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Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Cryver den Saal. Bard, der junge Offizier, blieb mit den beiden Wachen zurück.
    »Dieser verdammte Fuchs«, knurrte Hull jetzt. »Die ganzen Jahre hat die gesamte Galaxis ihn für tot gehalten, und nun taucht er wieder auf und lacht sich krumm über uns.«
    »Und wenn schon«, murmelte Gordon. »Wesentlicher ist, was geschehen wird, wenn dieser Lord Susurr erscheint.«
    »Was wird er mit uns machen?« fragte Hull.
    »Nun, man könnte es als eine Art geistige Vivisektion bezeichnen. Er wird sich aus unserem Gehirn alles an Informationen herausholen, was er braucht. Übrigbleiben werden lediglich zwei geistlose Wracks, die man später aus dem Weg räumen wird.«
    Hull schüttelte sich. Nach einer Weile sagte er mit tiefem Haß in der Stimme: »Es wundert mich nicht, daß Brenn Bir damals die Magellaner so gnadenlos vernichtete.«
    Dann sprachen sie nichts mehr, denn es gab nichts mehr zu sagen. Gordon preßte sich an die Säule, um den Druck der Ketten zu mildern. Die Wachen scharrten am Eingang unruhig mit den Füßen und warfen hin und wieder einen Blick auf die beiden Gefangenen. Gordon vernahm keinerlei Geräusche von draußen. Was ging hier auf dieser Welt vor sich? Um einen wichtigen Ort konnte es sich für Cryver und die anderen kaum handeln, sonst hätte ihr Verbündeter Ollen Aar nicht genannt und sie nicht hierhergelockt – denn daß er es absichtlich getan hatte, daran bestand kein Zweifel.
    Aber hatte Jon Ollen hier vielleicht eine Falle errichtet, die nicht nur für Hull und Gordon gedacht war, sondern auch für eine größere Flotte des Imperiums? Hatte Jhal Arn nicht gesagt, er würde drei Geschwader herschicken, falls sie nicht innerhalb von dreißig Tagen zurück wären? Mein Gott, er und Hull hatten dem Feind ja geradezu in die Hände gearbeitet! Was sollte Lianna von ihm halten, wenn sie davon erfuhr. Er dachte an sie und die Art und Weise ihres Abschieds. Er versuchte, die Gedanken zu verscheuchen. Er wollte überhaupt nichts denken. Abwesend beobachtete er das Blättermeer draußen, das sich sanft im Wind wiegte. Allmählich verloren die leuchtenden Farben ihre Kraft. Die Wachen am Eingang blickten unruhig die Straße entlang. Als es dämmriger wurde, traten sie weiter hinaus, als wollten sie dem Saal nicht zu nahe sein, wenn Lord Susurr kam, um sich mit den Gefangenen zu beschäftigen.
    Im Innern wurde es rasch dunkel, schneller als draußen. Gordon erstarrte plötzlich. Etwas schlich auf leisen Sohlen an sie heran.
     

 
12.
     
    Gordon fühlte, wie seine Haut zwischen den Schultern prickelte. Er vernahm das schleichende Geräusch nun seitwärts, als versuche jemand, im Schutz der Säulen zu den beiden Gefangenen zu gelangen.
    Dann hob sich knapp vor ihm gegen das letzte schwache Zwielicht, das durch den Eingang fiel, das Profil Shorr Kans ab.
    »Hört zu und schweigt um Himmels willen«, flüsterte er. »Ihr werdet noch schlimmer als tot sein, bevor der Morgen kommt, wenn ich euch nicht heraushelfe. Es besteht eine Chance, daß ich es schaffe.«
    »Und weshalb sollten Sie?« fragte Gordon leise.
    »Weil er uns so sehr ins Herz geschlossen hat«, murmelte Hull.
    »Himmel, gib mir lieber einen klugen Feind als einen vernagelten Freund. Versteht ihr nicht, ich habe vielleicht nur ein paar Minuten, ehe der verdammte H'harn kommt.«
    »H'harn?«
    »Ihr nennt sie Magellaner. Susurr ist einer von ihnen. Und wenn er erst da ist, ist es aus mit euch.«
    Das war etwas, das Gordon nicht bezweifelte. Trotzdem fragte er: »Wenn dieses Wesen ein so fähiger Telepath ist, weshalb weiß er dann nicht, was Sie beabsichtigen?«
    Es lag Geringschätzung in Shorr Kans Stimme, als er antwortete: »Ihr scheint die H'harn für allmächtig und allwissend zu halten. Das sind sie nicht. Sie haben ungeheure parapsychische Kräfte, aber nur, wenn sie sich auf ein Objekt konzentrieren. Sie können ihre mentalen Kräfte nicht ausbreiten und alles wahrnehmen. Und in einer bestimmten Entfernung ist es damit überhaupt aus.«
    Gordon wußte das aus seiner eigenen Erfahrung auf Teyn. Er schwieg. Shorr Kan warf einen unruhigen Blick auf den Eingang und fuhr dann hastig flüsternd fort: »Ich muß mich beeilen. Hört zu ... Seit der Niederlage der Liga habe ich mich hier in der Öde versteckt. Ich bildete mir ein, ich könnte diese Gecken von Grafen früher oder später dazu bringen, nach meiner Pfeife zu tanzen – ich wollte, daß sie sich gegenseitig in die Haare gerieten, und ich hätte dann die Herrschaft in der Öde

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