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Im Abgrund der Ewigkeit

Im Abgrund der Ewigkeit

Titel: Im Abgrund der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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zu. „Vielleicht sind wir einfach nur paranoid. …Außerdem steht Clement definitiv in Verbindung zu Asmodeo.“
    „Asmodeo?“, wiederholte Johannes. „Wer soll das sein?“
    „Keine Ahnung. Aber der alte Mann, der mir zweimal begegnet ist, um mir das Leben zu retten, hat mir Nachrichten von diesem Asmodeo überbracht. Und ich weiß es, ohne irgendeinen Zweifel, dass Asmodeo…“ ich suchte vergeblich nach dem richtigen Begriff, und fügte hinzu: „…dass Asmodeo ein Freund ist, mehr noch, ein überaus wichtiger Teil meines Lebens. Eine Person, auf die wir uns voll und ganz verlassen können.“
    „Asmodeo“, murmelte Johannes. „Wenn ich den Namen ausspreche, klingelt etwas bei mir. Doch dann entsteht eine Art Barriere in meinem Kopf und alles, was übrig ist, ist dieses Nichts. Diese absolute Leere. Es ist zum Verrücktwerden.“
    Ich lächelte bitter. „Willkommen im Klub. Das kann ich gut nachempfinden.“
    „Was sind wir nur für zwei armselige Gestalten. Wir haben unsere Vergangenheit verloren und damit unsere Identität.“
    „Aber dich habe ich nicht verloren“, erwiderte ich leise.
    Johannes warf mir einen langen Blick zu. „Wenn ich dich ansehe, sind meine Empfindungen zu dir derart eindeutig und intensiv. Unmöglich, dass das eine vorübergehende Einbildung ist. Dafür ist das Band zu stark, das uns zusammenhält.“
    Ich senkte meinen Kopf. Meine noch feuchten Haare fielen mir vor das Gesicht. „Wie wunderbar, wenn es für uns wirklich keine Vergangenheit gäbe. Wenn wir einfach nur unser Leben gemeinsam verbringen könnten. Und wenn es sein müsste, würde ich mit dir sogar für immer in dieser Wüste bleiben.“
    Ich richtete mich auf, strich mein Haar nach hinten und sah Johannes direkt an. Der betrachtete mich eingehend und allmählich, ohne jedes Vorzeichen breitete sich das wunderschöne Jungenlächeln auf seinem Gesicht aus.
    Er kam zu mir und setzte sich neben mich. „Die Wüste wartet auf dich“, raunte er mir ins Ohr.
    Unsere Lippen trafen sich. Anfänglich war es ein scheuer, ein zaghafter Kuss. Dann legte ich meine Hand in seinen Nacken und zog ihn mit mir auf das Bett.
    Vor dem Fenster war die Nacht hereingebrochen und morgen wartete ein unbekanntes Schicksal auf uns. In den nächsten Stunden wollte ich nicht alleine sein. Ich würde dem Mann gehören, den ich mehr liebte, als mein eigenes Leben.
     

 
    3
     
    W ir waren bereits seit Stunden unterwegs und das Gelände wurde zunehmend steiler. Felsbrocken versperrten uns immer häufiger den Weg. Die Pferde hatten größte Mühe, einen sicheren Tritt zu finden. Wir redeten kaum, zu groß war die Gefahr eines Sturzes. Unsere gesamte Konzentration galt den Tieren und dem tückischen Pfad.
    Langsam nahm die Kälte zu. Die Strahlen der Sonne verloren allmählich an Kraft. Sie verliehen der Umgebung scharfe Konturen und wärmten kaum noch. Ich begann zu frieren.
    Wenn ich meinen Blick zur Orientierung hob, fielen meine Augen lediglich auf eine undurchdringliche Wand aus dicken weißen Wolken, die mir die Sicht auf das, was dahinter lag, versperrte. Aber sofort musste ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Fuchs unter mir richten, der sich durch das Geröll den Abhang emporkämpfte. Die Eisen seiner Hufe schlugen auf Stein. Selten fand er sofort einen sicheren Tritt.
    Der Wind wurde stärker, er blies uns entgegen. Anfänglich hatte ich ihn als angenehm kühlend empfunden. Aber jetzt wurde er schneidend und die Kälte kroch in meinen Körper. Ich war froh, als wir eine kurze Rast einlegten, damit die Pferde zu Atem kamen. Der Stopp gab mir die Gelegenheit, den Poncho, den mir Manuel mitgegeben hatte, aus meiner Sattelrolle zu holen und hineinzuschlüpfen. Der dicke Wollstoff roch nach Schaf und kratzte, aber die eisige Luft hatte keine Chance, ihn zu durchdringen. Ich fühlte mich augenblicklich bedeutend wohler.
    Auch Johannes und Clement nutzten die Pause, um sich ihre Ponchos überzustreifen. Als ich die zwei nebeneinander stehen sah, fiel mir erneut deren Ähnlichkeit auf. Sie waren in etwa gleich groß, ihre Statur war nahezu identisch und beide hatten eine ungemein intensive Ausstrahlung. Allerdings ging von Clement etwas aus, was ihn grundlegend von Johannes unterschied. Wenn ich es hätte in Worte fassen müssen, hätte ich gesagt, dass Clement eine Aura des Verderbens umgab. Ein Hauch des Todes.
    Um keine unnötige Energie zu verschwenden, hantierten wir weitgehend wortlos. Wir tränkten die Tiere an einem kleinen

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