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Im Abgrund der Ewigkeit

Im Abgrund der Ewigkeit

Titel: Im Abgrund der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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aus.“
    „Du nicht auch noch!“ Asmodeo lachte kurz auf. „Aber du hast recht. Ich werde mich nach unserem Gespräch für ein paar Stunden hinlegen. Zuvor wollte ich mich bei dir erkundigen, wie alles läuft.“
    Julian wirkte rundum zufrieden. „Das mit den Firmen kommt langsam in Gang. Ich habe zwei der Kandidaten eingestellt. Den Banker und die Brokerin. Sie arbeiten zuverlässig und ich bin zuversichtlich, dass ich alles so leite, wie es im Interesse von dir und Johannes ist.“
    „Das ist beruhigend zu hören“, Asmodeo gähnte herzhaft, bevor er fortfuhr. „ Hast du etwas über Le Maas-Heller und Cunningham herausgefunden?“
    Julian lächelte entschuldigend. „Nein, nicht direkt, …aber eigentlich schon. Die zwei sind wie vom Erdboden verschwunden, halten sich aber garantiert noch irgendwo in Deutschland auf. Die Detektei meint, dass sie über kurz oder lang ihren Aufenthaltsort herausbekommen wird. Im Moment sind alle Hinweise noch recht vage.“
    „Wer leitet jetzt den Konzern Le Maas-Heller?“
    Julian setzte sich zurecht. Sein Gesicht erschien jetzt größer auf Asmodeos Bildschirm. „Das ist das Interessante“, sagte er. „Zwei Juristen stehen an der Spitze des Konzerns. …Vielleicht kennst du ihre Namen? …Dr. Langhammer und Dr. Hilbrich.“
    „Noch nie von denen gehört.“
    „Auch mir waren sie völlig unbekannt. Ich ließ deshalb weiter nachforschen und fand heraus, dass beide eine relativ erfolgreiche Anwaltskanzlei führen. Sonst zeichnet sie überhaupt nichts aus, was rechtfertigen würde, ihnen die Leitung von einem solch großen Konzern zu übertragen. Außer:..“ Julian machte eine dramatische Pause und seine Augen funkelten triumphierend.
    „Außer was?“, fragte Asmodeo sofort nach.
    „…Beide sind führende Mitglieder in der Studentenverbindung Fraternitas Cornicis .“
    Asmodeo blieb zunächst stumm. Dann sagte er mit aggressivem Unterton: „Hab‘ ich mir‘s doch gedacht. Du lässt die beiden rund um die Uhr überwachen?“
    Julians Miene wurde ernst. „Selbstverständlich. Vierundzwanzig Stunden, von wechselnden Teams.“
    Wieder dauerte es, bis Asmodeo antwortete. „Eine letzte Frage: Wo befindet sich jetzt die Firmenzentrale Le Maas-Heller?“
    „Da hat sich nichts geändert. Die zwei Anwälte residieren in dem gleichen Gebäudekomplex, in dem auch Elisabeth Le Maas-Heller gearbeitet und gelebt hat. Ihnen scheint es richtig zu gefallen. Vermutlich sagt ihnen der Luxus zu, den sie dort genießen können. Ich war mehrere Male in dem Gebäude zu Meetings. Es ist schon beeindruckend.“
    Asmodeo senkte kurz seinen Kopf und flüsterte: „Du würdest dich wundern.“ Laut sagte er: „Danke, Julian. Das war wirklich hervorragende Arbeit.“
    Julian nickte, bevor er sich auf die Unterlippe biss.
    „Was gibt’s noch?“, fragte Asmodeo, dem Julians plötzliche Unsicherheit nicht entgangen war.
    „Wenn ich dir einen freundschaftlichen Rat geben darf…“
    „Ich weiß“, fiel ihm Asmodeo mit einem leicht gequälten Lächeln ins Wort. „Ich gehe jetzt schlafen.“
    „Dann bis zum nächsten Mal.“ Julians Gesicht verschwand in einem dunklen Monitor.
    Asmodeo atmete tief aus und fuhr seinen Laptop herunter. Er lehnte sich etwas vor, stützte seinen Kopf auf die Hände und schloss die Augen. Bald war er tief und fest eingeschlafen.
     

 
    4
     
    D er Abt rückte sich auf seinem Sessel zurecht und betrachtete den Brief, der vor ihm auf der Schreibtischplatte lag. Auf einem teuren Kuvert stand in schwungvollen Lettern das Wort Lilith geschrieben.
    Der Abt seufzte, holte eine Brieftasche aus seiner Jacke und verstaute das Papier sorgfältig darin. Er legte beide Handflächen auf das Holz und wartete, bis die Unruhe, die ihn erfüllte, allmählich abebbte. Er würde wieder ins Fegefeuer wechseln und Asmodeos Nachricht an Lilith übergeben.
    Wie oft hatte er schon jene unsägliche Welt betreten? Er konnte sich nicht mehr an die genaue Anzahl seiner Besuche erinnern. Aber er wusste, dass ihm die Reisen ins Fegefeuer in letzter Zeit immer schwerer fielen.
    Diesmal jedoch, schien alles grundsätzlich anders. Diesmal hatte er regelrecht Angst, in die Welt der Schatten hinüberzuwechseln. Er zweifelte stark, ob er in sein Kloster zurückkehren würde. Clement, den er von klein auf kannte, mochte zwar sein Neffe sein, aber der Abt hatte immer dessen Andersartigkeit gespürt: Ein durch und durch schlechter Mensch, ohne guten Kern. Der geborene Verbrecher. Dies alles traf

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