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Im Auftrag der Liebe

Im Auftrag der Liebe

Titel: Im Auftrag der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webber
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ganz meinerseits.«
    »Du bist so ein Charmeur. Es wundert mich echt, dass du noch keine Frau um den Finger gewickelt hast.« Ich schob die Mappen zusammen. Lag das vielleicht in meiner Hand?
    »Für so etwas muss man bereit sein, Uva.«
    Da hatte er wohl Recht.
    »Ich begleite dich noch nach draußen«, fügte er hinzu und legte das Geld auf den Tisch.
    Ich stand auf, drehte mich in Richtung Tür um und erstarrte.
    Preston Bailey saß in der Nische direkt hinter unserer. Sie sah auf und lächelte.
    »Hallo«, grüßte ich unsicher.
    »Ach, Ms Valentine, was für eine Überraschung! Wer ist denn Ihr Begleiter?« Sie beäugte Raphael.
    »Nur ein Freund«, antwortete ich ausweichend.
    Ihre Mundwinkel zuckten, während sie mich anstarrte. Ein Funkeln lag in ihren wachen Augen. »Verstehe.«
    Mit Raphael auf den Fersen machte ich mich so schnell wie möglich davon. Als wir nach draußen ins Sonnenlicht traten, atmete ich tief durch. Nicht das, was Preston Bailey da gesehen hatte, machte mir Sorgen.
    Sondern vielmehr das, was sie womöglich gehört hatte.

◊ 10 ◊
    S ean holte mich um halb fünf am Anleger der Fähre in Hingham ab. Auf seinem Schoß hockte ein winziger Yorkshireterrier, der den Kopf zum Fenster herausstreckte.
    »Der ist ja niedlich«, bemerkte ich, als ich die Tür öffnete. »Gehört er Ihnen?« Ich sank auf Seans ledernen Autositz. Er fuhr einen alten Mustang, dreitürig, ein schnittiger schwarzer Wagen, ein Auto für echte Kerle.
    »Die ganzen drei Pfund.«
    »Ich hätte Sie eigentlich nicht für den Schoßhündchen-Typ gehalten.«
    »Die Rasse konnte ich mir leider nicht aussuchen«, erwiderte er und rollte mit den Augen. »Den Namen allerdings schon. Darf ich vorstellen: Thoreau.« Der Hund hopste zu mir herüber und tänzelte auf meinem Schoß herum.
    »Wie bei Henry David?«, fragte ich. Ich kannte diesen Mann doch kaum, und trotzdem ging mir bei ihm das Herz auf.
    »Kennen Sie noch einen anderen?«
    »Wie literarisch von Ihnen.« Ich kraulte den Welpen hinterm Ohr. Sein Fell war weich und glänzte. Unter den spitzen Ponyfransen sahen dunkle Äuglein zu mir auf. Eine kleine rosafarbene Zunge hing ihm aus dem Mundwinkel, und er hechelte ein wenig.
    Sean drehte auf dem Parkplatz und fuhr zurück auf die 3A. »Ich hab damals meinen Abschluss in Anglistik gemacht.«
    »Oh«, hauchte ich und verfiel ihm nur noch mehr.
    In zwei Stunden sollte ich eigentlich Butch zum Abendessen im Hingham Bay Club treffen. Ich musste Sean einfach nur bitten, mich dort abzusetzen, wenn wir fertig waren. Raphael hatte es irgendwie geschafft, mein Auto vom Bahnhof in Cohasset hierherzubringen – womöglich hatte Maggie ja Recht, vielleicht hatte er wirklich Superkräfte. Ich war jedenfalls froh – wenn mein Date mit Butch unerträglich werden sollte, konnte ich wenigstens problemlos flüchten.
    Leider musste ich deshalb auch mit meinen Date-Klamotten in den Great Esker Park. Ich hatte mich im Büro noch schnell umgezogen, war in mein Wickelkleid und Stöckelschuhe geschlüpft. Nicht gerade das perfekte Outfit, um eine Leiche auszubuddeln, aber welcher Look passte da schon?
    Und als ob das noch nicht genug wäre, hatte Preston Bailey, die neugierige Reporterin, vor dem Gebäude herumgelungert und Fotos von mir gemacht. Sie hatte so einen wissenden Gesichtsausdruck aufgesetzt und damit meine Sorge verdoppelt, dass sie meine Unterhaltung mit Raphael belauscht haben könnte.
    Der Gedanke an den Artikel, den sie vermutlich schreiben würde, versetzte mich in Angst und Schrecken.
    »Haben Sie auch Haustiere?«, fragte Sean.
    »Einen dreibeinigen Kater und einen einäugigen Hamster.«
    Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Fragen Sie lieber nicht.«
    »Und die heißen?«
    Ich zögerte.
    »Was denn? Sind ihre Namen denn so schrecklich? Vielleicht Fluffy und Muffy?«
    Ich hatte Marisol ja gesagt, wie furchtbar Fluffy war.
    »Nein. Mein Kater heißt Grendel. Und der Hamster Odysseus.«
    Er drehte den Kopf und sah mich an. »Im Ernst?«
    »Ich habe auch mal einen Abschluss in Anglistik gemacht.«
    In seinen Augen blitzte so etwas wie Anerkennung auf. »Und jetzt sind Sie Heiratsvermittlerin.«
    »Zumindest für ein paar Wochen. Bis sich mein Vater wieder erholt hat.«
    »Und was haben Sie davor so gemacht?«
    Seit der Zeitumstellung am letzten Wochenende wurde es abends früh finster. Einzelne Wolken verdunkelten die untergehende Sonne. »So dies und das«, antwortete ich ausweichend. Ich hoffte verzweifelt, dass er das Thema wechseln

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