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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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vom Erdboden verschluckt.
    Sie faltete das Pergamentstück rasch wieder zusammen und warf es auf den Boden, wo es unter den trampelnden Füßen der Schaulustigen sofort verschwand. Dann gab sie Dari einen kurzen Stoß mit dem Ellenbogen, damit sie aufhören konnte, die alte Diebin abzulenken.
    „Was hast du herausgefunden?“, wisperte die Lichtfee und sah Lucy mit ihren großen, pechschwarzen Augen an.
    „Wenn du irgendwo einen blauen Elefanten siehst, dann sag es mir“, flüsterte Lucy ihr ins Ohr. Auf Daris Gesicht bildete sich ein fragender Ausdruck.
    Die nächsten fünf Minuten beschäftigten sie sich damit, alles nach einem blauen Elefanten abzusuchen. Vielleicht hatte der Mann eine Zeichnung oder ein Symbol gemeint, das an einer der Schaubuden zu finden war.
    Sie bewegten sich mit Adri langsam im Kreis um den Marktplatz herum, als Dari Lucy aufgeregt am Ärmel zupfte.
    „Dort ist er“, sagte sie. „Dort, auf dem Schild neben dem Brunnen.“
    Schräg hinter der Schaustellertribüne, stand ein kleines Schild neben einem runden Brunnen aus groben Steinen. Darauf war eine Raritätenschau angepriesen, die einem gewissen Drago Gari gehörte. In der Mitte des Schildes war ein kleiner blauer Elefant abgebildet.
    „Das ist es!“, freute sich Lucy. Aber wie konnten sie der diebischen Elster entkommen, die sie ständig mit zusammengekniffenen Augen beobachtete?
    „Ihr beiden ... ihr führt doch etwas im Schilde“, krächzte Adri und blinzelte. „Was tuschelt ihr da ständig?“
    „Nichts“, beeilte sich Dari zu versichern.
    Natürlich mussten sie die Alte loswerden, und am besten so, dass es die anderen Diebe nicht bemerkten. Lucy dachte fieberhaft nach, als Barbadur ihnen unverhofft zu Hilfe kam.
    Er rasselte mit zwei teuren Ledersäckchen, die mit Dracos prall gefüllt waren.
    „Fette Beute“, murmelte er und blickte sich gehetzt um, ob ihnen auch keiner auf die Schliche kam. „Komm, du musst mir helfen, Adri. Zu zweit ist es einfacher. Dort drüben stehen ein paar reiche Herrschaften, erzähle ihnen deine Geschichte vom gescheckten Einhorn.“
    Adri wollte soeben versetzen, dass sie keine Zeit habe, weil sie auf die Gefangenen aufzupassen hatte ... und überhaupt, an eine Geschichte über ein geschecktes Einhorn könne sie sich gar nicht erinnern, als Lucy und Dari die Unaufmerksamkeit der beiden ausnützten und losstürmten.
    „Halt!“, hörten sie Barbadur brüllen.
    Die Schaulustigen standen im Weg, und es gelang den beiden kaum schnell genug von der Stelle zu kommen. Die Leute dachten wohl, sie hätten dem wild fuchtelnden Mann etwas gestohlen und versuchten ihnen den Weg zu verstellen, aber Dari stieß einen breiten Mann einfach zur Seite. In der nächsten Sekunde hatten sie den Brunnen und das Schild erreicht. Gehetzt sahen sie sich um.
    „Dort!“, rief Lucy. Keine zwanzig Schritte die Gasse hinunter, stand ein weiteres Schild an einer Straßenecke. Auch darauf war deutlich der blaue Elefant zu sehen. Prinzessin und Lichtfee rannten los. Der Rock mit den Schellen am Saum, den Lucy immer noch trug, gab ein verräterisches Gebimmel von sich. Obwohl sie in schlechterem Zustand war, rannte Dari schneller und erreichte als Erste das Schild.
    „Suche nach dem nächsten!“, brüllte Lucy, die Barbadur hinter ihnen um die Straßenecke biegen sah.
    „Bleibt stehen, ihr beiden!“, schrie er. Die Geldsäcke, die er zusammengestohlen hatte, klimperten bei jedem Schritt in seinen Taschen.
    „Nach rechts“, drängte Dari und ergriff Lucy am Arm. „Du musst schneller laufen.“
    „Ich war noch nie besonders schnell“, keuchte die Prinzessin. „Ich hab’s nicht so mit Kämpfen und Flüchten.“
    „Blödsinn“, entgegnete die Lichtfee. „Ich habe dich tanzen sehen, also kannst du auch laufen!“
    Sie rannten eine enge Gasse hinunter, in der ihnen eine Horde Hühner in die Quere kam. Dann führte sie ein neues Schild über einen kreisrunden Platz in eine weitere Seitenstraße hinein. Die weißen Fachwerkhäuschen standen hier dicht aneinandergereiht. Einige hatten kleine Balkone, von denen Blumen herabwuchsen. Ein Hund kam aus einer Einfahrt geschossen und schnappte nach Lucys Beinen.
    Sie rannten weiter. Barbadur war immer noch hinter ihnen. Eine steile Steintreppe ging es zwischen dicht stehenden Häusermauern aufwärts. Dann nach links, eine breite Gasse entlang, dessen eine Seite von einer schiefen Steinmauer flankiert wurde. Hier konnte man den Blick ungehindert über die Wälder von Eshkash

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