Ihre Beiden Väter
nachts arbeitete. Jaime ahnte, dass Srikkanth dazu tendierte, ihn als Mieter zu akzeptieren. Und wieder, wenn es nur sie beide gewesen wäre, hätte Jaime ebenfalls ja gesagt. Er wollte aber einfach das dritte Zimmer für Sophie. So drehte er sich mit einem enttäuschten Gesicht zu Srikkanth um, nachdem der Mann gegangen war. „Ich weiß, sie schläft nachts noch nicht durch“, fing er an, „aber Sophie muss den Unterschied zwischen Tag und Nacht kennenlernen. Und jemand, der einen anderen Rhythmus hat, würde das alles über den Haufen werfen. Du möchtest doch nicht, dass sie die ganze Nacht wach ist. Vor allem nicht, wenn du wieder arbeiten musst.“
Srikkanth runzelte die Stirn. „Bist du sicher? Ich mochte ihn wirklich.“
„Ich auch“, versicherte Jaime, „aber wir müssen daran denken, was das Beste für Sophie ist. Möchtest du , dass ich ihn lieber anrufe?“
Am Ende rief Srikkanth an, der das Gefühl hatte, dass es seine Verantwortung war, da er ja die Anzeige aufgegeben hatte. Die ließ er zum Ende der Woche auslaufen und gab Jaimes Beharrlichkeit, das Zimmer für Sophie herzurichten, nach. Solange Nathaniel noch darin wohnte, konnten sie nichts für sie rein stellen. Jaime überredete Srikkanth allerdings, noch einige Dinge für sie einzukaufen. Die Möbel konnten sie ja einlagern.
Wie mit allem, was Sophie betraf, ließ sich Srikkanth auch davon überzeugen. Erneut fuhren sie zu Babies Я Us auf der Suche nach einem perfekten Kinderbett und einem Schaukelstuhl. Der Stuhl war einfach. Srikkanth liebte diese Stühle. Die einzige Frage war nur, welches Holz und welchen Stoff er nehmen sollte.
„Schauen wir mal zu den Betten, dann können wir sehen, was zu den anderen Sachen passt“, schlug Jaime vor. „Immerhin gibt es bei den Betten viel mehr Auswahl als bei den Schaukelstühlen.“
Srikkanth war einverstanden und ließ sich von Jaime in die Abteilung für Betten und Bettwäsche führen. Bei den Ersten, die sie sahen, verzog er das Gesicht. Viel zu viel Schnickschnack, Spitze und Prinzessinnen. „Du wirst nicht so ein verwöhntes Mädchen werden, oder?“, fragte er Sophie, die in ihrem Kinderwagen schlief. „Wenn du es wärst, wüsste ich nämlich nicht, was ich mit dir tun sollte.“
„Da sind noch viele andere“, wies Jaime hin. „Nur weil sie ein Mädchen ist, müssen wir nicht so eines nehmen. Wir können nehmen was wir wollen, auch wenn es nicht so typisch für Mädchen ist.“
„Schon, nur mag ich die ganzen Boote und Züge für die Jungs auch nicht wirklich“, meinte Srikkanth.
„Die haben doch auch etwas Neutrales“, betonte Jaime. „Sieh dir das an.“ Er zeigte Srikkanth ein Bettdecken-Set aus vier Teilen mit verschiedenen Stofftieren, die zusammengekuschelt waren. „Das ist überhaupt nicht mädchenhaft.“
Einen Moment betrachtete Srikkanth die Decke und strich über das weiche Material. „Das ist schön“, stimmte er Jaime zu.
„Und es ist im Angebot“, bemerkte Jaime. „Da kriegst du zwei Stück für die Hälfte weniger, was die anderen Produkte kosten.“
„Okay, okay“, lachte Srikkanth. „Du hast mich überzeugt. Jetzt müssen wir nur noch ein Bett finden.“
Jaime grinste und führte Srikkanth in die Möbelabteilung. „Nimm eines, das man umbauen kann, damit sie später auch noch darin schlafen kann“, riet er seinem Freund. „Ansonsten kaufst du ihr in ein paar Jahren wieder neue Möbel.“
„Das ist vernünftig.“ Srikkanth gab ihm recht. Langsam lief er durch die Reihen. Schließlich blieb er an einem Bett aus dunklem Kirschholz stehen. Er überprüfte die langen Seiten, die sich in ein Kopf- und Fußteil eines Doppelbettes umbauen ließen. Weder in einem Teenagerzimmer noch in einem Erwachsenenschlafzimmer wäre es so deplatziert. „Und es hat auch noch eine passende Truhe und Kleiderschrank. Alles, was wir dann noch brauchen, ist ein Schaukelstuhl aus Kirsche und einen Hocker und wir sind fertig.“
„Siehst du“, zog Jaime ihn auf. „Ich hab doch gesagt, Sophie braucht ihr eigenes Zimmer. Den Laufstall können wir ja immer noch benutzen, wenn sie unten schläft oder wenn wir sie an einem bestimmten Ort haben wollen, wenn sie wach ist.“
„Vielleicht können wir auch eine Schaukel für sie mitnehmen, wenn wir ein eigenes Zimmer für sie haben“, überlegte Srikkanth und blickte hinüber zur Auslage.
„Vorher brauchen wir einen Hochstuhl“, widersprach Jaime. „Im Laufstall kann sie unten schlafen, füttern
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