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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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war leer.
    Erschrocken warf Luciana einen Blick auf ihre Kaffeetasse. „Amerikanischer Kaffee ist Gift, was?“
    So fühlt es sich an? Luciana starrte den Engel entgeistert an. Das hatte ich vergessen.
    Der Schmerz des Todes war unerträglich.
    Denn jetzt begann das Gift, das Arielle in ihren Kaffee gemischt hatte, seine Wirkung zu entfalten. Es breitete sich in ihrem Körper aus und setzte sie außer Kraft.
    „Ist es nicht seltsam, dass Sie selbst vergiftet werden? Nachdem Sie so viele andere mit Ihrem Gift getötet haben“, stellte der Engel süffisant fest.
    Luciana versuchte zu antworten. Das Wort „Schlampe“ formte sich auf ihren Lippen, während sie von Krämpfen geschüttelt wurde, die das Gift in ihrem Körper auslöste. Arielle betrachtete sie mit ihrer widerlichen Coolness. Völlig unbeeindruckt beobachtete sie das Geschehen.
    „Was meinen Sie, wer angeordnet hat, die Casa Rossetti niederzubrennen? Sie dachten vielleicht, es wäre Corbin gewesen, doch ich glaube nicht, dass er so destruktiv ist. Nein. Ich war es selbst, die das getan hat. Der Grund dafür dürfte Ihnen ja wohl klar sein. Ich habe es getan, um Menschenleben zu retten.“
    Luciana schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Ich glaube eher, Sie haben es für Ihre eigene Genugtuung getan“, keuchte sie. „Aus Rache.“
    Arielle zuckte die Schultern. „Der Grund spielt nun keine Rolle mehr. Viel wichtiger sind die Folgen. Indem ich Ihren Palazzo niedergebrannt habe, habe ich auch sichergestellt, dass Sie kein Gift mehr mischen können. Nach allem, was manso hört, hatten Sie sich dort ein hübsches kleines Labor eingerichtet.“
    Die Dämonin stolperte ins Bad. Sie musste sich erbrechen. „Wir von der Kompanie der Engel ziehen alle an einem Strang. Wir geben dem Kind nur verschiedene Namen.“ Arielle lächelte. „Ich nenne es Rückführung.“
    Alles, was Luciana dazu einfiel war: Ich wünschte, alles wäre anders gewesen.
    Tausend Gedanken und Tausend Bilder rauschten durch ihr Bewusstsein und überspülten sie wie eine Welle. Die Bilder raubten ihr den Atem, beförderten sie in die Besinnungslosigkeit. Die Gesichter ihrer Eltern … ihre Schwester … Julian … die gefallene Republik Venedig und ihre Einwohner, die in Armut und Erniedrigung versanken … die Gesichter all derer, die sie getötet hatte … die Türhüter, die sie behütet hatte wie ihre Kinder …
    Und Brandon …
    Als es dunkel wurde um sie, lächelte sie, plötzlich dankbar dafür, dass sie die Gelegenheit gehabt hatte, ihn kennenzulernen.
    Ein einziges Wort fiel ihr noch ein. Frieden.
    Wie viel Zeit verging, während Luciana auf dem Fußboden dieses schrecklichen kleinen Zimmers lag und immer wieder aus der Bewusstlosigkeit ins Bewusstsein driftete. Sie wusste nicht, warum das so war.
    Als sie die Augen öffnete, stand Arielle über ihr und sah auf sie herab, das blonde Haar von einem fluoreszierenden Licht bestrahlt.
    „Stehen Sie auf“, befahl der Engel.
    „Sie haben mich umgebracht.“ Luciana keuchte und spuckte hustend ein wenig Blut aus.
    „Nein. Ich habe Sie nur mit Zyanid vollgepumpt, wie Sie es mit Brandon gemacht haben. Inzwischen sollten Sie bemerkthaben, dass Sie nicht in der Hölle gelandet sind. Und Sie sollten ebenfalls bemerkt haben, dass ich keine Mörderin bin. Anders als Sie.“
    „Was wollen Sie?“
    „Oh, ich will eine ganze Menge von Ihnen. Ich weiß, dass Sie über ein großes Wissen verfügen, und ich hoffe, dieses Wissen kanalisieren zu können – zum Wohle der Menschheit. Vielleicht werden Sie irgendwann mit mir kooperieren, wenn wir diesen Prozess des Vergiftens häufig genug durchgespielt haben.“
    Folter, dachte Luciana erbost. Sie will mich foltern.
    „Das wird Brandon niemals zulassen.“
    „Brandon fährt nach Hause nach Chicago“, sagte Arielle gelassen. „Denn Sie werden ihm dazu raten. In jedem Fall ist er ohne Sie besser dran.“
    Das ist das Einzige, womit du recht hast, dachte die Dämonin angewidert.
    Luciana hielt eine Handvoll von Lucianas Phiolen hoch.
    „Ich habe noch ein halbes Dutzend davon, gut versteckt.“ Dieser blonde Teufel in Engelsgestalt verstellte sich nun nicht mehr. „Sie wissen selbst am besten, was sich in den Fläschchen befindet. Sollten Sie es wagen, mir nicht zu gehorchen, werde ich alles und jeden auftreiben, der Ihnen lieb und teuer ist, und für immer vom Antlitz der Erde löschen. Diese Türhüter, vor allem der eine große. Wie heißt der noch mal? Massimo?“
    Luciana schloss die Augen

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