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Ihre Leidenschaft

Ihre Leidenschaft

Titel: Ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Véronique Olmi
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love, Love in Paris. Ja, ich will. Paris by night, Paris by day und der french kiss auf der Bank neben der Weide, wo sie es gewagt hatten, das Kind zu erwähnen: »Ein Kind von dir, mein Lieb, mein Lieb«, hatten es ohne Furcht erwähnt, weil sie gewiss nicht daran glaubten. »Ein Kind von dir«, das sagt sich so schön, die verrückteste aller Fantasien, die, kaum verwirklicht, alles verderben würde, eine Wirklichkeit, die sie auf den Boden zurückbringen würde, sie, die in der zauberhaften Kulisse der erfundenen Liebe schwebten, weil das nicht länger warten kann, man MUSS lieben, es muss geschehen, also wirft man sich mit Haut und Haar hinein. Ich überlasse dir mein Leben, ich lecke deine Wunden, ich lächle über deine Fehler, ich akzeptiere deine Schwächen, ich liebe dich. Ich liebe alles. Die Feigheit des Ehemanns ist die tapfere Loyalität des Familienvaters, die Feigheit des Liebhabers ist die unumgängliche Zerrissenheit des Mannes zwischen zwei Leben. Wie schwer es sein muss, mein Lieb, meine erste Liebe, niemanden verletzen zu wollen und nicht zu lügen, das ist außergewöhnlich, so selten, ich verstehe, dass wir dich für immer behalten wollen, sie und ich, sie wie ich, My first love, My first husband, ja , ich weiß, sie ist eine verbitterte Frau, verbittert und boshaft, sag es noch mal, sag es mir noch mal, damit ich dich bemitleide und mich mit ihr vergleiche, mich, die Unvergleichliche, die erfahrene Geliebte, in meinen Armen genießt du, mit ihr zankst du, das ist wunderbar, mit ihr langweilst du dich, mit mir lachst du! Lach! Aber lach doch, mein Lieb, sieh mal, ich habe immer noch meine kleine Gardine auf dem Kopf, das ist komisch, oder?, seit fünfunddreißig Jahren spiele ich mit meinen Schwestern Braut: Ja, ich will. Ich mache noch einen Schritt, ich reiße die Gardine ab, oh, là, là!, eine Katastrophe, nicht zu schnell gehen, auf der Stelle treten! Du wirst sie niemals verlassen, der Hund in seiner Nische, in seinem getrennten Zimmer, gut gehalten in seinem Verlangen nach Unterwerfung, die Leine ist kurz, my first love, treten wir auf der Stelle! Wenn wir uns aufschwingen, zwei Ballons im Himmel von Paris, aufgebläht von Luft und Stolz, oh, mein Lieb, was für eine Liebe! Wer kann das verstehen, niemand, du, der Auserwählte, der Erwählte meines Herzens, der Erwählte meiner Fantasie, die Erfindung, die sich gegen ihren Erfinder wendet, HAHAHA ! Was für ein Lachen! Er hat gesagt, dass er für mich seine Frau verlassen würde! Ein guter Witz, oh ja, er ist komisch, er ist sehr komisch, du erzählst ihn gut, aber ich erzähle immer gut, das ist mein Beruf, mein Broterwerb, meine Visitenkarte, und ich liebe dein Lachen …
    Nein, heute Abend liebe ich es nicht mehr.
    Und ich will nicht, dass du die Seiten zerreißt, die ich schreibe. Wenn ich schreibe, Meine erste Liebe, dann IST ES meine erste Liebe. Du hast nichts damit zu tun. Du brauchst nur an die Geschichte zu glauben. Ich erzähle sie wie niemand sonst.
     
    Es war einmal
    Es war das erste Mal
    Ihre erste Liebe
    Ihre erste Liebesgeschichte
    Und endlich streckte Hélène die Waffen. Ihr Atem schwer, erschöpft. Die Hände geöffnet. Die Lider geschlossen. Sie trieb ab. Ohne Traum oder Albtraum. Ohne Unordnung, ohne Durcheinander.
     
    Reglos das Herz.

 
     
     
     
    D AS ALSO WAR DIE E RHOLUNG . Das Fehlen des Schocks. Der große, reglose Moment, ohne Verlangen, ohne Gefühl, Körper und Seele durch eine Neutralität ohne Überraschung verbunden. Alle Türen waren zu, die Ausgänge geschlossen, die Rollläden heruntergelassen, die Sonne kümmerte sich um andere Pole, die Wirklichkeit war hier. In dieser Bewusstlosigkeit. Hélène aber schlief, ohne diese Beruhigung zu genießen, sie wusste nichts von ihrem entspannten Körper, der vorübergehenden Schmerzlosigkeit, sie wusste nichts von ihrer gelöschten Erinnerung, dem langsamen Abdriften, das ohne ihr Wissen ihre Kräfte wiederherstellte. Sie verließ die Welt, aber die Welt fuhr fort zu weben, hörte nicht auf, ihre Herrschaft zu errichten, geschwollen von Blut und von Verlangen nach Blut, und plötzlich, in der nächtlichen Stille, wie ein unmenschlicher Schrei, trocken, abgerissen, kurz: die Detonation. Sie kam von außen, aber Hélène empfing sie mitten ins Herz, Erstarrung, unvermittelte Angst, das innere Rasen der Panik.
    Sie setzte sich auf, machte das Licht an, ihre feuchten, zögernden Finger auf dem Schalter, sie brauchte ein paar Sekunden, um sich zu erinnern. Was

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