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Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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»Daran ist wohl nicht zu zweifeln. Ich habe mir schon den Kopf zerbrochen, wie ich dieser Falle entgehen könnte ...«
    Mit gespieltem Erstaunen sagte Gordon: »Ich dachte, da es ohnehin keine Hoffnung für uns gibt, daß Sie wie ein Mann bis zum letzten Atemzug kämpfen würden.«
    Shorr Kan zuckte die Schultern. »Es wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben. Denn ich muß gestehen, ich sehe einfach keinen Ausweg mehr.«
    Die Stunden vergingen. Offiziere und Ratsmitglieder strömten im Palast ein und aus. Lianna hatte keine Zeit für Gordon, und es gab nichts, was er hätte tun können. Er kam sich völlig überflüssig vor.
    »Aber ich bin der Ansicht, daß Sie die Schlüsselperson hier sind, John Gordon«, sagte Korkhann, der auf ihn zukam. »Lianna informierte mich. Sind Sie ganz sicher, daß Sie nichts über den Disruptor wissen, was die H'harn aus Ihnen herausholen könnten?«
    »Ganz sicher. Ich weiß nur, wie er bedient wird. Weshalb fangen Sie jetzt auch noch damit an?«
    »Weil es meine Pflicht wäre«, erwiderte Korkhann düster, »Sie zu töten, so sehr ich Sie auch schätze, ehe die H'harn Sie in ihre Hände bekommen.«
    »Ich verstehe«, murmelte Gordon. Verdammt, dachte er. Wird mich das bis zu meinem Lebensende verfolgen?
    »Kommen Sie mit mir«, schlug Korkhann vor. »Hier können Sie nichts tun, aber vielleicht interessiert es Sie, wie es bei uns aussieht.«
    Shorr Kan schloß sich ihnen an und fragte: »Wo ist Hull?«
    »Im Kommunikationsraum. Er spricht mit Throon«, erwiderte Korkhann. »Sie haben ihm mit Ihrer Vermutung, daß die H'harn sich bereits dicht bei unserer Galaxis aufhalten, einen ganz schönen Schrecken eingejagt.«
    »Der steckt wohl in uns allen«, murmelte Gordon.
    »Nicht in diesem Mann«, erklärte Korkhann, der Shorr Kan interessiert gemustert hatte. »Er fürchtet weder Gott noch den Teufel.« Dann fügte er hinzu: »Ich hoffe, Sie verzeihen mir, daß ich mich, sozusagen, ein wenig in Ihrem Kopf umsah.«
    Shorr Kan tat es als unwichtig ab und wandte sich an Gordon. »Mit meinen nicht unbedeutenden militärischen Fähigkeiten – Sie müssen doch zugeben, daß ich nahe daran war, die Galaxis zu erobern – dachte ich, man würde meine Dienste in diesem Kampf nicht ablehnen. Aber Abro ignorierte mich. Also schließe ich mich Ihnen an. Ich werde Ihnen im Notfall den Rücken decken.«
    »Sie wären mir überall anderswo lieber als in meinem Rücken«, brummte Gordon. »Ich bin allergisch gegen Messer.«
    Shorr Kan grinste. »Immer zu einem Späßchen aufgelegt. Schließlich muß ich mich auf Sie verlassen, daß Sie meinen Hals aus der Schlinge halten, also würde ich nie ...«
    Ein dröhnendes Brausen übertönte Shorr Kans Stimme. Blitze zuckten von verschiedenen Punkten der Stadt himmelwärts.
    »Geschosse«, erklärte Shorr Kan unbewegt während einer sekundenkurzen Stille. Die Lichtstreifen jagten nun von scheinbar überall empor und schnitten sich am Himmel.
    Ein einziger Schrei kam von der Stadt. Korkhann deutete mit einem Flügel. Aus ungeheurer Höhe stürzte etwas Glühendes herab – ein getroffenes Sternenschiff. Mit einem durchdringenden Bersten schlug es jenseits der Stadt auf. Die Schockwelle und sengende Hitze ließen sie taumeln.
    »Das war ziemlich knapp«, beschwerte sich Shorr Kan. »Ich wollte, die Jungs würden ein bißchen besser aufpassen, wo sie ihre Spielzeuge fallen lassen.«
    »Wie ist es mit dem?« fragte Gordon. In weit größerer Entfernung stürzte ein zweiter Feuerball ab. Von den Auswirkungen seines Aufpralls war hier kaum etwas zu spüren.
    »Viel besser. Und ich hoffe, es bleibt so. Ein Volltreffer über der Stadt ...« Er beendete den Satz nicht. Aber es war auch nicht nötig. Gordon hatte sich mit dem gleichen Gedanken beschäftigt.
    Plötzlich waren laute Rufe und Schreie aus den Straßen zu vernehmen. Erschrocken fragte Gordon: »Was ist jetzt passiert?«
    »Hören Sie denn nicht? Es sind Hochrufe!« erklärte ihm Korkhann.
    Sie kamen näher. Und nun sahen sie auch die dichtgedrängte Menschenmenge, die den offenen Luftkissenwagen begleitete. Lianna stand mit zum Gruß erhobener Hand darin und lächelte ihrem Volk zu, als handle es sich um eine einfache Parade.
    Früher hatte er sich über das höfische Protokoll geärgert und über ihre majestätische Haltung. Doch nun sah er auch die andere Seite davon, und er war ungemein stolz auf sie, als sie hocherhobenen Hauptes den Treppenaufgang emporstieg und sich noch einmal umdrehte, um der

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