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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Aufstellung genommen und begann zu den Klängen einer silbernen Flöte, die Töne wie aus Glas produzierte, einen langsamen Reigen vorzuführen.
    Es duftete nach frischem Brot, Krapfen mit Zimt und ausgelassenem Schweinefett. Gleich neben ihnen fochten zwei Ritter in silbernen Rüstungen einen Schaukampf, und die Menschen, die rundum standen, brachen immer wieder in Ah- und Oh- Rufe aus.
    Adri zupfte Lucy am Ärmel. „Möchtest du da nicht mitmachen? Zeig's denen doch mal, Rittermädchen!“
    Die Prinzessin schüttelte die Hand der alten Frau energisch ab und blickte sich um. Keine fünfzig Schritte vor ihnen befand sich das Rathaus. Wenn sie dorthin fliehen könnten und dem Fürst von Yrismin erklärten, wer sie waren, dann hätten sie...
    Dari drängte sich neben sie. „Siehst du dort!“ Sie streckte eine Hand aus und wies auf eine Gruppe Pferde, die am Ende des Marktplatzes an einer Stange entlang angebunden standen. Mitten unter ihnen befanden sich zwei schwarze Windstuten.
    „Philemon und Levanda!“, rief Lucy.
    „Pscht!“, machte die Fee und blickte sich erschrocken um, aber die Räuberbande war zu sehr damit beschäftigt, die Schaulustigen ihrer Geldbeutel zu entledigen.
    Was bedeutete es, dass die beiden Stuten hier waren? Sollte das heißen, Dari hatte Recht und Fay war tatsächlich...? Lucy schluckte schwer. Sie hatte der Lichtfee nicht glauben wollen. Schließlich hatte sie nicht gesehen , wie Fay ums Leben gekommen war. Aber dass Philemon hier war, war sicher kein gutes Zeichen...
     
    Laute Musik setzte ein und übertönte die meisten anderen Geräusche. Ein Mann mit einer Drehorgel und einem kleinen, weißen Äffchen auf der Schulter, marschierte an ihnen vorbei. Er zwinkerte Lucy und Dari zu und verschwand in der Menge.
    „Wir sollten versuchen, zu fliehen“, flüsterte die Prinzessin der Lichtfee ins Ohr.
    Dari machte ein bekümmertes Gesicht. „Ich dachte, das hätten wir in Falgamond schon getan“, entgegnete sie.
    Lucy bedachte die Fee mit einem mitleidigen Blick. Sie konnte sich vorstellen, wie schwer es für Dari war. Viele Jahre war sie in Falgamond eine Gefangene gewesen. Sie hatte ihre Heimat so lange nicht gesehen und nun war sie vom Regen in die Traufe geraten.
    „Du willst doch jetzt nicht aufgeben“, zischte die Prinzessin, während die Lichtfee sehnsüchtig zu ihren tanzenden Verwandten blickte.
    „Glaubst du, die würden uns helfen?“, bohrte Lucy weiter.
    Dari schüttelte rasch den Kopf. „Nein“, wisperte sie. „Sie stammen nicht von meiner Familie ab. Es sind Sharifeen.“
    Lucy hatte zwar keine Ahnung, was Dari damit meinte, aber im nächsten Augenblick hatte sie diese Gedanken bereits wieder vergessen. Der Mann mit der Drehorgel kam nun von der anderen Seite auf sie zu und zwinkerte schon wieder mit einem Auge. Lucy stutzte. War das ein Zufall?
    Sie warf Barbadur einen raschen Blick zu. Er war gerade dabei, die Geldtasche einer, in Samt und Seide gekleideten, Bürgersfrau zu untersuchen. Sie merkte davon nichts, da sie den Sharifeen bei ihrem Tanz zusah. Heraldonius inspizierte den Platz mit seinen Augen und war dadurch fast genauso abgelenkt. Die Frauen hatten sich mittlerweile in der Menge zerstreut, nur Adri stand noch immer neben ihnen und beobachtete die beiden Gefangenen mit den Augen einer gierigen Elster.
    Der Mann mit der Drehorgel war nun genau neben ihnen. Die laute Musik brandete einen Moment über sie hinweg, dann war er vorbeigegangen, und Lucy stand mit einem kleinen Stück altem Pergament in der Hand da.
    „Was ist das?“, flüsterte Dari aufgeregt und blickte sich mit raschen Augenbewegungen in der Menschenmenge um.
    „Lenk die alte Adri ab“, zischte Lucy zurück.
    Während Dari die Alte in ein Gespräch über die Frage verwickelte, wann und wo es endlich etwas zu essen für sie geben würde, entfaltete Lucy hastig das Zettelchen.
     
    Hebe den Blick und sieh geradeaus, dann wirst du den blauen Elefanten sehen. Folge ihm, und ich kann euch helfen.
     
    Lucy runzelte die Stirn und sah hastig auf, erinnerte sich dann aber an Adris stechende Augen und tat so, als würde sie sich nach Barbadur umsehen. Dann ließ sie ihren Blick langsam zurückschweifen und hielt nach einem blauen Elefanten Ausschau. Alles, was sie sah, war aber nur ein alter Tanzbär, der sich schwerfällig im Kreis drehte. Auf dem Marktplatz gab es keine Elefanten, schon gar keine blauen!
    Lucy versuchte den Drehorgelspieler in dem Chaos noch einmal zu entdecken, aber er war wie

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