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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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von Romec! Ich hasse es, dass man Euch jeden Wurm aus der Nase ziehen muss!“
    „Ich könnte einen Drachen rufen.“
    „Wie bitte?“
    „Ich könnte einen Drachen rufen und mich auf die Suche nach den Grauen Hexern machen.“
    „Ihr scherzt!“
    „Nein, ich versuche es schon seit einem Jahr. Ich hätte es sogar schon einmal beinahe geschafft.“
    Tahut rollte mit den Augen. „Etwa in der Nacht, als der Sternenturm in Flammen aufging?“
    Nevantio nickte ohne aufzublicken.
    Der König schnaubte und wischte sich mit seiner Serviette über die Stirn. Seit sie die Grauen Hexer herbeigerufen hatten, hatten sie nichts mehr von ihnen gehört. Sie wussten nicht, wie die Grauen Hexer vorgingen, was sie planten, ob sie die Ashjafal bereits angegriffen hatten, oder ob das alles nur ein schrecklicher Spuk in einer gewittrigen Nacht gewesen war. Oder vielleicht überhaupt nur ein böser Traum, an den sie sich, wie es der Zufall so wollte, beide erinnern konnten.
    „Also ... Ihr denkt, Ihr könntet einen Drachen beschwören und auf dessen Rücken das Land kontrollieren?“
    Ein freudiger Ausdruck huschte über Nevantios Gesicht.
    „Vergesst es!“, rief der König und von Romec wurde augenblicklich ernst.
    „Ich könnte ...“, versuchte er es noch einmal.
    „Haltet den Mund“, unterbrach Tahut ihn. „Ich will nichts mehr von Zauberei hören.“
    Der König aß schweigend zu Ende, und Nevantio dachte sich seinen Teil.
                                                                                   *
    Gegen Abend allerdings, es war ein lauer Abend ohne Wolken, stand Tahut neuerlich vor Nevantios Türe.
    „Ich muss wissen, wohin die Grauen Hexer gegangen sind und wo sich meine Kinder befinden“, sagte er niedergeschlagen. „Nevantio, ich weiß, dass ich nicht immer gut zu Euch gewesen bin, aber Ihr müsst mir noch einmal helfen ... ich bin verzweifelt.“
    Von Romec, der seine Türe einen Spaltbreit für den König geöffnet hatte, machte ein mitleidiges Gesicht.
    „Was soll ich tun?“, wollte er wissen.
    „Ihr wisst doch, dass ich morgen mit den Garderittern zur Südflanke von Shidabayra reite, um dort ein Waldstück zu sichern, das die Ashjafal angegriffen haben. Ich bin also morgen den ganzen Tag nicht hier. Ruft Euren Drachen, und wenn Ihr es schafft, dann brecht sofort auf. Hier ...“
    Tahut griff mit der Hand in eine Tasche seines Mantels und holte eine kleine Kristallkugel hervor.
    „Mein König“, grinste Nevantio. „Ich habe genug eigene Kristallkugeln.“
    „Aber nicht so eine“, widersprach Tahut. „Es ist Nyasintas Kugel. Ich habe noch eine zweite. Mit diesen Kugeln standen meine Gemahlin und ich immer in Verbindung. Ihr braucht nur meinen Namen zu sagen, und ich kann euch hören. Ebenso umgekehrt. Tragt sie immer bei Euch, damit ich Euch jederzeit erreichen kann.“
    Nevantio nahm die Kugel ehrfurchtsvoll entgegen und sah hinein. Sie war leer, nicht einmal Luftblasen waren darin zu erkennen. Sehr hochwertige Arbeit , dachte sich von Romec.
    „Gott möge Euch beschützen“, murmelte der König und verschwand so leise auf dem Korridor, wie er gekommen war.
    Von Romec schloss seine Türe und dachte einen Moment lang nach. Würde es ihm wirklich gelingen, Jonkanur heraufzubeschwören? Er wusste es nicht genau, aber auf einmal durchströmte ihn eine große Abenteuerlust. Er hatte lange genug in Shidabayra herumgesessen. Es wurde Zeit, selbst etwas zu unternehmen.
     
    Ganz ähnliche Gedanken gingen auch Xergius durch den Kopf, der mit einer bunten Glaslampe hinter der Kante einer Nische stand und das Gespräch zwischen dem König und dem Drachenfürst belauscht hatte.
    Es war nicht zu fassen! Seit über zwanzig Jahren waren er und der König dicke Freunde. Er hatte ihm seine besten Jahre geopfert, hatte ihm immer den richtigen Weg gewiesen, hatte Freude und Leid mit ihm geteilt. War sogar mit ihm Seite an Seite in den Krieg gegen die Ashjafal gezogen. Auch morgen würde das wieder so sein. Und nun wurde er behandelt wie ein einfacher Diener, den man bei geheimen Missionen nicht mehr dabei haben wollte. Dafür schien Nevantio in der Gunst des Königs unverdient hoch zu stehen. Ausgerechnet dieser schusselige Zauberlehrling!
    An dem Tag, als Tahut in den Sternenturm gestiegen war, weil der Blitz in die Kuppel eingeschlagen hatte, hatte Xergius felsenfest damit gerechnet, dass er von Romec verhaften lassen würde. Aber weit

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