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Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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jubelnden Menge zuzuwinken.
    Als sie an Gordon vorbeischritt, bedeutete sie ihm, mit ihr zu kommen.
    Es gab nun keine Pause mehr zwischen den Geschoßsalven, und der ganze Palast vibrierte davon. Gordon und Korkhann folgten Lianna zum Verteidigungsraum. Diesmal eilte Shorr Kan einfach hinter ihnen her. Gordon bemerkte, daß die Wachen ihn nicht zurückhielten.
    Abro kam durch die Gruppe aufgeregter Offiziere Lianna entgegen. »Kein Zweifel, Hoheit«, empfing er sie atemlos. »Die Flotte der Barone nähert sich mit Höchstgeschwindigkeit, aber sie nimmt nicht Kurs auf Hathyr, sondern Austrinus, wo Engls Schiffe noch gegen die Grafen kämpfen.«
    Sie würde also keine Hilfe für sie hier bedeuten, dachte Gordon düster, obwohl ihre Absicht natürlich strategisch richtig war. Würden sie direkt auf Hathyr zueilen, konnten die Grafen ihnen in den Rücken fallen.
    »Wenigstens vierundzwanzig verschiedene Landeoperationen von Naraths Transportern wurden bereits in diesem Quadranten von Hathyr gemeldet. Wir haben eine große Anzahl der Schiffe zerstört, konnten sie jedoch bedauerlicherweise nicht alle vernichten. Viele unserer Geschützstationen sind nicht mehr aktionsfähig.«
    »Wir werden die Stadt verteidigen«, bestimmte Lianna. »Wir können sie halten, bis die Barone frei sind, uns zu helfen.«
     

 
22.
     
    Hathyr City bot ein grauenvolles Bild, als eine ihrer Verteidigungslinien nach der anderen fiel. Eine Nacht, einen Tag, und nun den Teil einer zweiten Nacht landeten die Transporter bereits in unregelmäßigen Abständen. Manche schlugen nur noch als brennende Wracks auf dem Grund auf, doch nun, da ein großer Teil der Abwehrkanonen ausgefallen war, kamen die meisten unbeschädigt an und spuckten ihre barbarischen Horden aus.
    Sie waren von den Grafen mit wirkungsvollen Waffen ausgestattet worden. Atomkugeln explodierten wie eine Feuerwand vor ihnen und brannten sich einen Weg durch Hathyr Citys Straßen. Die Strahler der Männer von Fomalhaut erwiderten das Feuer. Nichtmenschliche Wesen aller Arten fanden den Tod, und ihre Leichen häuften sich an den Kreuzungen. Doch immer mehr drängten nach. In ihrem Schlachtenrausch warfen viele von ihnen die Waffen zur Seite und kämpften mit Raubtierrachen und krallenbewehrten Pranken. Von allen Seiten kamen sie und schlossen einen immer engeren Ring um das Herz der Stadt.
    Gordon stand mit Lianna, Korkhann und Shorr Kan auf der hohen Terrasse des Palastes und starrte hinab auf die Schlacht, die näher und näher kam. Im Schein der Feuer sahen sie die Luftkissenwagen der Fomalhauttruppen in stetigen Wellen verzweifelt vorstoßen.
    »Es sind zu viele«, murmelte Lianna. »Seit Jahren hat Narath sich um die Gunst der Nichtmenschen bemüht – und hier sehen wir den Erfolg.«
    »Wie ist es nur möglich, daß ein Mensch wie Narath sie so beeinflussen kann?« Gordon deutete auf die im Rauchdunst erstickten Straßen. »Tausende von ihnen sterben jede Minute, aber der Rest drängt unaufhaltsam nach. Sie scheinen geradezu mit Freude für Narath zu sterben. Ich verstehe es nicht.«
    »Das kann ich Ihnen erklären«, warf Korkhann ein. »Narath ist wirklich menschlich nur in bezug auf sein Äußeres. Es ist mir gelungen, ein wenig in sein Gehirn einzudringen. Er ist ein Atavismus, der aus der Zeit zurückführt, ehe die Evolutionspfade sich trennten – kurz gesagt, ehe es einen Unterschied zwischen Menschen und Nichtmenschen gab. Deshalb lieben und verstehen diese Tierwesen ihn – weil er denkt und fühlt wie einer von ihnen. Was für einen normalen Menschen völlig unmöglich ist.«
    Gordon starrte hinunter auf das Panorama der Zerstörung. »Atavismus«, murmelte er. »Dann verdanken wir das alles einem winzigen Gen?«
    »Tut mir einen Gefallen«, brummte Shorr Kan. »Erspart uns diese philosophischen Belehrungen.«
    Ein junger Offizier stürzte mit weißem Gesicht auf die Terrasse. »Hoheit«, rief er nach einer hastigen Ehrenbezeigung. »Minister Abro bittet Sie, den Palast sofort mit einem Wagen zu verlassen.«
    Lianna schüttelte den Kopf. »Ich danke dem Minister, aber sagen Sie ihm, ich werde nicht von hier weggehen, solange mein Volk für mich kämpft und stirbt.«
    Gordon öffnete den Mund. Doch als er ihr Gesicht sah, wußte er, daß eine Einmischung zwecklos wäre. Shorr Kan hatte weniger Hemmungen. »Wenn der Kampf erst zu Ende ist, werden Sie vielleicht keine Möglichkeit mehr haben, von hier wegzugehen, Hoheit.«
    »Das ist der Rat, den ich von dem Herrscher

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