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Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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naheliegende Probleme.« Dabei ruhten seine ernsten gelben Augen auf Lianna. Sie legte ihre Hand in einer herzlichen Geste auf seinen seidigen Federschopf.
    »Ich habe dir Sorgen gemacht«, murmelte sie und wandte sich an Gordon. »Korkhann kam mit mir zur Erde und stand die ganze Zeit mit Fomalhaut in Verbindung. Er hat sein Bestes getan, die Angelegenheiten aus der Ferne zu regeln.«
    Korkhann blickte auf Gordon und sagte mit seiner rauhen pfeifenden Stimme: »Ich bin froh, daß Sie heil angekommen sind, John Gordon, solange Prinzessin Lianna noch ein Königreich hat, in das sie zurückkehren kann.«
    Lianna hatte es mit einer Handbewegung abgetan, und Gordon kämpfte in dem Augenblick noch immer mit der Verwirrung, die seine plötzliche Gegenüberstellung mit einem eineinhalb Meter großen Wesen hervorgerufen hatte – ein Geschöpf, das aufrecht ging, mit prachtvollen Federn bedeckt war, das das vom Englischen abgeleitete Imperianisch sprach und graziös mit den Krallenfingern gestikulierte. Doch jetzt, während des Fluges, erinnerte er sich wieder daran.
    Korkhann spielte Schach mit Lianna, während er sich mit Mikrofilmen aus der Schiffsbibliothek beschäftigte. Zumindest tat er so, eigentlich wartete er jedoch nur darauf, daß Korkhann ihn endlich mit Lianna allein ließ.
    »Korkhann«, stieß er abrupt aus. Er mußte heftig gegen das Unbehagen ankämpfen, das ihn beim Anblick des Nichtmenschen immer noch befiel. »Korkhann, was meinten Sie damit, als Sie sagten, Sie seien froh, daß ich gekommen bin, solange Lianna noch ein Königreich hat?«
    Lianna blickte vom Brett auf. »Es ist nicht notwendig, das jetzt zu erörtern. Korkhann ist ein treuer Freund und ein ergebener Minister. Aber er sorgt sich zu sehr ...«
    »Hoheit«, unterbrach Korkhann sie sanft. »Ich weiß, daß Sie sich nicht weniger Gedanken über Narath Teyn machen, aber Sie haben sie John Gordons wegen einstweilen verdrängt.«
    Lianna sprang wütend auf. Doch dann setzte sie sich wieder. »Ich fürchte, du hast recht«, murmelte sie. »Gut, sag es ihm.«
    »Narath Teyn«, begann Korkhann, »ist Liannas Vetter, und er hat es auf die Krone Fomalhauts abgesehen. Er ist der nächste in der Erbfolge, sollte ihr etwas zustoßen oder sollte sie abdanken ... Wieviel wissen Sie eigentlich über das Königreich, John Gordon?«
    Gordon deutete auf den Mikrofilm. »Ich konnte ihn mir bisher nur flüchtig ansehen.« Er runzelte die Stirn. »Ich könnte mich fragen, was das mit Ihrem Ressort zu tun hat.«
    »Auch das werde ich Ihnen erklären.« Korkhann erhob sich und drückte auf einen Knopf. Ein Teil der Wandverkleidung glitt zur Seite und gab eine dreidimensionale Karte des Königreichs Fomalhaut frei – eine Ansammlung winziger Sonnen in der simulierten Schwärze des Raumes, dominiert von einem weißen Stern, dem das Gebiet seinen Namen verdankte.
    »Es gibt viele nichtmenschliche Rassen in der Galaxis«, fuhr Korkhann fort. »Einige sind intelligent und zivilisiert, andere sind nicht mehr als Tiere. In den frühen Tagen kam es zu einigen bedauerlichen Begegnungen – an denen beide Seiten nicht ganz schuldlos waren. Sie, zum Beispiel, finden mich abstoßend ...«
    Gordon zuckte zusammen. Er bemerkte, daß Lianna ihn anblickte. Sein Gesicht begann zu glühen. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Verzeihen Sie«, Korkhann lächelte. »Sie waren außerordentlich höflich, und ich möchte Sie nicht verletzen. Vor allem, da mir klar ist, daß es sich bei Ihnen um eine rein instinktive Reaktion handelt ...«
    »Korkhann ist Telepath«, warf Lianna ein. »Viele der Nichtmenschen können Gedanken lesen. Wenn es also stimmt, was er sagt, John Gordon, tust du gut daran, diesen Instinkt zu überwinden.«
    »Sie müssen verstehen«, sagte Korkhann, »etwa die Hälfte der Welten unseres Königreichs sind nichtmenschlich.« Seine Krallenfinger glitten rasch über die Karte und wiesen auf bestimmte Punkte. »Und das hier sind die Welten, die kein eigenes intelligentes Leben hervorbrachten und die ihre Leute kolonisierten.« Wieder deutete er auf verschiedene Punkte. »Dies sind die Planeten mit dichter Bevölkerung. Es läuft darauf hinaus, daß die Menschen den Nichtmenschen zahlenmäßig um etwa zwei Drittel überlegen sind. Es ist Ihnen sicher bekannt, daß die Prinzessin mit Unterstützung des Rates regiert, der sich in zwei Kammern teilt, worin die eine die planetarische Einheit repräsentiert, die andere die Bevölkerung.«
    Gordon begann einen Teil des Gesamtbilds

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