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Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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ohnehin tun werden.«
    »Unsere einzige Hoffnung ist, kehrtzumachen und zu entkommen zu versuchen. Mit Ihrer Erlaubnis, Hoheit.«
    »Nein«, widersprach Lianna unerwartet. »Es ist nicht notwendig, mich zu schonen, Harn Horva. Danke für die Absicht. Aber ich weiß ebensogut wie Sie, daß wir wohl ihren Schiffen, nicht aber allen ihren Geschossen entkommen würden.«
    Harn Horva warf heftig mit Worten wie Ausweichmanöver und Geschoßvernichtungsbatterien um sich, aber Lianna wandte sich bereits an den Techniker am Kommunikator. »Stellen Sie eine normale Verbindung zur königlichen Kommunikationszentrale her ...«
    »Hoheit«, warf der Kapitän erschrocken ein. »Sie werden die Botschaft abhö...«
    »Genau das sollen sie«, erklärte Lianna. Gordon erschrak über den Ausdruck in ihren Augen. Er setzte zum Sprechen an, doch Korkhann kam ihm zuvor. »Ihr Plan ist verwegen, Hoheit. Und manchmal macht Verwegenheit sich auch bezahlt. Aber ich bitte Sie, sehr zu überlegen, ehe Sie sich in die Hände ...«
    »Und euch alle ebenfalls. Das ist mir völlig klar, Korkhann. Ich habe darüber nachgedacht – und ich sehe keinen anderen Weg.« Sie blickte die Anwesenden ernst an. »Ich werde Fomalhaut davon unterrichten, daß ich beabsichtige, meinem Vetter Narath Teyn auf Marral einen Besuch abzustatten, um mich mit ihm zu besprechen. Und genau das werde ich dann auch tun.«
    Ein Augenblick herrschte atemloses Schweigen. Lianna fuhr fort: »Wenn bekannt ist, daß ich nach Marral fliege, und mir stößt dabei etwas zu, wird man zweifellos meinen Vetter dafür verantwortlich machen. Zumindest würde die öffentliche Meinung sich so weit gegen ihn erheben, daß er nicht mehr auf den Thron hoffen kann. Das wiederum bindet die Hände unserer Freunde hinter dem Treibgut. Denn Narath Teyn wird es nicht wagen, mich aus dem Weg zu räumen, wenn er dadurch seine eigenen Pläne gefährdet sieht.«
    »Das ist alles gut und schön«, warf Gordon ein. »Aber was geschieht, wenn du erst dort bist? Teyn wird dich ausschalten – und du gibst dich auch noch freiwillig in seine Hände.« Er blickte sie beschwörend an und war sich des eisigen Schweigens durchaus bewußt. »Nein, Kapitän Horvas Idee ist besser. Die Chance mag klein sein, aber ...«
    Lianna unterbrach ihn kühl. »Ich danke für deine Anteilnahme, John Gordon. Doch ich habe mir alles gut überlegt. Und nun geben Sie mir Fomalhaut«, wandte sie sich an den Techniker. Sie achtete nicht auf die Röte, die Gordons Gesicht überzog.
    Lianna sprach ihre Botschaft, wechselte kurz ein paar Worte mit dem Kapitän und verließ die Brücke. Gordon und Korkhann folgten ihr. Vor dem Aufenthaltsraum angekommen, sagte sie: »Würdest du uns bitte kurz allein lassen, Korkhann?«
    Der Minister verneigte sich und schritt auf seinen langen dünnen Beinen gravitätisch den Gang entlang. Lianna stieß die Tür auf, ohne zu warten, daß Gordon sie für sie öffne. Als sie allein waren, sah sie ihn ernst an: »Du darfst niemals meine Entscheidungen und Befehle in der Öffentlichkeit beanstanden oder in Frage stellen.«
    »Und wie ist es privat? Wirst du auch im Schlafzimmer das Kommando führen?«
    Jetzt rötete sich ihr Gesicht. »Es mag für dich schwer zu verstehen sein. Du kommst aus einer anderen Zeit, einer anderen Kultur ...«
    »Stimmt. Und nur, damit du es weißt. Ich werde niemals mein Recht aufgeben, zu sagen, was ich denke.« Sie öffnete den Mund, und er hob die Stimme – nicht viel, doch war etwas in ihr, das sie schweigen ließ. »Und wenn ich als Freund spreche, als der Mann, der dich liebt und um dich besorgt ist, dann will ich dafür nicht öffentlich ins Gesicht geschlagen werden.« Seine Augen funkelten so wütend wie ihre. »Ich fange an, mich zu fragen, Lianna. Vielleicht würdest du mit jemand anderem besser auskommen; jemandem, der sich mehr um das Protokoll kümmert.«
    »Bitte, versuche doch, mich zu verstehen«, bat sie ein wenig weicher. »Ich habe eine Menge Verpflichtungen, die ich über meine persönlichen Wünsche und Gefühle stellen muß. Ich bin für ein Königreich verantwortlich ...«
    »Ich verstehe gut genug«, knurrte Gordon. »Ich hatte einst ein Imperium, für das ich verantwortlich war. Vielleicht erinnerst du dich? Gute Nacht!« Er schloß die Tür hinter sich. Auf dem Gang mußte er trotz seiner Verärgerung lächeln. Er fragte sich, wie oft man sie einfach hatte stehenlassen. Nicht oft genug, dachte er.
     
    Am nächsten »Tag« – willkürlich im

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