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Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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nahm sie an den Schultern. Sie entzog sich ihm nicht, aber sie kam auch nicht in seine Arme. Sie lächelte nur unsicher und benutzte die gleichen Worte wie Zarth Arn: »Du mußt Geduld mit mir haben.«
    Er ließ sie los. »Das werde ich«, sagte er und versuchte, die Bitterkeit aus seiner Stimme zu halten. Er trat ans Fenster. Die Gipfel lagen nun im Dunkeln, und die Schneefelder verwandelten sich mit den ersten Sternen in glitzernde, blaue Flächen. Er fühlte sich so kalt und verloren wie der Wind, der über dieses ewige Eis strich.
    »Zarth Arn erwähnte, daß du zu Hause Schwierigkeiten hast.«
    Sie tat es mit einer Handbewegung ab. »Nichts Wichtiges. Du sollst mich wohl überreden, schleunigst zurückzukehren, nicht wahr?« Sie wartete nicht auf seine Antwort. »Das werde ich auch tun, morgen schon. Doch nur, wenn du mit mir kommst.« Sie berührte sanft seinen Arm. »Ich habe dir weh getan«, sagte sie leise. »Ich wollte es nicht. Verzeihst du mir?«
    »Natürlich, Lianna.«
    »Dann komm mit. Ein wenig Zeit, John Gordon – das ist alles, was ich brauche.«
    »Gut. Ich begleite dich.« Und wenn ich dich wieder ganz von neuem erobern muß, dachte er, dann werde ich es so gut tun, daß du vergessen wirst, ich habe je anders ausgesehen.
     

 
3.
     
    Das königliche Sternenschiff mit der Weißen Sonne Fomalhaut am Bug hob vom Raumhafen ab, der außerhalb der größten Stadt der Erde lag – eine Stadt mit weiten Flächen und harmonisch aufstrebenden Gebäuden. Hohe Türme ragten an den Kreuzungen aus dem Gerüst der mehrfachen Straßenschichten. Flugwagen zogen ihre Bahnen und ließen sich wie rastende Vögel auf den Türmen nieder.
    All das ließ das Sternenschiff zurück und tauchte hinein in sein Element, die dunklen Ozeane des Raumes, die sich so endlos zwischen den Sterneninseln erstreckten. Der gelbe Punkt Sols und der alte grüne Planet, von dem aus sich die menschliche Rasse in das Universum ausgebreitet hatte, verloren sich in der Schwärze des Alls. Erneut überwältigte Gordon der Glanz der unverschleierten Sterne. Rot und gold und smaragdgrün, blau und violett und wie Brillanten funkelten sie, sie, die das Reich der Sternenregenten bildeten – die Königtümer Lyra, Cygnus, Kassiopeia, Polaris und Kanopus mit der Hauptwelt des Mittelgalaktischen Imperiums. Der Herkulessternhaufen erstrahlte mit seinen Sonnen. Im Süden gleißte der Orionnebel am Firmament, während das Schiff westwärts raste, dem Königreich Fomalhaut entgegen. Weit im Norden lag der schwarze Flecken des Wolkenreichs, wo das untergegangene Thallarna nun in Frieden ruhte.
    Einmal, als das Schiff den Kurs änderte, um gefährlichem stellaren Treibgut auszuweichen, sah Gordon die immer noch unerforschten Magellanschen Wolken, die wie weit entfernte Inseln im intergalaktischen Raum schwammen. Er erinnerte sich, daß einst eine Invasion durch die Magellaner stattgefunden hatte, als das Imperium noch jung gewesen war. Eine Invasion, die von einem Vorfahren Zarth Arns mit jener geheimen und furchtbaren Waffe des Imperiums, dem Disruptor, vernichtend zurückgeschlagen worden war.
    Gordon dachte an Keogh und seine detaillierte psychologische Erklärung dessen, was er den »Disruptorwahn« bezeichnet hatte. Er lächelte und schüttelte den Kopf. Schade, daß Keogh nicht hier war. Er könnte das Sternenschiff als Mutterleibsymbol deuten, aber wie würde er es Korkhann, Liannas Minister für Nichtmenschliche Angelegenheiten, erklären?
    Sein erstes Zusammentreffen mit Korkhann am Abend vor dem Start war ein Schock für Gordon gewesen. Er hatte wohl gewußt, daß es nichtmenschliche Bürger im Imperium gab, und einige hatte er auch aus einiger Entfernung zu Gesicht bekommen, aber es war das erstemal, daß er einem direkt gegenüberstand.
    Korkhann stammte von Krens, einem Sternensystem an den äußersten Grenzen des Königreichs Fomalhaut. Von dort, so sagte Korkhann, konnte man über die endlose Öde des Äußeren Raumes blicken, als beuge man sich über die letzte dünne Mauer der Zivilisation.
    »Die Grafen der Öde«, hatte Zarth Arn ihm erklärt, »sind die Verbündeten des Reiches. Aber sie sind ein wilder Haufen. Sie versteifen sich darauf, daß ihr Treueeid sie noch lange nicht dazu verpflichte, Imperiumsschiffe über ihre Grenzen zu lassen. Mein Bruder ist der Ansicht, es wäre besser für uns, die Grafen als Feinde denn als Freunde zu haben.«
    »Ihre Zeit wird kommen«, prophezeite Korkhann. »Im Augenblick gibt es jedoch

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