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Im Auftrag der Rache

Im Auftrag der Rache

Titel: Im Auftrag der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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verstanden habe, begleitet er die Heilige Matriarchin auf ihrem Feldzug.«
    Eine Hand wurde durch die offene Tür gestreckt.
    Pedero trat seitlich darauf zu und drückte das Dokument in die wartende Hand, ohne hinzusehen. Er neigte den Kopf, zog sich auf eine höfliche Entfernung zurück und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
    Nach einigen Augenblicken ertönte die Stimme: »Das hat er gesagt? Zu seiner verdammten Haussklavin?«
    »Ja, Herr.«
    Es folgte ein Schwall gemurmelter Flüche. Normalerweise war Alarum kein schlecht gelaunter Mensch, aber seit er verkündet hatte, dass er die Heilige Matriarchin als persönlicher Ratgeber in geheimdienstlichen Fragen begleiten würde, reagierte er äußerst gereizt auf jeden, der sich in seiner Nähe befand.
    »Der Stempel zeigt das Datum der letzten Nacht. Warum erfahre ich erst jetzt davon?«
    Pedero rang nach Luft. »Es gab einige Verwirrung«, sagte er und zuckte zusammen, »hinsichtlich der Formalitäten.«
    »Damit willst du wohl sagen, dass dieser Bericht die ganze Zeit über auf deinem Schreibtisch gelegen hat und du dir erst vor kurzem die Mühe gemacht hast, ihn zu lesen.«
    Das stimmte leider. Er hatte schon überlegt, wie er die Schuld an seinem Fehler nach unten weitergeben konnte, aber ein viel größerer Schrecken hatte Besitz von ihm ergriffen. Er hatte hinter seinem Schreibtisch gesessen, den Bericht in der zitternden Hand gehalten und war in Panik über das geraten, was er soeben gelesen hatte. Nun war er von diesem Wissen infiziert; er konnte die Worte nicht ungelesen machen und dadurch dem Schicksal entgehen, das sie versprachen. Zerreiße dieses verdammte Ding und verbrenne die Fetzen , hatten ihm seine Gedanken in einem Augenblick verwirrender Hysterie zugeplappert. Er war sogar aufgestanden und hatte sich mit genau dieser Absicht zur Tür gewandt, als er bemerkt hatte, dass Curzon den Blick von seinem eigenen Schreibtisch an der anderen Seite des Zimmers hob und ihn durch seine Brille neugierig ansah. Dieser Kerl plauderte stets alles aus.
    Mach deine Arbeit , hatte Pedero wie benommen in der eisigen Kälte jenes Augenblicks beschlossen. Posaune es heraus, wie du es immer tust .
    Als er nun vor der Konsequenz seiner Entscheidung stand, begriff er, dass er sich vorhin in einem Moment des Wahnsinns befunden hatte. Pedero hob den Kopf so hoch, als biete er seine Kehle zum Opfer. »Ich fürchte, so ist es, Spionmeister. Aber es ist noch nicht zu spät.«
    »Versuchst du dich zu entschuldigen, Pedero? Ich sollte dich dafür eine Woche zum Schmerzblock schicken, und du solltest mir dafür noch dankbar sein.«
    »Ja, Spionmeister.«
    Er hörte einen langen und müden Seufzer. Das war wahrlich kein sehr beruhigendes Geräusch aus dem Munde dieses Mannes.
    »Sag mir, durch wie viele Hände dieser Bericht gelaufen ist.«
    Bei diesen Worten floss das Blut aus seinem Gesicht ab. Er konnte es spüren; denn plötzlich wurde sein Fleisch kalt; es war, als sei er bereits tot. Er sah den Akolyten und den Haussklaven an, aber sie wichen seinem Blick aus.
    »Durch die des Horchers. Und durch meine eigenen.«
    »Wie heißt der Horcher? Ich habe seinen Namen nicht verstanden.«
    »Ul Mecharo.«
    »Und die Sklavin?«
    »Ihre Nummer befindet sich in dem Bericht. Ganz oben links.«
    »Ich habe sie gefunden.«
    Pedero hörte ein seltsames Geräusch aus dem Verschlag. Er begriff, dass es Alarums Zähne waren, die gegeneinanderschlugen. Der Superior tat dies immer, wenn er versuchte, sich an eine bestimmte Einzelheit zu erinnern.
    »Ich kenne diesen jungen Mann«, sagte er durch die Wand des Abtritts. »Das heißt, ich habe seine Mutter gekannt, als ich jung war. Damals war sie eine Sentiatin – ich glaube, das ist sie noch immer. Sie war keines dieser Mädchen mit leerem Blick, wie man sie heute bekommt. Nein, sie war voller Feuer und hatte Krallen. Ich durfte sie allerdings nicht mehr sehen, nachdem sie schwanger geworden war. Konnte den Geschmack nicht …«
    »Es stellt den Geisteszustand dieses Diplomaten doch sehr in Frage«, versuchte sich Pedero herauszureden. »Durch ein solches Gespräch hat er sein eigenes Todesurteil unterzeichnet.«
    »Ich vermute, Pedero, sein Todesurteil war in dem Augenblick unterzeichnet, als ihm die Einzelheiten seiner Mission unterbreitet wurden. Er weiß jetzt zu viel. Wir müssen annehmen, dass die Sektion ihn umbringen lässt, sobald seine Mission beendet ist – auf die eine oder andere Weise.«
    Pedero biss sich auf die Lippe

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