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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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jeglichem Fest und Gastmahl würd er geladen.
    Jener sprach’s; doch alle verstummten umher und schwiegen.
    Jetzo begann vor ihnen der Rufer im Streit Diomedes:
    Nestor, mich reizt mein Mut und das Herz voll freudiger Kühnheit,
    Einzugehn in das Heer der nahe gelagerten Troer.
    Doch wenn ein anderer Mann zugleich mir folgte, dann wäre
    Mehr der Zuversicht und des unerschrockenen Mutes.
    Wo zween wandeln zugleich, da bemerkt der ein und der andre
    Schneller, was heilsam sei; doch der einzelne, ob er bemerket,
    Ist doch langsamer stets sein Sinn und schwach die Entschließung.
    Jener sprach’s, und viel erboten sich schnell dem Tydeiden:
    Willig waren die Ajas zugleich, die Genossen des Ares,
    Willig Meriones auch, sehr willig der Sohn des Nestor,
    Willig der Atreione, der Schwinger des Speers Menelaos;
    Willig war auch Odysseus, der Duldende, unter die Troer
    Einzugehn; denn er trug ein wagendes Herz in dem Busen.
    Jetzo begann vor ihnen der Völkerfürst Agamemnon:
    Tydeus’ Sohn Diomedes, du meiner Seele Geliebter,
    Selbst nunmehr zum Genossen erwähle dir, welchen du wünschest,
    Aller umher den besten, dieweil so viele bereit sind.
    Doch nicht täusche das Herz die Ehrfurcht, daß du den bessern
    Übergehst und den schlechtern aus blöder Scheu dir gesellest,
    Schauend auf edleren Stamm und wer erhabner an Macht sei.
    Jener sprach’s; denn er sorgt’ um den bräunlichen Held Menelaos.
    Jetzo begann von neuem der Rufer im Streit Diomedes:
    Wenn ihr nun den Genossen mir selbst zu wählen gebietet,
    Wie vergäße doch ich des göttergleichen Odysseus,
    Dem so entschlossen der Mut und das Herz voll freudiger Kühnheit
    Ragt in jeder Gefahr. Denn es liebt ihn Pallas Athene.
    Wenn mich dieser begleitet, sogar aus flammendem Feuer
    Kehrten wir beide zurück, weil keiner ihm gleicht an Erfindung.
    Ihm antwortete drauf der herrliche Dulder Odysseus:
    Tydeus’ Sohn, nicht darfst du so sehr mich rühmen noch tadeln,
    Denn vor kundigen Männern von Argos redest du solches.
    Gehen wir denn! Schnell eilet die Nacht und nah ist der Morgen.
    Weit schon rückten die Stern’, und das meiste der Nacht ist vergangen;
    Um zwo Teile bereits, nur der dritte Teil ist noch übrig.
    Dieses gesagt, verhüllten sich beid in schreckliche Rüstung.
    Tydeus’ Sohne nun gab der streitbare Held Thrasymedes
    Sein zweischneidiges Schwert (denn das eigene blieb bei den Schiffen),
    Auch den Schild und bedeckt’ ihm das Haupt mit dem Helme von Stierhaut,
    Sonder Kegel und Busch, der auch Sturmhaube genannt wird,
    Und ohn Erz die Scheitel der blühenden Jünglinge schirmet.
    Aber Meriones gab dem Odysseus Bogen und Köcher
    Samt dem Schwert und bedeckte des Königes Haupt mit dem Helme,
    Auch aus Leder geformt: inwendig mit häufigen Riemen
    Wölbt’ er sich, straff durchspannt, und auswärts schienen die Hauer
    Vom weißzahnigen Schwein und starreten hiehin und dorthin,
    Schön und künstlich gereiht, und ein Filz war drinnen befestigt.
    Einst aus Eleon patt Autolykos diesen erbeutet,
    Stürmend den festen Palast des Hormeniden Amyntor;
    Jener gab dem Kytherer Amphidamas ihn gen Skandeia,
    Aber Amphidamas gab zum Gastgeschenk ihn dem Molos ;
    Dieser gab ihn Meriones drauf, dem Sohne, zu tragen,
    Und nun barg er umher Odysseus’ Haupt zur Beschützung.
    Jetzo, nachdem sich beid in schreckliche Rüstung gehüllet,
    Eilten sie hin und verließen die edelen Helden Achaias.
    Ihnen naht’ ein Reiher, gesandt von Pallas Athene,
    Rechtsher fliegend am Weg; ihn sahen sie nicht mit den Augen
    Durch die finstere Nacht, nur ward sein Tönen gehöret.
    Freudig vernahm Odysseus den Flug und rief zu Athene:
    Höre mich, Tochter Zeus’ des Donnerers, die du beständig
    Mich in allen Gefahren verteidigest und, wo ich hingeh,
    Meiner gedenkst. Auch jetzo gewähre mir Lieb, o Athene!
    Laß uns wohl zu den Schiffen und ruhmvoll wieder gelangen,
    Täter erhabener Tat, die Kummer schaffe den Troern!
    Ihm zunächst auch flehte der Rufer im Streit Diomedes:
    Höre du jetzt auch mich, o Zeus’ unbezwungene Tochter!
    Folge mir, wie du dem Vater gefolgt, dem göttlichen Tydeus,
    Als er gen Thebe ging, ein Gesendeter von den Achaiern.
    Jen’ am Asopos verlassend, die erzumschirmten Achaier,
    Bracht er freundliche Worte den kriegrischen Kadmeionen
    Dorthin; doch umkehrend vollendet’ er schreckliche Taten,
    Mit dir, heilige Göttin, da ihm willfährig du beistandst.
    So nun wollest du mir auch beistehn und mich behüten!
    Dir gelob ich ein jähriges Rind,

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