jenny.
    Der Taxifahrer hatte die Williamsburg Bridge
überquert, war den Franklin-D.-Roosevelt-Drive Richtung Uptown hochgefahren und
in die 79. Straße eingebogen, um zur West Side zu kommen, aber der Verkehr war
höllisch, und sie warteten jetzt schon geschlagene zehn Minuten vor einer
roten Ampel. Jenny sali, wie der Preis auf dem Taxameter klackemd höher stieg,
obwohl sie keinen Meter vorankamen. Für das Fahrgeld hätte sie sich schon
locker drei M•A•C-Lippenstifte kaufen können. Irgendwann reichte es ihr. Es war
ein herrlicher Herbsttag und sie waren schon auf Höhe der Madison Avenue. Sie
konnte genauso gut zu Fuß gehen.
    Sie drückte dem Fahrer das Geld in die Hand, stieg aus
dem Taxi und wandte sich nach rechts in Richtung Central Park. Die
Nachmittagssonne stand tief am Novemberhimmel, und Jenny musste die Augen
zukneifen, als sie eilig die Fifth Avenue überquerte und den Park betrat. Die
Wege waren mit Herbstlaub bedeckt und der Duft von Holzfeuern und den Hot Dogs
der Straßenverkäufer lag in der Luft. Jenny schlurfte, die Hände in den
Jackentaschen und den
    Blick auf ihre hellblauen Puma-Turnschuhe gerichtet,
durchs Laub und dachte schlecht gelaunt über ihren Bruder nach. Dan merkte
überhaupt nicht, dass er sich zum Vollidioten machte. Es war, als hätte er sich
total aufgegeben und beschlossen, jede wache Minute der Verehrung von Serena
zu widmen. Jenny wusste zufälligerweise genau, dass er peinlich schwülstige
Liebesgedichte über Serena schrieb - sie hatte ihn nämlich auf frischer Tat
ertappt.
    schneide ich mich beim
rasieren, denke ich an deine zähne auf meiner lippe, und aus schmerz wird lust.
    Das war der Satz, den sie hatte entziffern können,
bevor ihr Dan sein Notizbuch aus der Hand gerissen hatte. Schmalzig bis zum
Geht-nicht-Mehr.
    Dass Dan und Serena sich angefreundet hatten, hatte
aber auch ein Gutes. Jenny konnte Serena jetzt nämlich in der Schule jederzeit
einfach so ansprechen, obwohl Serena so ungefähr die coolste Zwölftklässlerin
in ganz New York war und Jenny bloß eine unwürdige Neuntklässlerin. Aber falls
Serena je dahinter kam, was Dan für ein liebeskranker Irrer war, würde sie laut
schreiend das Weite suchen. Schlimmstenfalls war sie dann so angenervt, dass
sie nicht mal mehr mit Jenny reden würde. Verdammt, Dan machte aber auch alles
kaputt.
    Jenny trottete mit hängendem Kopf ziellos durch den
Park, bis sie auf einmal vor der Sheep Meadow, der großen Liegewiese, stand.
    In einiger Entfernung spielten ein paar ältere Jungs
Fußball. Jenny sah ihnen fasziniert zu - besonders einem. Seine Haare
leuchteten im Sonnenlicht goldbraun wie dunkler Honig. Er dribbelte den Ball
geschickt an seinen Freunden vorbei und versenkte ihn mit einem Schuss in dem
aus Pullis und Rucksäcken improvisierten Tor. Er war gebräunt, und als Jenny
seine sehnigen, nackten Arme sali, wurde ihr ganz schwummerig.
    In diesem Moment flog der Fußball durch die Luft und
landete direkt vor ihren Füßen.
    Sie starrte auf ihn hinunter und spürte, wie ihr die
Röte ins Gesicht stieg.
    »Los! Schieß ihn rüber!«, rief einer der Jungs. Jenny
blickte auf. Es war der Braunhaarige. Er stand, die Hände in die Hüften
gestemmt, nur ein paar Meter von ihr entfernt und sah sie mit leuchtend grünen
Augen erwartungsvoll an. Seine Wangen waren gerötet und auf seiner Stirn
glitzerten Schweißperlen. Jenny hätte sie gern auf der Zunge geschmeckt. Sie
hatte noch nie einen so hübschen Jungen gesehen und noch nie ein Gefühl gehabt
wie jetzt, als sie ihn ansah.
    Sie riss den Blick von ihm los, sah auf den Ball
hinunter, biss sich konzentriert auf die Unterlippe und trat mit aller Kraft
dagegen.
    Statt zu den wartenden Typen flog der Ball
kerzengerade in die Luft - direkt über ihren Kopf. Jenny schlug sich die Hand
vor den Mund und schämte sich zu Tode.
    »Den krieg ich!« Der mit den honigbraunen Haaren
machte einen Hechtsprung auf sie zu, sprang, noch bevor der Ball zur Erde
plumpsen

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