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Im Abgrund der Ewigkeit

Im Abgrund der Ewigkeit

Titel: Im Abgrund der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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seltsam vertraut vor. Er spürte eine Energie von ihr ausgehen, die ihn wie ein Schlag erreichte.
    Es war, als würde er sich selbst im Spiegel betrachten.

2
     
    A smodeo trat in den hellen Klosterhof. Blinzelnd hob er die Hand, um seine Augen vor der Sonne zu schützen, die ihn nach dem Halbdunkel der Kirche blendete. Hinter ihm fiel die Tür schwer ins Schloss. Er blickte sich um und betrachtete die festungsartigen Mauern, die hoch in einen blauen Himmel hinaufragten. Der Tag war schon weit fortgeschritten.
    Mozart hatte allem Anschein nach die ganze Zeit draußen ausgeharrt. Er rannte wedelnd auf ihn zu, sprang an ihm hoch, in der Absicht, ihm quer übers Gesicht zu lecken. Wie immer, ließ sich Asmodeo auf das Spiel ein. Er drückte den Hund zur Seite, täuschte eine Finte nach rechts an und versuchte dabei, Mozart am Genick zu erwischen. Der Hund tänzelte wie wild um ihn herum und genoss ihre Zweisamkeit, die sie in letzter Zeit nur sehr selten ausleben konnten.
    Gerti, die unbemerkt aus dem Klinikcontainer herausgetreten war, gesellte sich zu den beiden. „Lilith hatte eine Krise.“ Ihre Stimme klang gefasst und konzentriert.
    Sofort richtete sich Asmodeo auf, Mozart legte sich quer vor seine Füße und rührte sich nicht mehr.
    „Wie steht es im Moment um sie und Johannes?“, erkundigte er sich.
    „Seit ein paar Stunden hat sich der Zustand wieder stabilisiert. Frau Dr. Naumann sagt, dass momentan keine Gefahr besteht.“
    „Das ist gut“, meinte Asmodeo.
    „Wir haben Lilith und Johannes so viel Kraft geschickt, wie noch nie zuvor. Sicherlich hat das dazu beigetragen, dass es ihnen wieder besser geht.“
    „Wie ist euch das gelungen?“
    Gerti zupfte sich eine Haarsträhne zurecht. „Ich habe Hilfe geholt. Zu dritt wären wir zu schwach gewesen. Wir müssen alle vier Himmelsrichtungen belegen.“
    „Hilfe?“ Asmodeos Ausdruck wurde allmählich kalt. „Wen habt ihr hinzugezogen?“
    Gerti verharrte Moment mit gesenkten Augen, bevor sie sich zusammenriss und Asmodeo direkt ansah. „Marga.“
    „Marga Schulz, die Psychologin?“
    „Marga hat uns schon einmal in einer unglaublichen Notlage beigestanden. Ich habe sie gebeten, zu kommen und sie hat keine Sekunde gezögert.“
    Die Tür des Klinikcontainers wurde geöffnet und eine grauhaarige ältere Frau trat heraus. Zunächst blieb sie stehen, dann grüßte sie Asmodeo mit einem kaum merklichen Nicken. Zu Gerti sagte sie: „Kommst du bitte noch einmal rein? Wir brauchen dich.“
    „Gleich“, erwiderte Gerti. „Ich komme sofort.“
    Die Psychologin drehte sich um und verschwand im Inneren der Klinik.
    Nichts verriet die Gefühle, die in Asmodeo arbeiteten. Lediglich um seine Mundwinkel bildeten sich einige kleine Fältchen. „Du vertraust Marga tatsächlich?“
    „Wir sind zusammen aufgewachsen.“
    „Damit hast du meine Frage nicht beantwortet.“
    Gerti versuchte zu lächeln, doch sie brachte nur eine halbherzige Grimasse zustande. „Allein mit meinen Schwestern schaffte ich es nicht mehr. Marga ist die Einzige, die uns unterstützen kann. Ich hatte keine Wahl.“
    Asmodeos Mimik verriet nichts von seinen Gedanken. Mit seiner Erwiderung nahm er sich viel Zeit. „In Ordnung“, sagte er schließlich. „Probieren wir es mit ihr.“
    „Du siehst aus, wie der Tod persönlich“, stellte Gerti fest. „Wann hast du das letzte Mal geschlafen?“
    „Dafür habe ich im Moment keine Zeit.“
    „Du bist die stärkste Waffe, die Lilith besitzt, Asmo. Wir können es uns nicht leisten, dass du nicht hundertprozentig auf der Höhe bist. Also, bitte, ruh dich aus. Ein paar Stunden kommen wir auch ohne dich zurecht.“
     

 
    3
     
    L eise schloss Asmodeo die Tür zu seiner Klosterzelle hinter sich. Acht Quadratmeter erwarteten ihn. Ein schmales Bett, ein Kleiderschrank, ein kleiner Schreibtisch mit einem Laptop, davor ein einzelner Stuhl.
    Asmodeo nahm Platz und gähnte. Widerwillig wischte er sich über die Augen und rieb mit Daumen und Zeigefinger über seine Nasenwurzel, während er mit der anderen Hand den Laptop einschaltete. Sobald der Computer hochgefahren war, ging er ins Netz und gab einen Zahlencode ein. Wenige Sekunden später blickte ihm das Gesicht von Julian Becker entgegen.
    „Guten Abend, Asmodeo. Pünktlich wie immer!“ Julians anfängliche Freude verschwand, er runzelte die Stirn und wirkte nachdenklich. „Alles in Ordnung, bei dir?“
    Asmodeo hüstelte leicht. „Wieso fragst du?“
    „Du siehst schrecklich

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